Lebensdaten
1913 – 1974
Geburtsort
Halle/Saale
Sterbeort
Norddorf (Amrum)
Beruf/Funktion
Fernsehingenieur
Konfession
-
Normdaten
GND: 1060159430 | OGND | VIAF: 161727513
Namensvarianten
  • Theile, Richard

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Zitierweise

Theile, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1060159430.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kurt, Insp. an d. Nervenklinik in Marburg;
    M Gertrud Cramme;
    1947 Wulfhilde Dersch;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Realgymnasium in Marburg/Lahn 1931 absolvierte T. ein Praktikum bei „Siemens & Halske“ in Berlin und studierte 1932–36 an der Univ. Marburg Physik, Mathematik, Chemie und Philosophie sowie an der TH Berlin-Charlottenburg Hochfrequenz- und Nachrichtentechnik. 1936 wurde er Mitarbeiter des Fernsehpioniers Fritz Schröter (1886–1973) im Berliner Telefunken-Forschungslabor, wo er an der Entwicklung von Kameraaufnahmeröhren arbeitete. 1937 wurde er an der Univ. Marburg mit der thematisch verwandten Arbeit „Widerstandsgesteuerte Bildabtaströhren“ zum Dr. phil. promoviert. T. blieb bis 1945 bei Telefunken, zuletzt als Laborleiter, und arbeitete v. a. an verbesserten Fernsehaufnahmeröhren vom Typ „Ikonoskop“ und ihrer Schaltungstechnik. Nach Kriegsende ging er zurück nach Marburg, wo er 1946–50 an der Universität Vorlesungen über Hochfrequenztechnik sowie über Elektronenröhren und ihre Anwendungen hielt. 1948/49 war er in nicht näher bekannter Funktion in England tätig, 1950–52 leitete er bei der engl. Firma „Pye Ltd.“ in Cambridge ein von ihm eingerichtetes Entwicklungslabor für Fernsehtechnik. Hier wurde das „Rieselikonoskop“, eine spezielle Form der Bildröhre, gebaut.

    1953 wurde im „Rundfunktechnischen Institut“ (RTI) in Nürnberg die neue Hauptabteilung Fernsehen gegründet, deren Aufbau und Leitung T. übertragen wurde. 1956 entstand daraus das „Institut für Rundfunktechnik“ (IRT) in München und Hamburg; T. leitete die Münchner Niederlassung, die offiziell 1957 ihre Arbeit aufnahm und sich v. a. mit der Fernsehstudiotechnik befaßte. Das IRT war das Forschungsinstitut der ARD und, nach dessen Gründung, auch des ZDF. 1973 wurde T. Leiter des gesamten IRT. Parallel zu dieser Aufgabe besaß er seit 1953/54 an der TH München einen Lehrauftrag für Fernsehtechnik (1959 Hon.prof.). 1967 wurde er Mitglied des Gründungsausschusses und Leiter der Abteilung Technik der neuen „Hochschule für Fernsehen und Film“ in München.

    Mit seiner Tätigkeit als Direktor des IRT beeinflußte T. die technische Entwicklung des Fernsehens in Deutschlands und auch international. Bereits 1959 trat er bei einer Fachkonferenz in Genf für eine einheitliche europ. Fernsehnorm ein. 1962 wurde die Arbeitsgruppe „Farbfernsehen“ der Union der europ. Rundfunkorganisationen (UER) gegründet und unter T.s Leitung gestellt. Seine Bemühungen, das technisch überlegene PALSystem europaweit als Norm durchzusetzen, scheiterten aus politischen Gründen, da das von Frankreich entwickelte SECAM-Verfahren dort und in den „Ostblockländern“ eingeführt wurde. T. genoß auch im Ausland hohes Ansehen und gehörte seit 1973 dem Vorstand der Technischen Kommission der UER an. Es ist v. a. seiner Initiative zu verdanken, daß sich 1972 die „Fernsehtechnische Gesellschaft“ (FTG) und die „Kinotechnische Gesellschaft“ zu der von ihm geleiteten „Fernseh- und Kinotechnischen Gesellschaft“ (FKTG) zusammenschlossen. Mit dieser Bündelung fachlicher Kompetenz wurde die Entwicklung fernsehtauglicher Reportagetechnik wesentlich vorangetrieben.

  • Auszeichnungen

    A Luis Sterling Premium d. Inst. of Radio Engineers (USA, 1952);
    Ehrenmitgl. d. Comité Internat. de Télévision (CIT, 1952);
    EMI Premium d. brit. Royal Television Soc. (1958);
    Fellow d. Royal Television Soc. (1967) u. d. Soc. of Motion Picture and Television Engineers (SMPTE, 1972);
    Oskar-v.-Miller-Plakette d. Dt. Mus. München (1970);
    Bayer. Verdienstorden (1972);
    R.-T.-Medaille d. FKTG (seit 1975).

  • Werke

    W Grundlagen d. Kathodenstrahlröhren, 1944, ²1950 (mit T. Weyres);
    Fernsehtechnik, Grundlagen d. elektron. Fernsehens, 1956 (mit F. Schröter);
    Hinter d. Bildschirm, 1970;
    zahlr. Publl. in Fachzss.;
    Schriftleiter d. Rundfunktechn. Mitt. (RTM).

  • Literatur

    L W. Bruch, in: Fernseh- u. Kino-Technik 28, 1974, S. 258 f.;
    H. Rindfleisch, in: Rundfunktechn. Mitt. 18, 1974, S. 241 f.;
    S. v. Weiher, Männer d. Funktechnik, 1983 (P)

  • Autor/in

    Norbert Bolewski
  • Zitierweise

    Bolewski, Norbert, "Theile, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 88-89 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1060159430.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA