Lebensdaten
1872 – 1951
Geburtsort
Bad Mergentheim
Sterbeort
Waldenbuch bei Stuttgart
Beruf/Funktion
Dichter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118943286 | OGND | VIAF: 20479617
Namensvarianten
  • Ehrler, Hans Heinrich
  • Ehrler, H. H.
  • Ehrler, Hanns H.
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Zitierweise

Ehrler, Hans Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118943286.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alter württ.-fränkischer Handwerkerfamilie, ab 1384 nachweisbar;
    V Jon. Michael (1832–1905), Wachszieher u. Lebzelter, schrieb Knittelverse u. schloß in Wien Freundschaft mit Joh. Strauß;
    M Margaretha (1830–77), T des Christoph Heuerling, Kaufm., Stadtrat u. Stadtmusikmeister in Wimpfen;
    Stuttgart 1904 Melanie Amalie Frommherz („Frau Mel“, * 1880); kinderlos.

  • Biographie

    Schon als Gymnasiast hatte E. sich im lyrischen Fache versucht, ohne zu veröffentlichen. Auf dem Gymnasium und auf den Universitäten Würzburg und München erwarb er sich umfassende und lebendige, auch für seine Dichtung wesentliche humanistische Bildung. Nach längerer Tätigkeit als Redakteur (Stuttgart, unter anderem 1920-22 in der Leitung des „Schwäbischen Bundes“, Friedrichshafener Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung) ließ er sich schließlich als freier Schriftsteller in Waldenbuch bei Stuttgart nieder. – Erste Veröffentlichung waren die „Briefe vom Land“ (1911), ein Briefroman, in dem er eigenes Erleben gegen Kulturbetrieb und Bindungslosigkeit der Großstadt wendet. Vertiefung und Verinnerlichung bleiben von Anfang an Wesenszug seiner Dichtung. Die Fähigkeit epischer Gestaltung war ihm versagt. Unvergängliches hat er hingegen als Lyriker geleistet, wenn er aus seiner Innenschau auf Zeitlos – Menschliches stieß. „Oh Heimat wir sind alle dein“ (1911 gedruckt) und manches aus den späteren Sammlungen werden Volksgut bleiben. – Das „Gesetz der Form“ (1919) des Freundes H. Hefele leitete 1928 mit E.s der Frühromantik verpflichteten Antwort „Gesetz der Liebe“ die zweite Schaffensepoche ein; aus dem romantischen Spätling wurde ein Sucher nach objektiver, aber beseelter Gestaltung, der zugleich der deutschen Sprache schöpferisch diente. Die reifsten Prosawerke, „Die Reise ins Pfarrhaus“ (1913), „Die Frist“ (1931) und die „Drei Begegnungen des Baumeisters Wilhelm“ (1935) sind persönlichem Erleben und den Leitideen Frauenverehrung und zuchtvolle, reine Lebensordnung entwachsen. Sein ganzes Werk ist ausschließlich, ohne jemals nur Heimatkunst zu sein, der süddeutschen, zumeist schwäbischen Landschaft verhaftet, vor allem „Die Reise in die Heimat“ (1926) und „Meine Fahrt nach Berlin“ (1929), die die Heimat preisen als die unentbehrliche, unerschöpfliche Kraftquelle seines Dichterlebens.

  • Werke

    Gedichtslgg.: Lieder an e. Mädchen, 1912; Frühlingslieder, 1913;
    Die Liebe leidet keinen Tod, 1915, ²1916;
    Gedichte, 1917 u. ö.;
    Gesicht u. Antlitz, 1928;
    Die Lichter schwinden im Licht, 1932;
    Unter d. Abendstern, 1937;
    Neuer cherubin. Wandersmann, 1941;
    Unsere Uhr hat einen Zauberschlag, 1950;
    Gedichte, Für d. Ges. d. Freunde v. H. H. E., hrsg. v. M. Stotz, 1951 (Verz. d. Kompos.);
    – Der Hof d. Patrizierhauses, Erzz., 1918;
    Briefe aus m. Kloster, 1920, ²1922;
    Elisabeths Opferung, 1922, ²1924;
    Kloster Maulbronn (Text d. Bilderbandes), 1925;
    Wolfgang, Roman, 1925;
    Der Spiegel d. Hoch- u. Deutschmeisters Maximilian Franz, Schauspiel, 1926;
    Bruder Hermanns Klause, 1927;
    Mit d. Herzen gedacht, Betrachtungen, 1938 (m. Schwäb. Schillerpreis ausgezeichnet);
    Der Vierröhrenbrunnen, 1941;
    Der Morgen, 1942;
    Charlotte, Roman, 1946;
    Frauen u. Mädchen, 1948;
    Wanderer u. Pilger, 1950;
    Hörspiele u. a.: Der Wanderer, 1929;
    Orpheus, 1930;
    Der Sender, 1930;
    Die Frist, 1936;
    Anthologien: Das schwäb. Liederbuch, 1918;
    Wenn alle Brünnlein fließen, Dt. Liebeslieder, 1919;
    Das neue schwäb. Liederbuch, 1919 (mit H. Missenharter). – Hrsg.: Des Reiches Sonnenwende, Ein Mahnruf schwäb. Dichter, 1919 (mit E. v. Bodmann u. a.). – Qu.: Nachlaß u. Briefe im Schiller-Nat.-Mus., Marbach; der größte Teil d. Nachlasses im Bes. d. Stadt Mergentheim, d. Sitz d. H. H. E.-Ges.

  • Literatur

    V. J. Lemke, E., in: Mhh. f. dt. Unterricht 130, 1938, S. 433-39;
    K. H. Bühner, H. H. E., ein Hinweis, in: Schwaben 11, 1939, S. 634-36;
    ders., H. H. E., ein lit. Profil, in: Sonntagsbeil. d. Schwarzwälder Post, 1949, Nr. 24;
    H. Pongs, Schwäb. Geist d. Gegenwart 1, H. H. E. z. 65. Geburtstag, in: Dichtung u. Volkstum, NF d. Euphorion 38, 1937, S. 194-98;
    H. H. E., Von mir u. meinen Ahnen, in: Die Neue Lit. 10, 1941;
    H. Herbert, H. H. E., 1942 (W, L);
    J. Schomerus-Wagner, H. H. E., in: Dt. kath. Dichter d. Gegenwart, 1950, S. 61 ff.;
    F. Rimmele, H. H. E., in: Schwäb. Heimat, 1951, 4, S. 158 (P, S. 119);
    Th. Abele, H. H. E., in: Hochland 44, 1951, S. 91 f.;
    E. Müller, Zum Tode v. H. H. E., in: Schwäb. Tagbl. 7, 1951, S. 91 ff.;
    A. Keck, Gesicht u. Antlitz, in: Fränk. Heimat, Beil. z. Fränk. Volksblatt, Würzburg, 7, Juli 1957, S. 25 f.;
    Kosch, Kath. Dtld.

  • Porträts

    Phot. in: Kl. Buch d. Dichterbilder (Die Autoren d. Kleinen Bücherei Langen-Müller), 1941, S. 11;
    weitere Phot. im Schiller-Nat.-Mus. Marbach;
    Totenmaske in: Baden-Württemberg, 1956, H. 11.

  • Autor/in

    Otto Borst
  • Zitierweise

    Borst, Otto, "Ehrler, Hans Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 361-362 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118943286.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA