Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
jüdische Familie
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 1026669952 | OGND | VIAF: 267919952
Namensvarianten
  • Model

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Zitierweise

Model, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1026669952.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die weitverzweigte, vielfach miteinander verschwägerte Familie war vor allem in Schwaben und Franken ansässig. Sie zählte über Jahrhunderte zu den angesehensten, wohlhabendsten und einflußreichsten jüd. Geschlechtern in Deutschland. Als Stammvater gilt Simon Günzburg ( 1585), einer der reichsten Juden seiner Zeit. Sein Enkel, der Rabbiner Mordechai (d. Ä.) in Öttingen ( Anfang d. 17. Jh.), wählte den Namen Model. Aus dessen Nachkommenschaft gingen zahlreiche Rabbiner, jüd. Gemeindevorsteher und Hofjuden in vielen Ländern Zentraleuropas hervor, u. a. die Söhne Abraham M. Öttingen ( 1635 od. 1637), kaiserl. Hoffaktor in Wien, und Simon M. Öttingen, Hoffaktor in Öttingen. Der Ehe von dessen Tochter Sprinzel mit dem Ansbacher Hofjuden Anschel M. entsprang Mordechai (Marx) ( 1709), als Hoffaktor und Druckereibesitzerin Ansbach einer der bekanntesten unter den verschiedenen Trägern gleichen Namens. Er konnte in den 1680er Jahren bereits größere Ländereien erwerben und mit Grundstücken handeln, was Juden in dieser Zeit gewöhnlich verwehrt blieb. Als Hof- und Militärlieferant des Mgf. Friedrich Wilhelm von Ansbach verschaffte er sich erheblichen Einfluß auf die Finanz-, Handels- und auch auf die politischen Angelegenheiten des Fürstentums. 1691 erhielt er völlige Zollfreiheit für seine Waren. Wie viele andere Hofjuden setzte sich Mordechai für seine häufig gefährdete und bedrängte Glaubensgemeinschaft ein und förderte ihm genehme religiöse Bestrebungen. Er war Vorsteher der jüd. Gemeinde in Ansbach und unterhielt dort eine Privatsynagoge mit eigenem Vorsänger. 1691-1701 hatte er das alleinige und sehr einträgliche Privileg zum Talmuddruck für die gesamte Markgrafschaft. Der Hoffaktor und Vorsteher der jüd. Gemeinde Fürth, Elkan Fränkel, warf Mordechai wiederholt Unterschlagungen von Geldern vor, und es gelang ihm bis 1708, diesen von seinem ersten Platz als Hofjude zu verdrängen, Mordechai und seine Söhne wirkten ihrerseits maßgeblich am Sturz Fränkels mit, gegen den 1712 ein Kriminalprozeß wegen Gotteslästerung durchgeführt wurde, der mit Stäupung und lebenslanger Haftstrafe für Fränkel endete. Ihre frühere Vorrangstellung konnte die Familie M. nach diesen Auseinandersetzungen nicht mehr erreichen, so daß zahlreiche Mitglieder nach Pfalz-Neuburg auswanderten.

  • Literatur

    S. Haenle, Gesch. d. Juden im ehem. Fürstenthum Ansbach, 1867, S. 70-81;
    D. Kaufmann, Mordechai Model Oettingen u. seine Kinder, in: Mschr. f. Gesch. u. Wiss. d. Judenthums 42, 1898, S. 557-67;
    L. Lamm, Notizen z. Gesch. d. Juden in Neuburg, in: Bll. f. jüd. Gesch. u. Litteratur 3, 1902, S. 166-69;
    L. Löwenstein, Zur Gesch. d. Juden in Fürth, T. 2: Rabbinatsbeisitzer u. sonstige hervorragende Persönlichkeiten, in: Jb. d. Jüd.-Litorar. Ges. 8, 1910, S. 65-213, bes. S. 131-34, 201-03;
    M. N. Rosenfeld, Ein Streifzug durch d. jüd. Gesch. v. Ansbach, in: Nachrr. f. d. jüd. Bürger Fürths, Sept. 1987, S. 17-24;
    Siehe, d. Stein schreit aus d. Mauer, Gesch. u. Kultur d. Juden in Bayern, Ausst.kat. Nürnberg 1988, S. 259 f., 271-73, 286;
    Enc. Jud. 1971.

  • Autor/in

    Falk Wiesemann
  • Zitierweise

    Wiesemann, Falk, "Model" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 595 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1026669952.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA