Dates of Life
1828 – 1886
Place of birth
Berlin
Place of death
Posen
Occupation
Schulmann ; Schriftsteller ; Journalist ; Historiker
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 11647811X | OGND | VIAF: 30288866
Alternate Names
  • Endrulat, Bernhard Ferdinand Julius
  • Endrulat, Bernhard
  • E. B.
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Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Endrulat, Bernhard Ferdinand Julius, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11647811X.html [28.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Endrulat: Bernhard Ferdinand Julius E. wurde am 24. August 1828 zu Berlin geboren. Er besuchte die königliche Realschule zu Berlin, dann das Joachimsthal'sche und Friedrich Wilhelms-Gymnasium. Letzteres verließ er Ostern 1848 mit dem Reifezeugniß, um die Berliner Universität zu beziehen, wo er sich dem Studium der Philosophie und Philologie widmete. Doch schon im Frühjahr 1849 mußte er seine Studien, durch häusliche Verhältnisse genöthigt, abbrechen. Er trat in die 4. Artilleriebrigade zu Erfurt ein und ging mit derselben nach Schleswig-Holstein, um an den Kämpfen für die Unabhängigkeit dieser Herzogthümer theilzunehmen. Als am 10. Juli 1849 Waffenstillstand geschlossen worden war, verblieb er in dem ihm liebgewordenen Lande und betheiligte sich als Officiersaspirant im 2. holsteinischen Jägercorps am Feldzug des Jahres 1850. Er kämpfte in der Schlacht bei Idstedt (25. Juli) und in den Gefechten von Düvenstedt (8. Aug.), Missunde (12. Sept.) und Mölhorft (31. Dec.) mit. Nach der Entwaffnung Schleswig-Holsteins durch Oesterreich und Preußen schied E. am 14. Februar 1851 aus seinem Militärverhältniß aus und war an verschiedenen Stellen Holsteins als Hauslehrer thätig. Im J. 1854 kam er als Lehrer der Geschichte und deutschen Litteratur nach Hamburg; vorzugsweise war er in Hamburg an der Pracht’schen höheren Töchterschule thätig, daneben aber auch mit botanischen und entomologischen Studien beschäftigt. Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein-Augustenburg berief ihn 1864 nach Kiel und betraute ihn mit der Leitung seines Preßbureaus. Das endgültige Schicksal der Elbherzogthümer brachte wiederum eine Aenderung in das schicksalsreiche Leben Endrulat's: er kehrte 1866 zu seiner privaten Thätigkeit als Lehrer und Schriftsteller zurück, war von 1868—1872 Redacteur der „Itzehoer Nachrichten“ und von 1873 bis 1876 zu Straßburg im Elsaß Redacteur und Mitarbeiter verschiedener Zeitungen. Das Verwaltungssystem des Oberpräsidenten v. Moeller behagte ihm jedoch nicht und darum trat er am 7. December 1876 als Aspirant bei dem königl. Staatsarchiv in Düsseldorf ein. Nach dreimonatlicher Probezeit wurde er in den Archivdienst aufgenommen und am 1. April 1878 Archivsecretär in Düsseldorf. Vom 1. Mai 1881 ab stand er commissarisch der Bildung des Archivs des Reichskammergerichts zu Wetzlar vor, wurde dort 1882 Staatsarchivar und kam 1885 in gleicher Eigenschaft nach Posen an die Spitze des dortigen Staatsarchivs. Mit Eifer und Hingebung lag er hier seinen Amtspflichten ob, daneben energisch wirksam für die Interessen des Deutschthums, namentlich durch die Begründung der „Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen“. Er wurde am 17. März 1885 zum 1. stellvertretenden Vorsitzenden dieser Gesellschaft gewählt und übernahm gleichzeitig die Redaction der Vereinszeitschrift, wurde aber schon am 17. Februar 1886 seiner Thätigkeit durch den Tod infolge eines Herzübels entrissen.

    Litterarisch entfaltete E. eine vielseitige Thätigkeit durch Veröffentlichung mehrerer Gedichtsammlungen und kleinerer historischer Arbeiten, vor allem durch das Werk: „Niederrheinische Städtesiegel des 12.—16. Jahrhunderts“.

    • Literature

      Nach dem Lebensabriß von Dr. H. Ehrenberg in der Zeitschrift der Historischen Gesellschaft f. die Provinz Posen, Jahrg. II und der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins XXII, 268 f.; an ersterer Stelle ein genaues Verzeichniß seiner Publicationen.

  • Author

    O. Schell.
  • Citation

    Schell, O., "Endrulat, Bernhard Ferdinand Julius" in: Allgemeine Deutsche Biographie 48 (1904), S. 362-363 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11647811X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA