Lebensdaten
1867 – 1941
Geburtsort
Bad Dürkheim (Pfalz)
Sterbeort
Grünwald bei München
Beruf/Funktion
Astronom
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119168634 | OGND | VIAF: 72198139
Namensvarianten
  • Fauth, Johann Philipp Heinrich
  • Fauth, Philipp
  • Fauth, Johann Philipp Heinrich
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Orte

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Zitierweise

Fauth, Philipp, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119168634.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Phil. Frdr. (1840–1912), Hafner, Hafners-S;
    M Johanna (1846–1907), T d. Zeugschmieds Joh. Kinzel;
    1) Landstuhl 1895 Philippine (1869–1920), T d. Bauern Theobald Feil in Miesenbach, 2) München 1923 Berta (1882–1958), T d. Magistratsoffizianten Jos. Heinrich in München;
    2 S, 1 T aus 1).

  • Biographie

    Seine Laufbahn als Volksschullehrer begann F. 1887 als Schulverweser in Kaiserslautern, wo er 1889 seine erste Sternwarte baute. Diese wurde wegen Versetzung 1895 nach Landstuhl, nach Pensionierung 1930 nach Grünwald bei München verlegt. F.s glühende Begeisterung für die Astronomie, seine einzigartige Sehtüchtigkeit, seine unbeugsame Willenskraft, seine nie erlahmende Schaffensfreude, seine stetig besser gewordenen Instrumente (bis zum Schupmannschen Medial von 385 mm Öffnung) ließen ihn zu überragenden Leistungen auf dem Gebiet der Mond- und Planetenforschung gelangen. Diese wurden gewürdigt durch finanzielle Unterstützung seiner Publikationen durch die Berliner und Münchener Akademien der Wissenschaften wie 1937 durch die Verleihung des Titels Professor. 1932 wurde ein Mondkrater offiziell mit seinem Namen bezeichnet. Sein großes Mondbuch, „Unser Mond… mit einer Mondkarte 1: 4 Millionen“ (1936), sicherte der deutschen Wissenschaft auf lange Zeit die Führung auf dem Gebiet der Mondforschung. F.s Entwicklung als Astronom wurde in den Anfängen durch H. J. Klein gelenkt; später stand ihm Wilhelm Foerster mit Rat und Tat zur Seite. In der „Glacialkosmogonie“ von H. Hörbiger, mit dem|ihn persönliche Freundschaft verband, schien sich F. eine Erklärung dessen zu bieten, was er selbst am Mond erkannt hatte. Daher unterzog er sich der Riesenarbeit, die Gedanken Hörbigers druckreif zu machen. Der Wert dieses Mühens wird in Abrede gestellt, doch sichern die Beobachterleistungen F.s ihm seinen Platz in der Astronomie. F.s Lebenswerk, eine Mondkarte im Maßstab 1: 1 Million (350 cm Durchmesser) wird demnächst herausgegeben. Außer Lehrer und Sternliebhaber war F. auch noch Chorleiter, Musiklehrer und Herausgeber einer Heimatzeitschrift.

  • Werke

    Weitere W u. a. Astronom. Beobachtungen aus d. J. 1890 u. 1891…, 1893;
    dasselbe aus d. J. 1893 u. 1894…, 1895;
    Beobachtungen d. Planeten Jupiter u. Mars…, 1898;
    Wegweiser am Himmel, 1904 (mit A. Mang);
    Hörbigers Glacial-Kosmogonie, 1913, ²1925;
    Fünfzehn astronom. Stereos z. Raumversinnlichung, 1916;
    25 J. PlanetenF, 1916;
    Mondesschicksal. 1925, veränd. Neuaufl. u. d. T. Der Mond u. Hörbigers Welteislehre, 1938;
    Mondatlas, 1932;
    Was verbirgt d. Rückseite d. Mondes?, 1937;
    zahlr. Aufsätze in Fachzss. u. populär-wiss. Zss.

  • Literatur

    A. Staus, in: Das Weltall 37, 1937;
    R. Sommer, ebd. 4.1.1941 (P);
    H. Hieronymus, Ph. F. als Natur- u. Musikfreund, ebd. 41, 1941 (P);
    Karl Müller, Ph. F. u. d. dt. Mondkde., ebd. 4.1.1941;
    ders., in: Die Sterne 21, 1941;
    W. Voigt, Die Veränderungen d. Jupiteroberfläche im Zeitraum 1896–1939, in: Mitt. d. Hoerbiger-Inst. 1, 1940, S. 136-48;
    A. Kutter, in: Die Himmelswelt 51, 1941 (P);
    H. Fauth, in: Pfälzer Heimat 8, 1957 (mit Sonderkarte des Kraters Fauth, P);
    ders., Ph. F. z. 90. Geburtstag, in: Westdt. Schulztg. v. 14.3.1957 (P);
    ders., Ph. F.s große Mondkarte im Entstehen, in: Journal of the International Lunar Society 1, July. Barcelona 1958, S. 64-68;
    ders., F.s Mondkarte, in: Sky and Telescope, Harvard College Observatory, New Rochelle, NY, 1959.

  • Autor/in

    Hans Robert Sculetus
  • Zitierweise

    Scultetus, Hans Robert, "Fauth, Philipp" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 35-36 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119168634.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA