Lebensdaten
erwähnt 1224, gestorben bald nach 1266
Beruf/Funktion
Kanonist ; Domherr und Archidiakon in Passau ; Propst des Kolegiatstifts St. Ruprecht in Völkermarkt in Kärnten ; Archidiakon in Kärnten
Konfession
-
Normdaten
GND: 115724834 | OGND | VIAF: 30272057
Namensvarianten
  • Ulrich Covertel
  • Ulrich Cobertellus
  • Ulrich Cubertel
  • mehr

Orte

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Zitierweise

Ulrich von Völkermarkt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd115724834.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Fam. Karlsberg-Cubertel, e. bed. Ministerialengeschl. d. Herzöge v. Kärnten;
    V Wichard I. v. Karlsberg;
    B Wichard II., 1245–48 hzgl. Marschall;
    N Heinrich II., n. 1248 hzgl. Marschall.

  • Biographie

    Über U.s Ausbildung ist nichts bekannt, vermutlich ging er Studien der Kanonistik in Bologna (bei Johannes de Deo) oder Padua nach. Als Passauer Domherr und Archidiakon ist er 1224–30 nachweisbar, von 1233 (oder 1231) bis zu seinem Tod als Propst des neuen Kollegiatstifts St. Ruprecht in Völkermarkt (Kärnten) und seit 1246 auch als Salzburger Archidiakon in Kärnten.

    U. verfaßte kanonistische Hilfsmittel zu den Quellen des Kirchenrechts, jeweils auch zu den neu publizierten, z. T. in ausdrücklich zum Auswendiglernen bestimmten Versen und damit wohl für breitere Kreise. Auszüge aus dem „Decretum Gratiani“ und den sog. „Compilationes antiquae“, erstellt zwischen 1220 und 1230, stammen noch aus der Passauer Zeit. Die aktuelle päpstliche Gesetzgebung erschloß er durch Auszüge und Versifizierung: den 1234 publizierten Liber Extra durch „Excerpta“ (1241), das „Breviarium pauperum“ (1251) und den „Cursus titulorum“ (1251), eine Zusammenstellung der wichtigsten Regeln für Kleriker, die mit Rechtsfällen zu tun haben, aber nicht in der Kanonistik bewandert sind, die Novellen Papst Innocenz’ IV. zwischen 1251 und 1253 durch Versifizierung. Für die Verbreitung (Frührezeption) des gelehrten Rechts in der Diözese Passau und in Kärnten spielte sein Wirken als Autor, Richter und am Hof der Kärntner Herzöge eine wichtige Rolle. Elemente der zeitgenössischen Legenden- und Visionenliteratur spiegeln sich in der Aufzeichnung einer Vision, die er während einer Krankheit 1240 hatte.

  • Literatur

    L H. Menhardt, Eine Vision d. Propstes U. v. V., in: Carinthia I, 121, 1931, S. 107–14;
    W. Stelzer, Gelehrtes Recht in Österr., Von d. Anfängen bis z. frühen 14. Jh., 1982, S. 120–36;
    ders., Kanonist. Produktion in Passau in d. 1220er J., U. Covertel alias U. v. V., in: N. Brieskorn u. a. (Hg.), Vom ma. Recht z. neuzeitl. Rechtswiss., 1994, S. 183–92;
    W. Brauneder (Hg.), Juristen in Österr. 1200–1980, 1987, S. 19 f.;
    J. Grabmayer, „Visio quam Ulricus sacerdos vidit“, Die Vision d. Propstes U. v. V. im J. 1240, in: Mediaevistik 9, 1996, S. 189–227;
    LexMA;
    Vf.-Lex. MA² (W, L); Kosch, Lit.-Lex.³.

  • Autor/in

    Winfried Stelzer
  • Zitierweise

    Stelzer, Winfried, "Ulrich von Völkermarkt" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 610 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115724834.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA