Dates of Life
um 1420 – um 1490
Place of birth
Eisenberg (Saale-Holzland-Kreis)
Place of death
Leipzig
Occupation
Wand- und Tafelmaler
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 133312658 | OGND | VIAF: 293773613
Alternate Names
  • Eysenberg, Nikolaus
  • Ysenbergk, Nikolaus
  • Eisenberg, Nikolaus
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Eisenberg, Nikolaus, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133312658.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Ein Eisenberg malt 1446 als Mönch im Franziskaner-Kloster in Zeitz für dessen Altar eine Kreuzigung zwischen 4 Heiligen, die nicht erhalten ist. – 1465 mietet Eisenberg sich ein Haus bei der Peterskirche in Leipzig (hier 1452-82 urkundlich nachgewiesen) und läßt sich gleichzeitig mit Martin Schongauer an der Universität immatrikulieren. 1463 ist Eisenberg als Wandmaler in der Kirche zu Delitzsch bei Leipzig tätig. Die 1693 übertünchten, 1889 wieder freigelegten Darstellungen in der Nordkapelle und an den Gewölben der Nordseite der Kirche zeigen einen Christuskopf zwischen den 4 Evangelistensymbolen, pflanzlichen Motiven sowie Halbfiguren von Heiligen. Als Besonderheit entwickelte Eisenberg seit etwa 1452 die Verzierung von Kirchenglocken mit eingerissenen Umrißdarstellungen. In ganz flachen und dünnen Umrißlinien treten die Darstellungen aus dem Glockenkörper heraus. Der Künstler riß mit einem feinen Holz- oder Metallgriffel die Bilder in das tönerne Glockenmodell ein. Zwei erhaltene, datierte und signierte Glocken, wichtige Denkmäler der Glockenkunde (Abbildungen bei Gurlitt) geben|von seiner Kunstweise eine deutliche Vorstellung: die Glocke in der Kirche zu Elstertrebnitz bei Leipzig (1460), die auf der Vorderseite Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes, auf der Rückseite den Heiligen Martin zu Pferde darstellt, und die Glocke „Gloriosa“ (1477, Thomaskirche zu Leipzig). Hier sind die Umrißlinien der ins Modell geritzten, also im Guß erhabenen Figurengruppen (Kreuzigung, Christus und Thomas, Magdalena) von großer Zartheit, besonders fällt die Weichheit der gereckten Gestalten auf. Die Glockenbilder gaben Veranlassung, Eisenberg zwei Kreuzigungsgemälde aus der Nikolaikirche zu Leipzig zuzuschreiben. Eisenbergs Vorliebe für langgestreckte Gestalten mit auffallend kleinen Köpfen und eine lyrisch weiche Stimmung in Haltung und Gesichtsausdruck lassen vermuten, daß der Künstler von der rheinisch-westfälischen Malerschule der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts beeinflußt wurde.

  • Works

    Weitere W Verzierung d. Glocke „Osanna“, Nikolaikirche Leipzig, 1452;
    Kreuzigungsgem. auf Epitaph Johs. Schipnitz, 1484, u. auf Epitaph Heinr. Thieme, 1473, beide ehem. Nikolaikirche, jetzt Stadtgesch. Mus. Leipzig.

  • Literature

    C. Gurlitt, Bau- u. Kunstdenkmäler d. Kgr. Sachsen 16, 1894, S. 78, 90 ff. (Abb.);
    G. Wustmann, in: Leipziger Tagebl. v. 21.6.1903;
    ders., in: Kunstchronik NF 18, 1906/07, Sp. 321 ff.;
    ders., Zur frühesten Leipziger Kunstgesch., in: Aus Leipzigs Vergangenheit, 3. R., 1909, S. 51, 53 u. 59;
    F. Schulze, Das Stadtgesch. Mus. zu Leipzig, 1922, S. 41, 42, 44;
    ders., Aus Leipzigs Kulturgesch., 1956, S. 27;
    H. Füßler u. H. Wichmann, Das Alte Rathaus zu Leipzig 1556/1956, 1956, S. 12;
    ThB.

  • Author

    Heinrich Wichmann
  • Citation

    Wichmann, Heinrich, "Eisenberg, Nikolaus" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 411-412 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133312658.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA