Lebensdaten
1816 – 1877
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Verleger
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1019259795 | OGND | VIAF: 222145252
Namensvarianten
  • Siebeck, Hermann Adolph
  • Siebeck, Hermann
  • Siebeck, Hermann Adolph
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Siebeck, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1019259795.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August David Heinrich (1786-um 1842), aus L., Päd., 1809–12 Lehrer an d. Ratsfreischule in L., Organist an d. Johanniskirche ebd. (s. Hamberger-Meusel; H. Riemann, Musiklex., 111929), S e. Kantors in Lößnitz;
    M Amalie Friedrike David;
    1) Tübingen 1840 Charlotte Laupp (1817–42), 2) Tübingen 1849 Mathilde (1826–1907), beide T d. Heinrich Laupp (1780–1836), Buchhändler in Tübingen, u. d. Luise Löffler (1798–1882);
    2 S u. a. Paul (s. 2), 1 T Charlotte Louise (1842–1900, J. Gustav Kötzle, 1840–1900, Buchhändler in Stuttgart, seit 1873 mit S. Teilh. d. H. Laupp’schen Buchhandlung in Tübingen); Schwager Rudolf|Laupp (1818–66), mit S. Teilh. d. H. Laupp’schen Buchhandlung in Tübingen;
    E Oskar (s. 3), Richard (s. 5);
    Ur-E Hans Georg (s. 4).

  • Biographie

    S. wurde bei dem Leipziger Buchhändler Christian Ernst Kollmann (1792–1855) ausgebildet. 1839 übernahm er die Geschäftsführung der H. Laupp’schen Buchhandlung in Tübingen. Dieses aus Verlag und Sortiment bestehende Unternehmen, das sich an den Bedürfnissen der örtlichen Universität orientierte, war aus der Cotta’schen Buchhandlung hervorgegangen und wurde nach dem Tod von Heinrich Laupp 1836 von dessen Witwe Luise weitergeführt. 1840 wurde S. Teilhaber der H. Laupp’schen Buchhandlung und heiratete Charlotte Laupp, nach deren Tod ihre Schwester Mathilde. 1847 wurde deren Bruder Rudolf Laupp, der die Firmenanteile seiner Mutter Luise erhielt, S.s Geschäftspartner. Nach dessen Tod 1866 wurde S. Alleininhaber; 1873 nahm er seinen Schwiegersohn J. Gustav Kötzle als Teilhaber auf.

    Die H. Laupp’sche Buchhandlung entwickelte sich seit den 1840er Jahren zu einer in Tübingen führenden akademischen Verlags- und Sortimentsbuchhandlung, die sich zugleich mit der Universität vergrößerte und allmählich ihren Wirkungskreis über die Stadt hinaus ausdehnte. S. verlegte ein breit gefächertes Programm, das Theologie und Musikalien (Friedrich Silcher) genauso umfaßte wie med. Fachbücher und Publikationen der aufstrebenden Naturwissenschaften (u. a. des Chemikers Christian Gottlob Gmelin u. des Geologen Friedrich August Quenstedt). 1844 gründete S. gemeinsam mit Robert v. Mohl (1799–1875) und weiteren Tübinger Staatswissenschaftlern die „Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft“ (seit 1986/98 u. d. T. „Journal of Institutional and Theoretical Economics“, JITE). Das repräsentative Verlagsgebäude, das S. 1846 in klassizistischem Stil erbauen ließ, dient bis heute als Firmensitz. S. starb 1877 auf dem Weg zur Leipziger Messe.

  • Literatur

    M. Christlieb, Ein Jh. d. Mohr’schen Verlages, in: Christl. Welt 22, 1908, S. 1117–21;
    O. Rühle, Der theol. Verlag v. J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), 1926 (P);
    Der ev. Buchhandel, Eine Übersicht seiner Entwicklung im 19. u. 20. Jh., hg. v. d. Vereinigung ev. Buchhändler, 1961, S. 226–30;
    H. Widmann, Tübingen als Verlagsstadt, 1971;
    G. Hübinger, Kulturprotestantismus u. Pol., Zum Verhältnis v. Liberalismus u. Protestantismus im wilhelmin. Dtld., 1994;
    M. Menzel, Himmelreich d. Theologen, in: Börsenbl. 20, v. 8. 3. 1996, S. 175–77;
    W. Mommsen, Die S.s u. Max Weber, Ein Beispiel f. Wiss.organisation in Zusammenarbeit v. Wissenschaftlern u. Verlegern, in: Gesch. u. Ges. 22, 1996, S. 19–30;
    S. Knappenberger-Jans, Verlagspol. u. Wiss., Der Verlag J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) im frühen 20. Jh., 2001 (Diss. Tübingen 1998);
    Georg Siebeck (Hg.), Artibus ingenuis, Btrr. zu Theol., Philos., Jurisprudenz u. Ökonomik, 2001;
    M. Mösle, Den edlen Künsten gewidmet – artibus ingenuis, in: Tübinger Bll. 2001/02, S. 107–09 (P);
    Internetseite d. Verlags J. C. B. Mohr (Paul Siebeck):
    Verlagskataloge mit ausführl. Verlagschronik u. allen 1801–2001 publ. Titeln sowie P;
    Qu
    Verlagsarchiv Mohr Siebeck, Tübingen (P zu Paul, Oskar, Werner u. Hans Georg), hierzu S. Knappenberger, Das Archiv d. J. C. B. Mohr-Verlages (Paul Siebeck) u. d. H. Laupp’schen Buchhandlung in Tübingen, in: Archiv u. Wirtsch. 25, 1992, S. 104–09.

  • Porträts

    Zeichnung v. Friedrich (?) Schlotterbeck, 1851 (Verlagsarchiv Mohr Siebeck);
    Foto v. 14. 11. 1862, in: Album d. Dienstags-Ges. Tübingen, Bd. 1, 1862–1894, Nr. 17 (Univ.bibl. Tübingen).

  • Zitierweise

    Knappenberger-Jans, Silke, "Siebeck, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 314-315 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1019259795.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA