Lebensdaten
1898 – 1991
Beruf/Funktion
Manager ; Generaldirektor der Ford-Werke
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1049176650 | OGND | VIAF: 307305095
Namensvarianten
  • Vitger, Erhard Christian
  • Vitger, Erhard
  • Vitger, Erhard Christian

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Zitierweise

Vitger, Erhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1049176650.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Marius Rasmussen, Uhrmacher;
    M Hannah Nielsen ( 1949);
    1) Alexandra Christensen, 2) 1948 Maria Magdalene (1914–2007), T d. Jul. Rejtö, Dr., Ing., u. d. Henriette Hothia;
    1 S John (* 1927), Dr., Psychoanalytiker in Kopenhagen.

  • Biographie

    Nach dem Abschluß der Realschule begann V. seine Berufslaufbahn als Angestellter bei der Versicherungsgesellschaft „Haand i Haand“ in Kopenhagen, arbeitete kurzzeitig auch als Lehrer für Stenographie, bevor er 1920 zur „Ford Motor Company“ in Kopenhagen wechselte, wo er 1923 Hauptbuchhalter wurde. Nachdem das Unternehmen 1924 in Berlin seine erste Deutschland-Niederlassung gegründet hatte, wurde V. dort Prokurist. In dieser Funktion wechselte er 1931 an den neuen Standort nach Köln, wo er 1935 stellv. Direktor, zwei Jahre später Direktor, Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Geschäftsführung der „Ford Kredit Co. AG“ für Ford-Fahrzeuge wurde. 1938 neben Robert H. Schmidt (1899–1962) stellv. Generaldirektor, übernahm V. bis 1945 zusätzlich die Geschäftsführung der ungar. Ford-Niederlassung in Budapest. 1942 wurden V.s Kompetenzen als Ausländer beschnitten, er war auf den Bereich Finanzen beschränkt. Obwohl V. während der NS-Zeit ununterbrochen leitend im Werk tätig war, wurde er im April 1945 von der US-Militärbehörde zum „Custodian“ (beauftragten Leiter) ernannt und mit dem Wiederaufbau des Werks in Köln betraut. 1947 zum Vorstandsvorsitzenden und Generaldirektor berufen, leitete V. bis zur Berufung von zwei weiteren Vorstandsmitgliedern 1952 das Unternehmen allein. Seit 1950 war er auch Geschäftsführer der „Ford-Motor-Handels- und Werkstätten-GmbH“ in Salzburg. V. erweiterte das Kölner Ford-Werk wesentlich, beginnend mit der Herstellung von Lastkraftwagen. Im Okt. 1948 nahm Ford Deutschland in Köln die Produktion des Pkw „Taunus“ auf. Bis 1955 baute V. das Werk auf eine Gesamtgröße von 1,2 Mio. m² aus, die Belegschaft erhöhte sich unter seiner Leitung von 3000 (1938) auf über 13 000 Mitarbeiter (1957). 1958 setzte sich V. beim Mutterkonzern in den USA erfolgreich für die Entschädigung dt. Aktionäre ein, die im Rahmen eines taktischen Aktienkaufangebots mit dem Ziel, das dt. Aktienkapital zurückzudrängen, finanziellen Schaden erlitten hatten. Im selben Jahr wechselte er als Vorsitzender in den Aufsichtsrat der Ford-Werke (bis 1969).

    V. engagierte sich für die Gründung des bundesweiten Schülerlotsendienstes 1953, war im Leistungssport aktiv (1954 mit Maria Jühe, * 1923, Dt. Meister im Eistanzen) und Spartenchef Eistanz im Deutschen Eissport-Verband. Er war 1936 Mitbegründer des Kölner Eis-Klub e. V. (1949/50 u. 1958–61 1. Vors.).

  • Auszeichnungen

    A Ridder of Danebrogordenen, 2. Kl. (1952);
    dän. Konsul f. NRW (1953);
    Gr. BVK (1956);
    Goldener Dieselring d. Verbands d. Motorjournalisten (1956).

  • Literatur

    L H.-P. Rosellen, „… und trotzdem vorwärts“, Die dramat. Entwicklung v. Ford in Dtld. 1903 bis 1945, 1986;
    ders., Ford-Schritte, Der Wiederaufstieg d. Ford-Werke Köln v. 1945 bis 1970, 1987/88;
    Zwangsarbeit b. Ford, 1996;
    Research findings about Ford-Werke under the Nazi-Regime, 2001;
    Wi. 1958 u. 1970;
    Kraks Blå Bog 1957, 1987;
    Kölner Personenlex. (P);
    Qu Ford-Werke Köln GmbH, Dok.;
    Rhein.-Westfäl. Wirtsch.archiv, Slg. PA (P).

  • Autor/in

    Ulrich S. Soénius
  • Zitierweise

    Soénius, Ulrich S., "Vitger, Erhard" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 834-835 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1049176650.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA