Lebensdaten
1869 – 1935
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Mannheim
Beruf/Funktion
Erfinder ; Techniker ; Unternehmer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1012405869 | OGND | VIAF: 171822772
Namensvarianten
  • Stotz, Hugo

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Zitierweise

Stotz, Hugo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1012405869.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Emil Heinrich (1822–89), Gastwirt;
    M Auguste Merkt (1843–92;
    2 Schw Auguste v. Sothen-Stotz, Elisabeth Rupf-Stotz;
    Mannheim 1903 Franziska Held (1869–1937); Schwager Fritz Held (1867–1938), Ing,. Automobilist, Sportfahrer, nahm 1895 an d. 1. Automobilrennen Paris – Bordeaux – Paris teil; Schwägerin Katharina Held (* 1875, Josef Dann, 1870–1923, Holzhändler);
    Adoptiv-T u. N d. Ehefrau Friedel Dann (1892 /94–1942, Operettensängerin (s. Dt. Musiker-Lex., hg. v. E. E. Müller, 1929).

  • Biographie

    Nach der Schulzeit trat S. 1884 als Lehrling in die elektrotechnische Abteilung der Maschinenfabrik Esslingen ein. Dieser 1881 in Cannstatt erworbene Firmenteil befaßte sich mit Fragen der Lichterzeugung im Wandel von den Bogenlampen zu Edison-Glühbirnen. Mit 18 Jahren wurde S. bereits zur selbständigen Montage einer Blockanlage aus Gasmotor, Dynamo und Lampen nach Venedig entsandt. 1891 gründete er in Mannheim mit einem Kompagnon die Firma „Moyé & Stotz, Gürtlerei und Posamente, Vertretung der Maschinenfabrik Esslingen“. Betriebe und Privathäuser wurden mit Lichtanlagen versehen, wobei meist die vorhandenen Gasleuchten kostensparend auf elektrischen Betrieb umgebaut wurden, wozu man die Kleingußteile der Gürtlerei benötigte. 1896 trennte sich S. von seinem Teilhaber Moyé und firmierte nun als „Stotz und Cie. Elektrizitätsgesellschaft mbH“. Aus der täglichen Praxis der Elektroinstallation in Innenräumen entsprangen erste Erfindungen wie ein mehrfach unterteiltes Isolierrohr für bis zu vier Drähte. Mit der Errichtung eines Elektrizitätswerks 1900 in Mannheim durch die schweizer. Firma „Brown, Boveri & Cie.“ (BBC) nahm die Elektroinstallation in Privathäusern einen enormen Aufschwung, und S. konnte seinen Betrieb erweitern. Auf seinem Firmengebäude installierte er 1902 die erste Leuchtreklame im Dt. Reich, bei der nacheinander die aus Glühbirnen gebildeten Buchstaben einzeln und dann der ganze Schriftzug STOTZ aufleuchteten. 1912 verkaufte S. das Installationsgeschäft an BBC und eröffnete seine „Stotz & Cie. GmbH, Fabrik elektrischer Spezialapparate“ in Mannheim-Neckarau, die er nach dem 1. Weltkrieg an BBC verkaufen mußte, während er weiterhin Geschäftsführer blieb. Neue elektrische Kleingeräte brachten beim Einschalten häufig die Sicherungen zum Schmelzen, weshalb seit 1883 vielfach versucht wurde, den Überstrom sich selbst elektromagnetisch abschalten zu lassen. S.s Entwicklungsleiter Heinrich Schachtner (1890–1976) erfand ausweislich seines US-Patents 1.629.640 von 1924 die definitive Lösung in der Kombination von einem Bimetall- und einem Magnetschalter. Das gleichlautende Dt. Reichspatent 458329 von 1924 wurde der Firma BBC ohne Nennung des Erfinders erteilt. Der „Stotz-Automat“ wurde zum Markenzeichen und von der heute in Heidelberg ansässigen „ABB Stotz-Kontakt GmbH“ millionenfach in alle Welt geliefert. S. war ein beispielhafter Selfmade-Unternehmer, der die junge Elektroinstallationstechnik wesentlich mitgestaltete.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. Freimaurerloge Carl zur Eintracht in Mannheim.

    Patente Isolierröhre z. Durchführung etc., Schweizer Patent Nr. 17051, 1898;
    Insulator, US-Patent 851705, 1907;
    Improvements in and relating to Switch Boards, Brit. Patent 823807, 1908;
    zahlr. Gebrauchsmusteranmeldungen.

  • Literatur

    W. Sattler, Erinnerungen an d. Zeit d. Entstehung d. ersten Stotz-Automaten, in: Archiv ABB Stotz-Kontakt GmbH, 1950;
    G. Mössner (Hg), 100 J. jung, ABB-Stotz-Kontakt im Wandel d. Zeit, 1991 (P);
    S. Pich, in: Bad. Biogr. NF V, 2005;
    H.-E. Lessing, in: Mannheimer Pioniere, 2007, S. 101–10 (P);
    Lex. Elektrotechniker.

  • Quellen

    Archiv d. Asea Brown Boveri AG, Mannheim; Archiv d. ABB Stotz-Kontakt GmbH, Heidelberg; StadtA Mannheim.

  • Autor/in

    Hans-Erhard Lessing
  • Zitierweise

    Lessing, Hans-Erhard, "Stotz, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 461-462 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1012405869.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA