Lebensdaten
1888 – 1984
Geburtsort
Biedenkopf/ Lahn
Sterbeort
(West-)Berlin
Beruf/Funktion
Phytopathologe
Konfession
-
Normdaten
GND: 1080971564 | OGND | VIAF: 9931145
Namensvarianten
  • Stapp, Carl Joseph August Ferdinand
  • Stapp, Karl
  • Stapp, Carl
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Zitierweise

Stapp, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1080971564.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N.;
    M N. N.;
    1921 Charlotte Kunze (1898–1983;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    S. besuchte die Volks- und höhere Schule in Biedenkopf. 1910 bestand er das pharmazeutische Staatsexamen sowie die chemische Verbandsprüfung und erhielt die Approbation als Apotheker. Danach war er bis zum Kriegsausbruch 1914 als Student und Assistent am Botanischen Institut der Univ. Marburg, wo er bakteriologische Grundkenntnisse erwarb. Nachdem er 1915 das Staatsexamen als Nahrungsmittelchemiker abgelegt hatte, wurde er – nach Unterbrechung des Studiums durch einen zweijährigen Militärdienst – 1919 mit einer botanischmikrobiologischen Arbeit zum Dr. phil. promoviert. Zunächst als Assistent am Hygienischen Institut und Nahrungsmitteluntersuchungsamt in Frankfurt/M. tätig, trat S. 1920 in die „Biologische Reichsanstalt für|Land- und Forstwirtschaft“ in Berlin-Dahlem ein. 1923 wurde er als Nachfolger von Albert Maaßen (1857–1929) Leiter der Dienststelle für Bakteriologie und 1932 zum Oberregierungsrat und zum Leiter der neu geschaffenen mikrobiologisch-chemischen Abteilung ernannt. S.s Abteilung wurde während des 2. Weltkriegs nach Braunschweig verlegt. Im Rahmen des Auf- und Ausbaus der „Biologischen Zentralanstalt“ (später Biol. Bundesanstalt) entstand Anfang 1946 ebenfalls in Braunschweig auf Initiative von S. das Doppelinstitut für Bakteriologie und Serologie, in dem in den Bereichen bakteriologische Phytopathologie und Virusserologie intensiv geforscht wurde. 1953 erfolgte der Eintritt in den Ruhestand.

    S. war einer der ersten in Deutschland, der die Bedeutung der phytopathologischen Arbeitsrichtung der Bakteriologie erkannte und tatkräftig förderte. Sein Name ist eng mit der Geschichte mikrobiologischer und phytopathologischer Forschungen verbunden. Weltweites Ansehen erlangte S. mit seinen Forschungen zur Verhütung, Erkennung und Bekämpfung phytopathogener Bakterien, u. a. dem Pflanzenkrebs hervorrufenden Agrobacterium tumefaciens. Mit der Einführung und dem Ausbau serologischer Methoden für die Diagnose von phytopathogenen Bakterien und Viren in Deutschland schuf S. die Voraussetzungen für die Bekämpfung dieser Erreger. Weitere wesentliche Forschungsbereiche S. lagen im Bereich der Bodenbakteriologie (biologische Stickstoffbindung) und der Viruskrankheiten der Kartoffel.

  • Auszeichnungen

    A BVK (1955);
    Mitgl. d. Leopoldina (1956);
    OttoAppel-Denkmünze d. Biol. Bundesanstalt (1958);
    Dr. agr. h. c. (Göttingen 1961);
    Mitgl. d. Internat. Nomenklaturkomitees f. Mikrobiol. d. Dt. Botan. Ges. (1925, Vors. 1940), d. Ver. f. Allg. Botanik (Schriftführer 1926–38, Vors. 1953–58);
    Ltg. d. naturwiss. Sektion d. Dt. Ges. f. Hygiene u. Mikrobiol. u. d. Sektion Bodenbiol. d. Dt. Bodenkundl. Ges.

  • Werke

    ca. 150 Publl., u. a. Abschnitt: Schizomycetes, in: P. Sorauer (Hg.), Hdb. d. Pflanzenkrankheiten, Bd. 2, 1928, S. 1–295;
    Pflanzenpathogene Bakterien, 1958;
    Die Serologie u. ihre Bedeutung f. d. Erforsch. pflanzl. Virosen u. deren Bekämpfung, in: Landwirtschaftl. Forsch. 5, 1953, Sonderh. 4, S. 170–80;
    Weitere Unterss. über d. Resistenz d. dt. Kartoffelsorten gegen Bacterium phytophthorum Appel, in: Phytopatholog. Zs. 16, 1950, S. 202–14;
    Der Boden in biol. Hinsicht, in: K. Scharrer u. H. Linser (Hg.), Hdb. d. Pflanzenernährung u. Düngerlehre, Bd. 1, 1931, S. 526–601;
    Hg.
    Zbl. f. Bakteriol., Parasitenkde. u. Infektionskrankheiten, 1932–54.

  • Literatur

    Nachrr.bl. d. Dt. Pflanzenschutzdienstes 1958, S. 81;
    Angewandte Botanik 58, 1984, S. 253 f.;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1961;
    Dt. Apotheker-Biogr., Erg.bd. I;
    Th. Gerber, Persönlichkeiten aus Land- u. Forstwirtsch., Gartenbau u. Veterinärmed., 2004.

  • Autor/in

    Gerlinde Nachtigall
  • Zitierweise

    Nachtigall, Gerlinde, "Stapp, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 62-63 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1080971564.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA