Dates of Life
1890 – 1943
Place of birth
Göppingen (Württemberg)
Place of death
Stuttgart
Occupation
Glasmaler ; Steinschneider ; Künstler
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 118974068 | OGND | VIAF: 32796493
Alternate Names
  • Eiff, Wilhelm (von ist kein Adelsprädikat)
  • Eiff, Wilhelm von
  • Eiff, Wilhelm (von ist kein Adelsprädikat)
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Eiff, Wilhelm von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118974068.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Gg. Wilh. (1859–1915), Eisenformer in Göppingen;
    M Berta (1865–1929), T des Zimmermanns u. Landwirts Gottfr. Kinkel in Bonholz b. Alfdorf, aus schwäbischer Bauernfamilie;
    1) 1917 ( 1938) Sofie, T des Louis Nathan, Brauereibesitzer in Ulm, 2) 1943 Catharina Bosch, verw. Möckel, Geigerin, Prof. an der Musikhochschule Stuttgart;
    1 S, 1 T aus 1).

  • Biographical Presentation

    Der Ausbildungsgang führte E., der ursprünglich Maler werden wollte, über die Württembergische Metallwarenfabrik (4 Lehrjahre) nach Paris (1911), wo er sich die schwierige Kunst des Glas- und Steinschneidens in souveräner Beherrschung zu eigen machte. Seine künstlerischen Studien schloß er – nach kurzem Aufenthalt in Wien – in Stuttgart ab. Hier ließ er sich 1913 freischaffend nieder, von da an ganz dem Glas- und Steinschnitt zugewandt. Nun gelang ihm auch der Durchbruch zur künstlerischen Unabhängigkeit und Reife, zur individuellen Aussage. In rascher Folge entstanden zahlreiche und sehr mannigfaltige Werke auf Glas, Halbedel- und Edelstein (Dosen, Becher, Flakons, Vasen und Schmuck aller Art) in Tief- und Hochgravur: figürliche, aus reicher Fantasie und Schöpferlust frei gestaltete Kompositionen und Portraitschnitte nach dem Leben. Vor allem mit den Reliefsportraits, die den besten vergangener Epochen ebenbürtig sind, hat Eiff für seine Zeit einen neuen Gipfel der Glas- und Steinschneidekunst erreicht. Nach der Teilnahme am 1. Weltkrieg wurde E. in Stuttgart an die Kunstgewerbeschule als Professor und Leiter der neugegründeten Lehr- und Versuchswerkstatt für Glas- und Steinschnitt berufen, an der er, bei ständig wachsender Schülerzahl auch aus dem Ausland, bis zu seinem Tode schulebildend wirkte. Aus seiner Schule stammt das „Schnitzen“ und eine neue Art des „Ritzens“, wie auch der konsequent entwickelte, heute fast Allgemeingut gewordene „Oliven- oder Rillenschliff“. Einer Anregung G. E. Pazaureks folgend, entwickelte Eiff (unabhängig von gleichgerichteten Arbeiten unter Rud. Steiner in Dornach) die so bedeutsame „Glasradier“-Technik, deren Ausbaufähigkeit auch für Hohlglas und Schmucksteine er noch kurz vor seinem Tode erprobte. Dieser Werkvorgang, vorwiegend mit biegsamer Welle und Elektrohandmotoren, erlaubt weitgehende künstlerische Freiheit auf großflächigen, moderner Bauweise gemäßen Fenstern ohne Unterteilung. Die Mehrzahl der Fenster aus der Eiff-Schule wurde im 2. Weltkrieg vernichtet, doch sind Photos erhalten. Als bedeutender deutscher Fachmann vertrat E. die künstlerischen Belange des Glases in Vorträgen, auf Kongressen und Ausstellungen im In- und Ausland. Die menschlichen Vorzüge seiner Persönlichkeit gewannen ihm viele Freunde. – E.s letzte Schaffensperiode stand im Zeichen gesteigerten geistigen Ringens und Bewußtwerdens, vertieften Schauens, Gestaltens und Erziehens, was seine Arbeiten in Glas und Stein aus jener Zeit sowie eine Reihe graphischer Blätter widerspiegeln. Wegweiser waren ihm unter anderem Rud. Steiner und in erster Linie Goethe. Gleichzeitig standen diese Lebensjahre im Schatten des politischen Geschehens, dessen Niedergangstendenzen E. auf seine Art bis zu seinem frühen Tode entgegenzuwirken suchte.

  • Works

    u. a. Reliefportraits auf Glas Kg. Wilhelm II. v. Württemberg, 1916, Gf. Zeppelin, 1916, Vizekanzler v. Payer, Conr. Haussmann; auf Bergkristall Frau Prof. Muesmann, Dresden, GR v. Steiner, Dr. Pleschner, Prag, en face, 1924, Otto Schott-Denkmünze, 1929/33/41;
    auf Karneol Wilh. v. Bode, 1926;
    auf Rauchtopas Oskar v. Miller, 1930;
    auf Goldtopas Henny Porten u. a.;
    Fenster 5 Fenster i. d. Eingangshalle d. Idealwerke Bln.-Wilmersdorf, aus goldfarbenem Spiegelglas, je 78 × 240 cm, 1936;
    2 Fenster in d. Wollkämmerei Leipzig, aus farblosem Gußglas, je 120 × 240 cm, 1938;
    Fenster in d. Gedächtnishalle d. Auer-Ges. AG, Berlin, aus grau-blauem Spiegelglas, 150 × 300 cm, 1938;
    weitere W meist in Privatbes. u. nachweislich in: Dt. Mus. München, Landesgewerbemus. Stuttgart, Metropolitan Mus. New York, Privatslg. Pazaurek. – Schrr. u. a. Entwicklung d. künstler. Fensters im Rahmen d. Kulturgesch., 1936; Die Farbenlehren Newtons, Goethes u. Ostwalds in d. Auffassung d. Künstlers, in: Glastechn. Berr. 12, 1934, S. 77-84, weitere Vorträge u. Referate ebd., 1928-37.

  • Literature

    G. E. Pazaurek, W. v. E., der erste Glasschneider d. Gegenwart, in: Schwäb. Heimatbuch 1920, S. 21-30 (P); W. v. E., in: Kunstgläser d. Gegenwart, 1925, S. 182-203 (P); N. Ortlieb, W. v. E., dem Glas- u. Edelsteinschneider zum Gedenken, 1950 (P).

  • Author

    Nora Ortlieb
  • Citation

    Ortlieb, Nora, "Eiff, Wilhelm von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 389-390 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118974068.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA