Lebensdaten
1840 – 1931
Geburtsort
Gänserndorf (Niederösterreich)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Ingenieur
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 101300891 | OGND | VIAF: 93351713
Namensvarianten
  • Exner, Wilhelm Johann Franz
  • Exner, Wilhelm
  • Exner, Wilhelm Johann Franz
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Exner, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101300891.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz, Stationsvorstand in Gänserndorf, später Leiter des Kohlenmagazins in Wien, S des Wasserbauamtsdirektor Franz in Wien u. der Johanna Redlich aus Brunn;
    M Wilhelmine, T des Chirurgen Karl Braun in Malazka (Ungarn);
    1) Emma Lauber ( 1866), 2) Krems 1868 Maria Klara, T des Handelsmanns Ferd. Csank in Stein b. Krems/Donau;
    1 S, 1 T, 2 Adoptivsöhne.

  • Biographie

    E. studierte in Wien am Polytechnischen Institut (TH) und war, zunächst ab 1860 an der Landstraßer Oberrealschule supplierend, 1862-68 Mittelschullehrer für technische Fächer in Elbogen (Böhmen) und Krems/Donau. Zum Professor für das forstliche Ingenieurwesen an der Forstakademie Mariabrunn (Nd.österreichischNiederösterreich) ernannt, übernahm er anläßlich der Überleitung dieses Instituts in die Wiener Hochschule für Bodenkultur dortselbst bis zu seinem Austritt aus dem staatlichen Lehrdienst (1900) als ordentlicher Professor die Lehrkanzel für Allgemeine Mechanische Technologie und forstliches Bau- und Maschineningenieurwesen. 1882-97 gewähltes, liberales Mitglied des Reichsrates, vermochte E. unter anderem weitgehend das Gewerbe zu fördern, setzte sich aber auch für technische Probleme und Standesfragen der Techniker ein. 1898 zum Sektionschef ernannt und 1905 in das Herrenhaus berufen, wurde ihm 1909 die Würde eines Geheimen Rates verliehen. Bis 1904 war E. Direktor des auf seine Anregung hin gegründeten, weltbekannten Technologischen Gewerbemuseums in Wien, dessen Kuratorium er ehrenhalber als Präsident auf Lebensdauer vorstand. Viel gereist und reich an Erfahrungen, wurde E. 1908 Präsident des Gewerbeförderungsamtes und ab 1909 des Technischen Versuchsamtes. Es entstanden, seinen Anregungen folgend, unter besonderer Beachtung experimenteller Forschung (lex Exner) eine Reihe von Lehr- und Versuchsanstalten wie zum Beispiel für Kraftfahrzeuge, Schiffsbautechnik, die Textilindustrien und für Prothesen, die als höhere technisch-gewerbliche Schulen und als Fundamente neuzeitlichen technologischen Lehrens gewertet werden müssen. Hervorzuheben ist auch E.s Einfluß auf das österreichische Patentgesetz sowie auf die Normung und besonders die Materialprüfung. Große Verdienste erwarb sich E. des öfteren als maßgebender Vertreter der Monarchie auf Welt- und Industrieausstellungen. An der Entstehung und dem Ausbau des 1908 eröffneten Wiener Technischen Museums für Industrie und Gewerbe und der Gründung des österreichischen Forschungsinstituts für Geschichte der Technik beteiligte er sich lebhaft. Die Anerkennung, die man E. entgegenbrachte, der voll Energie und von echt wienerischem Temperament bis zu seinem Tode unermüdlich arbeitete, fand unter anderem in der Stiftung einer Exner-Medaille des Niederösterreichischen Gewerbevereins ihren Ausdruck. – Präsident in- und ausländischer Fachvereine, Dr.-Ingenieur Ehren halber (Zürich und Wien); Mitglied der Akademie der Wissenschaften Wien.

  • Werke

    Das k.k. Polytechn. Inst. in Wien, s. Gründung, s. Entwicklung u. s. jetziger Zustand, 1861; Der Aussteller u. Ausstellungen. 1866;
    Btrr. z. Gesch. d. Gewerbes u. d. Erfindungen Österreichs v. d. Mitte d. 18. Jh. bis z. Gegenwart, 2 Bde., 1873;
    Das k.k. Techn. Gewerbemus. in Wien im ersten Vierteljh. s. Bestandes u. s. jetzigen Zustandes, 1904;
    Das Techn. Gewerbemus. in Wien, 50 J. techn. Unterrichts- und Versuchstätigkeit, 1929;
    Erlebnisse, 1929 (P) (Selbstbiogr.); Die Technisch-wirtschaftl. Gewerbeförderung in Österreich, 1929.

  • Literatur

    P. Ludwik, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien 81, 1931, S. 200-04 (P);
    ders., in: FF 7, 1931, S. 259;
    E. Kurzel-Runtscheiner, Ein großer Techniker, in: Technik u. Wirtsch., 1946 (P);
    ÖBL.

  • Autor/in

    Fritz Steiner
  • Zitierweise

    Steiner, Fritz, "Exner, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 703 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101300891.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA