Lebensdaten
1749 – 1794
Beruf/Funktion
Komponist ; Pianist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116354720 | OGND | VIAF: 71584210
Namensvarianten
  • Edelmann, Johann Friedrich
  • Edelman
  • Edelmann
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Edelmann, Johann Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116354720.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Caspar Samuel, Schreiner in Straßburg;
    M Maria Salomé Stoerr;
    B Instrumentenmacher in Straßburg; verh.;
    1 K.

  • Biographie

    E. verdankt seine umfassende fachliche und allgemeine Bildung der großzügigen Förderung seines Gönners Johann Freiherr von Dietrich. Nach Abschluß des Studiums der Rechtswissenschaft wandte er sich ganz der Musik zu und lernte als Reisebegleiter des Sohnes, Friedrich von Dietrich, Deutschland, Italien und Frankreich kennen. 1773 ließen sich beide in Paris nieder, wo E. sich als Komponist und Pianist einen ausgezeichneten Ruf und die Freundschaft Glucks erwarb. Er gehörte hierzu der Gruppe deutscher Klaviristen um und nach Johann Schobert, welche die Klaviermusik in der französischen Hauptstadt einbürgerten. E. war in erster Linie Klavierkomponist; eine bedeutende Anzahl seiner Werke gehört dem Klavier mit und ohne Begleitung anderer Instrumente; Mozart lobte sie als „sehr hübsche Stücke“. Auch seine 1782 aufgeführten dramatischen Werke „Ariane dans Lisle de Naxos“ und der „Acte du Feu“ in|dem Ballett „Les Elements“ waren erfolgreich. – Im Schaffen E.s findet das Zusammentreffen der verschiedensten Stilrichtungen in der Pariser Musik der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts seinen Niederschlag: der Mannheimer Einfluß in den Crescendo-Effekten, die Nähe Schoberts und Glucks in der Steigerung des Gefühlsausdrucks (oft zu leerem Pathos bei E. durch die Häufung dynamischer Zeichen und überraschender Modulationen) sowie die italienische Klaviertechnik der Zeit in der Bevorzugung des Alberti- und Triolenbasses bei ausschließlich homophoner Gestaltung. – Nach Ausbruch der Revolution soll sich E. den Jakobinern angeschlossen und gemeinsam mit seinem in Straßburg als Instrumentenmacher lebenden Bruder hier eine wahre Schreckensherrschaft errichtet haben, der er (nach Gerber) auch seinen Freund und Gönner Friedrich von Dietrich opferte, ehe er ebenfalls unter der Guillotine endete.

  • Werke

    Weitere W (sämtl. in Paris ersch.) Sinfonie pour le Clavecin avec accomp.…, op. 4, o.J. (2 Viol., 2 Hörner, Baß ad lib.); Concerto pour le Clavecin avec accomp.…, op. 12, o.J. (2 Viol., 2 Oboen, 2 Hörner, Contrabaß ad lib.);
    Trois Concerts pour le Clavecin avec accomp.…, op. 14, 1785 (2 Viol. u. Viola);
    Quatre Quatuor pour le Clavecin avec accomp.…, op. 9, o.J. (2 Viol. u. Viola);
    Quatre Sonates en Quatuor pour le Clavecin avec accomp.…, op. 13, o.J. (2 Viol. u. Baß ad lib.);
    Sonates pour le Clavecin…, op. 1 (6), op. 5 (4), op. 10 (4), sämtl. o.J.;
    16 „Sonates“, op. 2 (6), op. 3 (2), op. 6 (3), op. 7 (2), op. 8 (3), sämtl. o. J. (Viol. ad lib.);
    Quatre Divertissements pour le Clavecin avec accomp.…, op. 15, 1786 (2 Viol. u. Viola);
    Airs Pour le Clavecin ou lo forte piano, op. 16, o.J.; La Bergère des Alpes, Scène Lyrique, op. 11, o. J.

  • Literatur

    M. Vogeleis, Qu. u. Bausteine zu e. Gesch. d. Musik u. d. Theaters im Elsaß, 500 bis 1800, 1911; G. de Saint-Foix, Les premiers pianistes parisiens III, J. F. E., in: Revue musicale 5, Paris 1924;
    E. L. Gerber, Neues hist.-biogr. Lex. d. Tonkünstler, 1812-14;
    Fétis; E. Reeser, in: MGG III, Sp. 1096-99 (W, L).

  • Autor/in

    Horst Heussner
  • Zitierweise

    Heussner, Horst, "Edelmann, Johann Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 308-309 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116354720.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA