Dates of Life
1868 – 1932
Place of birth
Aurich (Ostfriesland)
Place of death
Berlin
Occupation
evangelischer Theologe ; Soziologe
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 119453908 | OGND | VIAF: 57425011
Alternate Names
  • Dunkmann, Karl
  • Dunkmann
  • Dunkmann, D.
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Dunkmann, Karl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119453908.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Adolf Herm. Frdr., Buchdruckereibesitzer in Aurich;
    M Johanna Gerdes ( vor 1894);
    Buchholz 1894 Magdalena (1870–1943), T des Pastors Johannes Jaspis u. der Klara Dalmer;
    5 T.

  • Biographical Presentation

    D. studierte in Halle, Basel und Greifswald und kam 1894 als Pastor nach Stolp, dann nach Greifswald. 1907 wurde er Direktor des Predigerseminars in Wittenberg, 1913 Ordinarius für Systematik in Greifswald. Durch eine Fülle homiletischer, historischer und systematischer Arbeiten hatte er sich einen Namen gemacht. 1917 gab er diese Laufbahn auf und übernahm 1918 einen Lehrauftrag für Soziologie an der TH Berlin. 1924 gründete er das Institut für angewandte Soziologie und 1928 die Zeitschrift „Archiv für angewandte Soziologie“.

    Die Bedeutung D.s liegt weniger in seinen Veröffentlichungen als in der anregenden Wirkung seiner Persönlichkeit. Sein Problem ist das Verhältnis von Theologie und Soziologie und der Übergang von der einen zur anderen, wie er sich in ihm selbst vollzog. Weder als Theologe noch als Soziologe hat er sich mit einer bestimmten Position begnügt, doch bleibt das Motiv der Verbindung von Theorie und Praxis immer vorherrschend. Am meisten durchdacht ist seine Religionsphilosophie (1917) – Abschluß seiner theologischen Forschungen. Hier geht er, polemisierend gegen Schleiermacher und doch in dessen Geiste, vom Selbstbewußtsein beziehungsweise von dem „eigentümlichen Zwiespalt“ im menschlichen Selbstbewußtsein aus. Gott ist der Begriff der absoluten Norm. Freilich muß dann die Offenbarung „von außen“ an den Menschen herantreten; mit der absoluten Norm kommt die Religion als geschichtliche Größe nicht aus. Dieses Moment der geschichtlichen Positivität (des Christentums) hat D. dem Liberalismus und Idealismus gegenüber scharf betont. Er hat es auch (1914) als den „Punkt, wo die Metaphysik der Geschichte in die Erscheinung tritt“, zur Geltung gebracht. Der Übergang zur Soziologie erfolgt auf Wegen Schleiermachers und Diltheys; wenigstens hat sich D. auf beide bezogen. Daß er von „angewandter Soziologie“ spricht, soll nicht im Sinne einer bloß technisch-praktischen Disziplin verstanden werden. Grundthese ist vielmehr, daß das Bewußtsein des Soziologen in die Strukturen, die er betrachtet, einbezogen ist, und daß die „Theorie“ den „Bedingungen entsprechen muß, die die Idee der Anwendung enthält“. Daraus ergibt sich ihm eine aus den „Lebenstendenzen“ der „Stammgruppen“ entwickelte Theorie der „Vollgruppe“ (Volk) beziehungsweise des vollgrupplich organisierten Staates und die Forderung einer an dem sittlichen Bewußtsein der Volksgemeinschaft orientierten „Synthese der Macht“ (1931).

  • Works

    Weitere W System theol. Erkenntnislehre, 1909; Stud. u. Kritiken, 1909;
    Kreuz u. Auferstehung als Grundlagen d. Heilsgemeinde, 1909;
    Das rel. Apriori u. d. Gesch., 1910;
    Der hist. Jesus, der mythol. Christus u. Jesus d. Christ, 1910, ²1911;
    Altes u. Neues aus d. Schatz e. Hausvaters, 1911;
    Metaphysik d. Gesch., 1914;
    Idealismus od. Christentum?, 1914;
    Die Nachwirkungen d. Prinzizipienlehre Schleiermachers, 1915;
    Die theol. Prinzipienlehre Schleiermachers, 1916;
    Die Lehre v. Beruf, 1922;
    Die Kritik d. soz. Vernunft, 1924;
    Begriff u. Aufgabe d. angewandten Soziol., 1927 (in: Ethos);
    Der Kampf um Othmar Spann, 1928;
    Angewandte Soziol., 1929;
    Lehrbuch d. Soziol. u. Sozialphilos., 1931 (mit G. Lehmann u. H. Sauermann); Soziol. d. Arbeit, 1933.

  • Literature

    G. Lehmann, Theol. u. Soziol. bei K. D., in: Archiv f. angewandte Soziol. V, 2, 1933;
    H. Sauermann, K. D. †, ebd.

  • Author

    Gerhard Lehmann
  • Citation

    Lehmann, Gerhard, "Dunkmann, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 199-200 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119453908.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA