Lebensdaten
1857 – 1891
Beruf/Funktion
Missionar ; Missionar der "Weißen Väter" in Afrika ; Forschungsreisender ; Verfasser eines Reisetagebuchs
Konfession
-
Normdaten
GND: 124728154 | OGND | VIAF: 5034287
Namensvarianten
  • Schynse, August
  • Schynse, August Wilhelm
  • Schynse, Auguste Wilhelm
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Schynse, August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124728154.html [18.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Schynse: August Wilhelm Sch., katholischer Missionar und Afrikaforscher, wurde am 21. Juni 1857 zu Wallhausen im Regierungsbezirk Coblenz als ältester Sohn eines Güterverwalters der Reichsfreiherren v. Dalberg geboren. Durch eine streng religiöse Erziehung beeinflußt, empfand er von früher Jugend an den Wunsch, sich dem geistlichen Stande zu widmen und wenn möglich als Missionar unter den Eingebornen Afrikas zu wirken. Er besuchte zunächst die Volksschule seines Heimathsdorfes und wurde nebenher von dem Caplan des Ortes in den Anfängen des Latein unterrichtet. Mit 9 Jahren bezog er das Gymnasium zu Kreuznach, das er schon nach einem Semester mit dem in Trier vertauschte, weil ihm dort eine Freistelle im Convict in Aussicht stand. Durch den frühen Tod des Vaters in schwere Bedrängniß geraten, vermochte er mit Hülfe wohlwollender Gönner den Cursus glücklich zu vollenden. 1876 verließ er nach vorzüglich bestandener Abschlußprüfung die Anstalt. Da das bischöfliche Priesterseminar zu Trier in Folge des Culturkampfes geschlossen war, wendete er sich an den Rector des Collegium Germanicum in Rom, den P. Steinhuber, mit der Bitte um Aufnahme als Missionscandidat. Wider Erwarten wurde sein Gesuch abgelehnt, doch gab man ihm anheim, sich bei der Verwaltung des Priesterseminars zu Fort Wayne im Staate Indiana zu melden und sich daselbst als Missionar für die nordamerikanischen Indianer ausbilden zu lassen. Für Amerika und seine Bewohner fühlte er indeß keineswegs jene innere Neigung, die ihn von jeher nach nach Afrika lockte. Deshalb bezog er im Herbst 1876 die Friedrich Wilhelms-Universität zu Bonn, um Theologie und Philosophie zu studiren. Seinen religiösen Ueberzeugungen entsprechend schloß er sich hier der katholischen Verbindung Mosella und der Marianischen Congregation für Akademiker an. Unter seinen Lehrern beeinflußten ihn namentlich der Philosoph v. Hertling, der Dogmatiker Simar, der Exeget Kaulen und der Kanonist Hüffer. Als|er im Herbst 1879 sein akademisches Triennium beendigt hatte, trat er in das Priesterseminar zu Speyer ein und unterzog sich hier den letzten Vorbereitungen für seinen künftigen Beruf. Im Sommer 1880 empfing er die Priesterweihe und kehrte nun für mehrere Monate in sein Heimathsdorf zurück, um den dortigen hochbetagten Geistlichen in der Seelsorge zu unterstützen und zugleich die benachbarte, infolge des Culturkampfes verwaiste Pfarrei Spabrücken zu bedienen. Da er aber eine Reihe von Amtshandlungen vornahm, die gegen die preußischen Maigesetze verstießen, wurde er im April 1881 vom Amtsgericht Stromberg zu einer kurzen Gefängnißstrafe verurtheilt und ihm die weitere Ausübung der priesterlichen Verrichtungen untersagt. Deshalb nahm er im Sommer desselben Jahres eine Stellung als Hauscaplan bei dem Baron v. Geyr auf Schloß Caen bei Geldern an. Diese Thätigkeit vermochte ihn indeß auf die Dauer nicht zu befriedigen, und so ging er nun ernstlich daran, seine afrikanischen Missionspläne zur Ausführung zu bringen. Wiederholte Besuche im Missionshause zu Steyl und im Dominicanerkloster zu Venloo im holländischen Limburg, wo er mit heimgekehrten Glaubensboten zusammentraf, bestärkten ihn in seiner Absicht. Er verschaffte sich die wichtigste neuere Litteratur über den schwarzen Erdtheil und trat mit den daselbst wirkenden katholischen Missionsgesellschaften in briefliche Verbindung. Um sich auf das Leben in den Tropen vorzubereiten, unterzog er sich den größten Anstrengungen und Entbehrungen, übte sich im Reiten, Rudern und Schießen und eignete sich die Kunstgriffe der wichtigsten Handwerke an. Im August 1882 entschloß er sich, als erster deutscher Priester in die vom Cardinal Lavigerie zur Bekehrung Afrikas gegründete Genossenschaft der Weißen Väter (Société des Missionnaires de Notre Dame des Missions d'Afrique d'Alger) einzutreten. Sein Aufnahmegesuch wurde bewilligt, und so traf er schon nach wenig Wochen in Algier, dem Hauptsitze des Ordens ein. Hier mußte er sich zunächst einem einjährigen Noviziat unterziehen. Er erlernte während dieser Zeit den praktischen Gebrauch der französischen Sprache, eignete sich auch gute Kenntnisse im Arabischen an und betrieb allerlei ethnographische und naturgeschichtliche Studien, um auf seinen bevorstehenden Reisen auch der Wissenschaft dienen zu können.

    Nachdem er im September 1883 das Missionsgelübde abgelegt hatte, hoffte er, möglichst bald nach dem Kongo gesandt zu werden. Seine Oberen aber schickten ihn sehr gegen seinen Wunsch nach Europa, um Liebesgaben für das Missionswerk einzusammeln und neue Mitarbeiter anzuwerben. Er hielt sich zu diesem Zwecke längere Zeit in Frankreich, Oesterreich und den Niederlanden auf und suchte durch Berichte in der Presse und durch Abhaltung von Vorträgen die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Thätigkeit seines Ordens zu lenken. In der That gelang es ihm, durch die Freigebigkeit wohlhabender Gönner die nöthigen Geldmittel für eine Expedition nach dem tropischen Afrika zusammenzubringen. In Deutschland konnte er nur vorübergehend und unauffällig verweilen, da er wegen Hinterziehung der Militärpflicht straffällig geworden war. Seit dem Sommer 1884 wirkte er an der Apostolischen Schule, welche Cardinal Lavigerie in Lille als Pflanzstätte für Missionspriester gegründet hatte, und half dann bei der Einrichtung einer ähnlichen Anstalt in Brüssel. Endlich erging nach langem Warten im Juni 1885 der Ruf an ihn, nach nach Afrika zurückzukehren und sich einer Karawane seiner Gesellschaft anzuschließen, die das Gebiet des mittleren und oberen Kongo bereisen und geeignete Plätze für die Anlegung von Missionsstationen auswählen sollte. Am 6. Juli schiffte er sich in Begleitung eines französischen und eines belgischen|Ordensgenossen in Lissabon ein und landete am 27. desselben Monats zu Banana an der Kongomündung. Hier traf er mit den beiden wohlbewährten deutschen Forschungsreisenden Joseph Chavanne und Eugen Zintgraff zusammen, die ihm bereitwilligst ihre Erfahrungen zur Verfügung stellten. Um dem Fieber der Küstengegend zu entrinnen, fuhren die drei Missionare den Strom aufwärts bis Boma, wo sie für längere Zeit ihr Standquartier aufschlugen, da sie die Ankunft ihres in verschiedenen Teilsendungen eintreffenden Gepäcks abwarten mußten. Sie benutzten die unfreiwillige Muße zu ausgedehnten Wanderungen, durch die sie Land und Leute kennen lernten. In Vivi hatten sie das Vergnügen, den später berühmt gewordenen Premierlieutenant Hermann Wissmann kennen zu lernen, der eben von seiner ergebnißreichen Forschungsreise nach dem Kassai zurückgekehrt war. Als die Zusammenstellung einer großen Missionskarawane wegen Mangels an Trägern auf unüberwindliche Schwierigkeiten stieß, beschlossen die Gefährten, getrennt zu marschiren und sich erst an der Kassaimündung wieder zu vereinigen. S. setzte deshalb von Vivi aus seine Reise am linken Kongoufer aufwärts bis Manyanga allein fort. Unterwegs begegnete er mitten im Urwald den beiden deutschen Forschern Oscar Lenz und Oscar Baumann, die den Plan gefaßt hatten, vom Kongo aus nach dem oberen Nilgebiete zu Emin Pascha vorzudringen. Schynse's Wanderung verlief äußerst mühselig und beschwerlich. Da sein Gepäck durch die Nachlässigkeit der Eingeborenen und durch einen Schiffsunfall zum Theil verloren ging, sah er sich sehr gegen seinen Willen gezwungen, noch einmal nach der Küste zurückzukehren, um hier die Vorräthe und Tauschwaaren zu ergänzen. Auf dem Rückwege traf er die deutschen Officiere Richard Kund und Hans Tappenbeck, die Wissmann's Forschungen am Sankuru erfolgreich fortgesetzt hatten. Am 20. Februar 1886 erreichte er endlich den Stanley Pool und nach weiteren zwei Monaten Kwamouth an der Mündung des Kassai, wo er sich mit seinen Gefährten wieder vereinigte. In der Nähe dieser Handelsniederlassung erbauten sie bei Bungana, einem Dorfe des Bayanzi-Stammes, in gesunder und fruchtbarer Gegend eine Missionsstation und widmeten sich neben dem Bekehrungswerke auch ethnologischen, naturwissenschaftlichen und meteorologischen Beobachtungen. Als die nothwendigen Gebäude vollendet und die Pflanzungen in hoffnungsvollem Stande waren, erhielten die Missionare zu ihrer nicht geringen Ueberraschung einen Befehl ihrer Oberen, die Station zu räumen, da sie in Folge eines Abkommens mit dem Könige von Belgien aufgegeben werden sollte. Am 26. Februar 1887 verließ Sch. die Stätte seiner Wirksamkeit und fuhr den Kongo abwärts bis zur Mündung. Unterwegs begegnete er dem in ganz Centralafrika bekannten arabischen Händler Tippu-Tipp und wenige Tage später dem berühmten Reisenden Henry Stanley, der seine Expedition zum Entsatze Emin Paschas vorbereitete. Am 18. Mai schiffte er sich in Banana ein und stieg am 19. Juni wohlbehalten in Algier ans Land. Nun verweilte er ein Jahr lang in dem nahe gelegenen, seinem Orden gehörigen Seminar St. Eugen. Hier mußte er die Hausverwaltung leiten und außerdem die Missionsschüler in Mathematik und Naturwissenschaften unterrichten. Die Tagebücher, die er während seines Aufenthaltes am Kongo geführt hatte, sandte er in die Heimath, wo sie nebst Auszügen aus seinen Familien- und Freundesbriefen veröffentlicht wurden ("Zwei Jahre am Kongo. Erlebnisse und Schilderungen, herausgegeben von Carl Hespers“, Cöln 1889).

    Im Sommer 1888 erhielt er den Auftrag, mit einer neuen Missionskarawane, bestehend aus 4 Priestern, 3 in Europa ausgebildeten schwarzen Aerzten und 2 dienenden Brüdern, nach nach Deutsch-Ostafrika zu reisen, um den|neuernannten Apostolischen Vicar für das Tanganjika-Gebiet, Msgr. Bridoux, auf seinen Posten zu geleiten und dann in der Gegend von Tabora eine erledigte Missionsstation neu zu besetzen. Am 31. August brach die Gesellschaft von Sansibar nach dem Innern auf und folgte der viel begangenen Handelsstraße über Mpapua nach nach Tabora. Hier trennten sich die Gefährten. Die Mehrzahl zog weiter nach den großen Seen, Sch. dagegen suchte mit einem Ordensgenossen die unweit Tabora gelegene Missionsstation Kipalapala auf. Unterdeß war an der Küste der große Araberaufstand ausgebrochen und bedrohte auch das Leben der Europäer im Innern. Die Missionare vermochten sich in ihrem festen Hause mehrere Monate hindurch zu halten. Als aber die Gährung unter den umwohnenden Eingeborenen immer mehr anwuchs, verließen sie die Gegend und zogen, wiederholt durch Ueberfälle bedroht, nordwärts nach der ihrem Orden zugehörigen Missionsstation Bukumbi am Südufer des Victoriasees, wo sie größere Sicherheit erhofften. Aber auch hier war ihres Bleibens nicht lange. P. Girault, der Gefährte Schynse's, erkrankte an einem schweren Augenleiden, das ihn zwang, sich einer Operation zu unterziehen und zu diesem Zwecke nach der Küste zu gehen. Sch. mußte den Hilflosen begleiten. Während beide eben im Begriff waren, aufzubrechen, erschien plötzlich am Victoriasee der aus der ägyptischen Aequatorprovinz vor den Mahdisten geflüchtete Emin Pascha mit seinem „Befreier“ Stanley und einer großen Karawane. Dieser schlossen sich die Missionare an und erreichten am 4. December 1889 bei Bagamoyo glücklich die Küste. Von hier aus fuhren sie nach nach Sansibar, wo sie sich im Hause ihres Ordens von den Beschwerden und Gefahren der Reise erholten. Sch. benutzte die Muße der nächsten Monate zur Ausarbeitung seiner Tagebücher, die er an seine Angehörigen nach der deutschen Heimath sandte. Wie die Aufzeichnungen vom Kongo wurden sie nebst einigen Briefen von seinem Freunde, dem Domherrn Hespers, zum Druck befördert (Mit Stanley und Emin Pascha durch Deutsch-Ostafrika, Cöln 1890). Sie erregten durch ihre wahrheitsgetreuen Nachrichten über die Emin Pascha-Expedition bedeutendes Aufsehen und erschienen deshalb noch in demselben Jahre in französischer und italienischer Uebersetzung. Allerdings fanden sie nicht den Beifall Stanley's, der sie wegen einiger ungünstiger Urtheile über sein Unternehmen in seinem Reisewerke heftig angriff.

    Im Frühjahr 1890 trat Emin als Reichscommissar für Ostafrika in den deutschen Colonialdienst und erhielt den Auftrag, eine militärisch ausgerüstete Expedition in das Gebiet der großen Seen zu führen, um mit den eingeborenen Häuptlingen Verträge abzuschließen und an geeigneten Stellen befestigte Stationen zu errichten. Auf seinen Wunsch, den auch der Reichscommissar Major v. Wissmann unterstützte, und mit Zustimmung der Ordensoberen schloß sich Sch. dem Zuge als landeskundiger Begleiter und Dolmetscher an. Die Karawane brach am 26. April 1890 von Bagamoyo auf und erreichte, der großen Handelsstraße nach dem Innern folgend, am 29. Juli Tabora. Unterwegs begegneten sie dem vom Victoriasee zurückkehrenden Dr. Karl Peters. Während Emin längere Zeit in Tabora verweilte, um die Unterwerfung der arabischen Händler vollständig durchzuführen, zog Sch. mit einem Theile der Träger nach dem Victoriasee voraus und ließ sich in dem Missionshause Bukumbi nieder, wo er bereits im Vorjahre verweilt hatte. Von hier aus unternahm er zahlreiche Wanderungen zur Erforschung der umliegenden Landschaft und wiederholte Bootfahrten nach den damals noch wenig bekannten Inselgruppen, die den See bedecken. Unterwegs stellte er wissenschaftliche Beobachtungen aller Art an und entwarf eine Karte, welche die Aufnahmen früherer Reisender mehrfach ergänzte. Von einer größeren Reise, die er vom|Januar bis März 1891 theilweise durch das Gebiet feindseliger Stämme nach dem britischen Uganda ausführte, kehrte er fieberkrank und durch schwere rheumatische Schmerzen gepeinigt nach Bukumbi zurück. In Ermangelung ärztlicher Hülfe verschlimmerte sich sein Befinden von Woche zu Woche. Nur mühsam konnte er sich mit Hülfe eines Stockes fortbewegen. Schließlich stellte sich eine Rippenfell- und Lungenentzündung ein, der er trotz treuer Pflege seiner Ordensbrüder am 18. November 1891, erst 34 Jahre alt, erlag. Das Tagebuch seiner letzten Reisen, das er auf dem Krankenlager ausgearbeitet hatte, wurde wiederum von seinem Freunde Hespers herausgegeben (P. Schynse's letzte Reisen. Briefe und Tagebuchblätter, Cöln 1892). Auch die wissenschaftlichen Aufzeichnungen gingen nicht verloren. Seine Karte vom Südwestufer des Victoriasees, die allerdings mancherlei Irrthümer aufweist, wurde nebst den zugehörigen Positionsbestimmungen in Petermann's Mittheilungen veröffentlicht (1891, Tafel 16 u. S. 219—220, 247—249). Seine Routenaufnahmen zwischen Tabora und dem Victoriasee, sowie seine astronomischen Beobachtungen, berechnet von W. Brix, erschienen gemeinsam mit denen F. Stuhlmann's in den „Mitteilungen von Forschungsreisenden und Gelehrten aus den deutschen Schutzgebieten“ (Band V, Tafel 6, S. 107—111 u. 116—121; VI, S. 87—92; VII, S. 200).

    Sch. war ein Mann von kräftigem Körperbau, ungewöhnlicher Energie und Leistungsfähigkeit und vielseitiger Bildung, begeistert für den Beruf, dem er sein Leben gewidmet hatte, jederzeit bereit, nach besten Kräften der Wissenschaft zu dienen, von seltenem Takt im Verkehr mit den Eingeborenen, deren Liebe und Vertrauen er durch Geduld, Freundlichkeit und rechtzeitige Strenge rasch gewann. Seine Aufzeichnungen, die er in Briefen und Tagebuchblättern niederlegte, zeichnen sich durch anschauliche und wahrheitsgetreue Darstellung, scharfe Beobachtung und besonnenes Urtheil aus. Obwohl er einer französischen Missionsgesellschaft angehörte, blieb er im Herzen stets ein guter Deutscher und stellte seine Kenntnisse und Erfahrungen gern in den Dienst des Vaterlandes. Sein früher Tod bedeutete einen schweren Verlust für die Mission, die Forschung und die deutschen Interessen in Ostafrika.

    • Literatur

      Pater August Schynse und seine Missionsreisen in Afrika. Herausgegeben von einem Freunde des Missionars. Straßburg, o. J. (Mit Bildniß.)

  • Autor/in

    Victor Hantzsch.
  • Zitierweise

    Hantzsch, Viktor, "Schynse, August" in: Allgemeine Deutsche Biographie 54 (1908), S. 288-292 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124728154.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA