Lebensdaten
1851 – 1938
Geburtsort
Stolp (Pommern)
Sterbeort
Bornim bei Potsdam
Beruf/Funktion
Literaturhistoriker ; Schriftsteller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118682059 | OGND | VIAF: 40172513
Namensvarianten
  • Engel, Eduard
  • Engel, Ed.
  • Engel, Edmund
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Zitierweise

Engel, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118682059.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Levin (1806–61), Kreisgerichtskanzleirat in Stolp;
    M Rahel (1824–1903), T des Bernsteinhändlers S. Klotzmann;
    1) 1875 Paula Dolores de Blavieres y Mendoza ( 1910), 2) 1912 Anna Gänger ( 1947).

  • Biographie

    Den Kampf, den E. für Pflege und Erhaltung der deutschen Sprache geführt hat, spiegeln die Schriften „Sprich Deutsch“ (1917), „Gutes Deutsch“ (1918) und „Entwelschung“ (1918, Neubearbeitung „Verdeutschungswörterbuch“ von L. Mackensen, 1955) wider. So will auch seine „Deutsche Stilkunst“ (1911, 311931), als „ein Buch für Schreibende jeder Art“ zu möglichst einfacher, klarer und verständlicher Ausdrucksweise erziehen. Das ausgeprägte Feingefühl für die Ausdruckswerte des Deutschen hat sich E. nicht nur durch eingehende Sprachstudien, sondern auch durch die tägliche Beobachtung des gesprochenen Wortes erworben: Er war seit 1870 Schreiber im Preußischen Abgeordnetenhaus und 1871-1919 amtlicher Stenograph im Deutschen Reichstag, dessen Stenographenbüro er 1882-1904 vorstand. – E. hatte 1870-|73 in Berlin allgemeine Sprachwissenschaft, klassische und romanische Philologie studiert (Promotion Rostock 1874). Als Schriftleiter des „Magazins für die Literatur des In- und Auslandes“ (1879–83) hat E. unter anderem mit Zola, Daudet, Heyse, Keller Verbindungen angeknüpft und auf Fontane und Liliencron aufmerksam gemacht. Wenn auch die Entwicklung seinem Urteil über Rilke und Hauptmann nicht recht gegeben hat, so vermitteln doch seine Literaturgeschichten, insbesondere seine stoffreiche „Geschichte der deutschen Literatur“ (1906, 381929) ein vielseitiges Bild der literarischen Strömungen. E.s starke Neigung, erzieherisch und fördernd zu wirken, drückt sich auch in seinen Vorschlägen für eine Reform des Eisenbahnwesens aus (Neuregelung der Eisenbahntarife, Einführung der Bahnsperre und der Bahnsteigkarte). Auch die im 1. Weltkrieg zeitweilig eingeführte Sommerzeit ging auf seine Anregungen zurück. Nach 1933 an weiterer literarischer Tätigkeit gehindert, hat sich E. in seinen letzten Lebensjahren mit vergleichenden Sprachstudien und mit Vorarbeiten zu einem geschichtlichen Werk „Trauerspiel Deutschland“ beschäftigt. – 1903 Professor.

  • Werke

    Weitere W De pristinae linguae Francicae syntaxi, Diss. Rostock 1874; Gesch. d. franz. Lit., 1882, 101927;
    Gesch. d. engl. Lit., 1883, 101929;
    Goethe, der Mann u. d. Werk, 1910, 15-171923;
    Dichtungen: Wand an Wand, 1890;
    Ausgewiesen, 1891;
    Paraskewula, 1908;
    Kaspar Hauser, Schwindler od. Prinz, 1931, ⁴1931 (urk. Roman); Autobiographisches:
    Griech. Frühlingstage, e. Reiseerz., 1887, ⁴1927;
    1914-1919, Ein Tagebuch, 6 Bde., 1919;
    Menschen u. Dinge aus e. Leben, 1929, ²1930;
    Selbstgedachtes, 1931;
    Aus m. Stenographenzeit, 1931 (in Einheitskurzschr.); Sonstiges:
    Aussprache d. Griech., 1887;
    Eisenbahnreform, 1888;
    Der Zonentarif, 1890, 121890;
    Kaiser Friedrichs Tagebuch, 1919.

  • Literatur

    u. a. K. Passarge, Aus d. Greifenlande, 1920, S. 151 f.;
    O. Friedmann, in: Bll. f. Deutschtum u. Judentum, 1931, S. 529;
    E. Detmold, in: Gral, 26. Jg., 1931, S. 145;
    Müller, in: Beil. z. Berliner Lehrer-Ztg., 12. Jg., 1931, S. 413;
    E. E., dem 80j. z. Gruß, in: Preuß. Magdeburg. Lehrer-Ztg., 1931, Nr. 135;
    K. Herbst, in: Ztg. f. d. ländl. Fortbildungswesen in Preußen, 22. Jg., 1931, Nr. 476;
    Brümmer;
    Kosch, Lit.-Lex.

  • Porträts

    Phot. nach Graphitzeichnung v. I. Gentz, 1890 (Dt. Staatsbibl. Berlin).

  • Autor/in

    Ruth Schmidt-Wiegand
  • Zitierweise

    Schmidt-Wiegand, Ruth, "Engel, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 499-500 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118682059.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA