Lebensdaten
1876 – 1938
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Anglist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118683209 | OGND | VIAF: 67259762
Namensvarianten
  • Fehr, Bernhard

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fehr, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118683209.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kaspar, Kaufm. in B.;
    M Elisabeth Wenziker;
    St. Gallen 1905 Berta ( 1956), T d. Ferdinand Iselin u. d. Anna Merian;
    3 K.

  • Biographie

    F. war einer der bedeutendsten Anglisten seiner Zeit, bahnbrechend in der Erforschung der neueren und neuesten englischen Literatur. Von hoher geistiger Beweglichkeit, verband er die Gabe blitzschnellen Erfassens künstlerischer Phänomene und die Kunst impressionistischer Schilderung mit zähem Willen zur Gründlichkeit, kritisches Gewissen mit dem Mut zur Wertung und zur kühnen Zusammenschau. Seine Erkenntnisse und Eindrücke stellte er suggestiv als lebendig Bewegtes dar. Sein Forschen galt zuerst dem Stofflichen, später dem Gehalt und zuletzt dem Zeitstil und dem Experiment. Er ging sowohl von soziologischen wie psychologischen und künstlerischen Gesichtspunkten aus. Als Student in die positivistisch orientierte Philologie eingeführt, begann F. mit Untersuchungen älterer Literatur und Sprache. Seine Laufbahn führte ihn von Sankt Gallen (1905-15, mit Habilitation in Zürich 1909) nach Dresden (1915–18), wo er in fruchtbaren Kontakt mit O. Walzel und seinem Kreis trat. Die Begegnung mit Walzel und mit dem Werk F. Gundolfs sowie die Beschäftigung mit der neueren englischen Literatur führten zur Überwindung der positivistischen Enge. Der Impuls zu freier, persönlicher Gestaltung wurde weder durch die Kriegswirren in Straßburg, wohin F. 1918 berufen worden war, noch durch die Unterbrechung seiner Lehrtätigkeit ernstlich gehemmt. Er fand seinen reifsten Ausdruck in F.s Hauptwerk „Englische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts“ (in Walzels Handbuch der Literaturwissenschaft, 1923-25), welches er in Sankt Gallen abschloß, wo er 1919-23 wiederum wirkte. 1923 folgte er dem Ruf an die Universität Zürich, der er, trotz wiederholter Einladungen, zuletzt zur Nachfolge von W. Dibelius, bis zum Ende treu blieb. Seine Arbeiten beruhen alle auf vielfacher, eigener Forschung und umfassender Lektüre. Sie zeigen vor allem bei der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts“innere Anteilnahme und|tiefe Einsicht. Alles Werdende, Bewegte, Individuelle und Neue fesselte ihn. Dem Klassischen zog er die offenen Formen, dem Strengen, Festgefügten das Experiment und die Mannigfaltigkeit vor, besonders im Roman, dessen Wandlungen und Stil seine letzten Studien galten.

  • Werke

    Weitere W Die Sprache d. Handels in Alt-England, 1909;
    Die Hirtenbriefe Aelfrics, 1914;
    Stud. zu Oscar Wildes Gedichten, 1918;
    Engl. Prosa v. 1880 b. z. Gegenwart, 1927;
    Die engl. Lit. v. d. Renaissance b. z. Aufklärung, T. II, 1660–1770, in: Hdb. d. Lit.wiss., 1928-31;
    Die engl. Lit. d. Gegenwart u. d. Kulturprobleme unserer Zeit, 1930;
    Das England v. heute, 1932;
    Die engl. Lit. d. heutigen Stunde, 1934;
    Von Englands geistigen Beständen, Ausgew. Aufsätze, 1944 (mit e. Lb. v. F. Brie, Nachwort v. M. Wildi, vollst. W-Verz., P).

  • Literatur

    Kürschner, Gel.-Kal., 1926.

  • Porträts

    Radierung v. G. Rabinovitch, Ausschnitt davon in: Von Englands geistigen Beständen(s. W).

  • Autor/in

    Max Wildi
  • Zitierweise

    Wildi, Max, "Fehr, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 49-50 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118683209.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA