Dates of Life
1898 – 1945
Place of birth
Dorpat
Place of death
Agram
Occupation
Historiker ; Mediävist
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 118682253 | OGND | VIAF: 66540136
Alternate Names
  • Erdmann, Carl
  • Erdmann, Karl

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Erdmann, Carl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118682253.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Karl (1841–98), Prof. für Privatrecht in Dorpat (s. ADB 55), S des Joh. Jul. Frdr. (1809–58), Prof. der Med. in Dorpat (s. BLÄ);
    M Veronica, T des Konsistorialrats Eduard Neander;
    Ov Eduard s. (1);
    Vt Eduard (1896–1958), Pianist, Komponist (s. MGG); ledig.

  • Biographical Presentation

    Da der Vater vor E.s Geburt gestorben war, siedelte seine Mutter mit ihm wenige Jahre später nach Blankenburg (Harz) über. 1916 begann er in Berlin mit dem Studium der Theologie, brach es aber kurz vor dem Abschlußexamen ab. Ausschlaggebend für seine Entwicklung zum Historiker war der Besuch der Vorlesungen und Übungen von P. Joachimsen in München im Sommersemester 1920. 1921 ging er für drei Jahre als Hauslehrer nach Lissabon und erwarb sich dort eine gründliche Kenntnis des Landes und seiner Sprache. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland promovierte er 1925 in Würzburg und wurde 1926 von P. Kehr mit der Sammlung der Papsturkunden in Portugal beauftragt. Nach Abschluß dieser Arbeit trat er noch im gleichen Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter in das Preußische Historische Institut in Rom ein, wo er neben anderen Arbeiten den Grund für sein Buch „Die Entstehung des Kreuzzugsgedankens“ (= Forschungen zur Kirchen- und Geistesgeschichte 6, 1935) legte, mit dessen erster Hälfte er sich 1932 in Berlin habilitierte. 1934 wurde er Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica in der Abteilung Epistolae. Infolge seiner kompromißlosen Gegnerschaft zum Nationalsozialismus verlor E. 1936 die Venia legendi und beschränkte sich von da an auf seine editorischen Aufgaben im Rahmen der Monumenta. 1943 zum Wehrdienst einberufen, kam er 1944 als Dolmetscher nach Albanien, er starb auf dem Rückzug durch Jugoslawien. E.s Bedeutung liegt in seiner Tätigkeit als Editor mittelalterlicher Quellen, doch haben viele seiner Publikationen, besonders das Werk über die Entstehung des Kreuzzugsgedankens, bewiesen, daß er auch als Geschichtsschreiber über hohe Qualitäten verfügte. Beides ließ ihn zu einem der hervorragendsten Vertreter der Mediävistik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden.

  • Works

    Weitere W Papsturkk. in Portugal, in: Abhh. d. Ak. d. Wiss. in Göttingen, Phil.-hist. Kl. 20, 3, 1927; Das Papsttum u. Portugal im ersten Jh. d. portugies. Gesch., in: Abhh. d. Preuß. Ak. d. Wiss. zu Berlin, phil.-hist. Kl., 1928, H. 5;
    Die Briefe Meinhards v. Bamberg, in: NA 49, 1931/32, S. 332-431;
    Ausgew. Briefe aus d. Salierzeit, = Texte z. Kulturgesch. d. MA 7, 1933;
    Die Briefe Heinrichs IV., = MG, Dt. MA 1, 1937;
    Stud. z. Brieflit. Dtld.s im XI. Jh., = Schrr. d. Reichsinst. f. ältere dt. Gesch.-F 1, 1938;
    Briefslgg., in: Wattenbach-Holtzmann I, S. 415-42; F z. pol. Ideenwelt d. Früh-MA, Aus d. Nachlaß d. Vf. hrsg. v. F. Baethgen, 1951 (W-Verz., Biogr.). – Bearbeiter (mit N. Fickermann): Briefslgg. d. Zeit Heinrichs IV., = MG, Die Briefe d. dt. Kaiserzeit 5, 1950.

  • Author

    Gottfried Opitz
  • Citation

    Opitz, Gottfried, "Erdmann, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 570 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118682253.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA