Lebensdaten
1919 – 2009
Geburtsort
München
Sterbeort
Tutzing
Beruf/Funktion
Neurologe
Konfession
-
Normdaten
GND: 12161851X | OGND | VIAF: 59944731
Namensvarianten
  • Struppler, Albrecht
  • Struppler, A.

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Struppler, Albrecht, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12161851X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Theodor (1872–1971, aus Speyer, Dr. med. Internist in M., Prof., bayer. GHR, Ehrenmitgl. d. „Allotria“, S d. Wilhelm (1829–1917 u. d. Maria Bibinger (1849–1938);
    M Lili (1880–1943), S d. Viktor Hutschenreuther (1854–1907, Porzellanfabr., u. d. Elise Reif (* 1858);
    Ur-Gvm Lorenz Hutschenreuther (1817–86, Porzellanfabr. (s. NDB X);
    B Theodor (1904–85), Dr. med., Internist in M., bayer. GR, Viktor (1905–63), Dr. med., Chirurg an d. Univ.klinik in M., Prof.;
    1) München 1944 Elisabeth (1916–2005, Dr. med., Ärztin (s. W), T d. Karl Allner, in Augsburg u. M., u. d. Luise Mack, 2) Feldafing 2007 Erna (* 1936), Krankenschwester, T d. Franz Jungreithmayer (1887–1957), aus Thneing (Oberösterr.), Bäckereibes., u. d. Elisabeth Jungreuthmeier (1900–87);
    1 S aus 1) Walter (1944–91), Dipl.-Ing., Architekt in M., 2 T Monika (1949–2005), Stylistin in F., Cornelia (1953–2004), Arzthelferin in F. u. Murnau.

  • Biographie

    S. besuchte das Wilhelmsgymnasium in München und studierte nach dem Abitur 1939 Medizin in München. Nach der Promotion zum Dr. med. erhielt S. 1947–53 seine klinische Ausbildung bei den Internisten Gustav v. Bergmann (1878–1955) und Gustav Bodechtel (1899–1983). 1954 habilitierte sich S. in München mit einer Arbeit zur Myasthenia Gravis für Neurologie. Sein wiss. Interesse galt fortan dem Bereich der gestörten Motorik, insbes. der Erforschung von Spastik, Rigor und Tremor, später auch der|Physiologie und Therapie des Schmerzes. S. gehörte zu den Pionieren der modernen Neurologie in Deutschland und erlangte internationale Anerkennung. Nachdem er 1955 bei Fritz Buchthal (1907–2003) in Kopenhagen das Verfahren der Elektromyographie (EMG) kennengelernt hatte, trug S. maßgeblich zu dessen Verbreitung in Europa bei. 1959 erforschte er mit Robert Schwab und Raymond Adams in Boston die reflektorische und willkürliche Steuerung der menschlichen Motorik. Er überschritt Fächergrenzen und erlernte 1961 bei Traugott Riechert (1905–83) in Freiburg (Br.) und 1963 bei Hans Kuhlendahl (1910–92) in Düsseldorf die stereotaktische Neurochirurgie.

    1968 übernahm S. den Lehrstuhl für Neurologie an der TU München (em. 1989). Richtungweisende strukturelle Maßnahmen waren die Etablierung einer Sektion für Neuroradiologie in der dem Lehrstuhl zugehörigen Klinik und der Bau eines stereotaktischen Operationssaales. S. war sowohl forschungsorientiert als auch ein einfühlsamer Kliniker. Sein Interesse galt v. a. der Pathophysiologie von Motorik und Schmerz, wobei methodisch die Elektromyographie, die Mikroneurographie und die funktionelle Stereotaxie eine zentrale Rolle spielten. S. führte viele Schüler zur Habilitation, mehrere erhielten neurologische oder neurophysiologische Lehrstühle (Carl Lücking, Klaus Toyka, Reinhard Dengler, Günther Deuschl, Wolfgang Oertel, Frank Lehmann-Horn).

  • Auszeichnungen

    A Präs. d. Dt. EEG-Ges. (1972) u. d. Ges. z. Studium d. Schmerzes (1977–82);
    Vors. d. EMG-Kommission d. Internat. Federation of Clinical Neurophysiology (1973–77);
    Ehrenmitgl. zahlr. europ. neurol. Gesellschaften;
    Hans-Berger-Preis d. Dt. EEG-Ges. (1976);
    Dt. Förderpreis f. Schmerzforsch. u. Schmerztherapie (1991);
    bayer. Maximiliansorden f. Wiss. u. Kunst (2003);
    Heinz-Meyer-Leibnitz-Medaille d. TU München (2004).

  • Werke

    Local tetanus in man, Its clinical and neurophysiological characteristics, in: Archives of Neurology 8, 1963, S. 162–78 (mit Elisabeth Struppler u. R. D. Adams);
    Atlas d. Elektromyographie, 1974 (mit H. C. Hopf);
    CSF somatostatin is elevated in patients with postzoster neuralgia, in: Neurology 38, 1988, S. 1423–27 (mit J. Unger, A. Weindl u. G. Ochs);
    Amyotrophic lateral sclerosis, macro-EMG and twitch forces of single motor units, in: Muscle and Nerve 13, 1990, S. 545–50 (mit R. Dengler, A. Konstanzer u. a.);
    Changes in the response to magnetic and electrical stimulation of the motor cortex following muscle stretch in man, in: Journal of Physiology 433, 1991, S. 41–57 (mit B. L. Day, H. Riescher u. a.);
    Tremor and skeletal muscle tone, in: Stereotactic Functional Neurosurgery 60, 1993, S. 152–56.

  • Literatur

    R. Dengler, Die Münchner Schule, Gustav Bodechtel u. seine Schüler, in: D. Kömpf (Hg.), 100 J. Dt. Ges. f. Neurologie, 2007, S. 80–83;
    ders., in: Klin. Neurophysiol. 40, 2009, S. 209;
    W. A. Herrmann (Hg.), TUM Emeriti of Excellence, 2009, S. 20 f. (P)

  • Porträts

    | Serigraphie v. I. Rosenthal (TU München, Galerie der Ahnen, Präsidialgang).

  • Autor/in

    Reinhard Dengler
  • Zitierweise

    Dengler, Reinhard, "Struppler, Albrecht" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 597-598 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12161851X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA