Dates of Life
1880 – 1951
Place of birth
Eichstätt
Place of death
München
Occupation
Jurist ; Politiker des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei ; Abgeordneter ; Minister
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 116471174 | OGND | VIAF: 764861
Alternate Names
  • Emminger, Erich Franz Xaver
  • Emminger, Erich
  • Emminger, Erich Franz Xaver

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Emminger, Erich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116471174.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Joh. Adolf Erich (1856–1909), Gymnasialprofessor;
    M Maria Therese (1854–99), T des Notars Maximilian Müller in Augsburg;
    1906 Maria, T des Univ.architekten u. Lehrers an der Baugewerbeschule Schärft in Nürnberg;
    K u. a. Otmar (* 1911), Wirtschaftspoliltiker.

  • Biographical Presentation

    Nach der üblichen juristischen Ausbildung ließ E. sich 1906-08 in Augsburg, 1908-09 in Nürnberg als Rechtsanwalt nieder. 1909 trat er in den Staatsdienst ein (Staatsanwalt und Amtsrichter). Am 1. Weltkrieg nahm er als kriegsfreiwilliger Soldat, später als Kriegsgerichtsrat teil. Schon 1913-18 hatte er dem Reichstag als Abgeordneter der Zentrumspartei angehört, von 1918 bis zu ihrer Auflösung war er Mitglied der Bayerischen Volkspartei, die er ebenfalls 1920-33 im Reichstag vertrat. Vom 1.12.1923-15.4.1924 gehörte er dem Kabinett Marx als Reichsjustizminister an. Als Abgeordneter war er Mitglied mehrerer Ausschüsse, insbesondere des Rechtsausschusses, war 1927-31 Vorsitzender des Zentralvorstandes der deutsch-österreichischen Arbeitsgemeinschaft, die sich um eine Rechtsangleichung in beiden Staaten bemühte, und arbeitete an der Strafrechtsreform mit. Als Minister ist sein Name („Emminger-Verordnung“) mit den drei Verordnungen vom 22.12.1923, 4. 1. und 13.2.1924 verbunden, die auf Grund eines Ermächtigungsgesetzes Zivilprozeß, Strafprozeß und Gerichtsverfassung zur Beschleunigung des Verfahrens wesentlich änderten und die Schwurgerichte alter Art, wenn auch unter Beibehaltung des Namens, der Sache nach in Schöffengerichte umwandelten; an diesen Reformen hat, weil sie sich bewährt haben, auch die spätere Gesetzgebung festgehalten. Sein Hauptkampf als Jurist und Politiker galt einer Aufwertung zum Ausgleich der schlimmsten Schäden und Ungerechtigkeiten der Geldentwertung 1923. Als Minister hat er das damals geplante Aufwertungsverbot verhindert, später als Abgeordneter in jahrelangem, zähem parlamentarischem Kampf für eine möglichst weitgehende Aufwertung gestritten. 1933 wurde er nochmals in den Reichstag gewählt, die Erfolge des Nationalsozialismus beendeten jedoch seine politische Tätigkeit. Seine nie aufgegebene Richterlaufbahn führte ihn an das bayerische Oberste Landesgericht (1931–35), nach dessen Auflösung an das Oberlandesgericht, seit 1946 als Senatspräsident (bis 1.7.1949).

  • Author

    Rudolf Pohle
  • Citation

    Pohle, Rudolf, "Emminger, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 484-485 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116471174.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA