Lebensdaten
1881 – 1934
Geburtsort
Bonn
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 1081158840 | OGND | VIAF: 39145304361478570522
Namensvarianten
  • Schwarz, David Daniel Julius
  • Schwarz, Julius
  • Schwarz, David Daniel Julius

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Zitierweise

Schwarz, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1081158840.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Levi (1837–1912), Ger.schreiber, Angest. d. jüd. Kultusgde. in Bonn;
    M Helene Voß (1849–1927);
    ⚭ Lilli Neuburger (1892–1975), aus Fürth (Bayern);
    T Elisabeth (* 1921), Redakteurin d. Zs. „Aufbau“ in New York.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Städtischen Gymnasiums in Bonn absolvierte S. seit 1896 eine Banklehre in dem dortigen „Bankhaus Louis David“. Seit 1903 war er als Prokurist im „Bankhaus Ernst Wilhelm Engels“ in Düsseldorf tätig und wechselte zwei Jahre später in gleicher Funktion zur Firma „Alexander Löwenherz Nachf.“, Berlin, in deren Auftrag er am Aufbau eines Marktes für außerbörslich gehandelte Bergwerksanteile (Kuxen) mitwirkte. Diesem Geschäftszweig widmete sich zunächst auch das Bankhaus, das S. 1909 mit Jakob Goldschmidt (1882–1955), dem späteren Geschäftsinhaber der „Darmstädter und Nationalbank“ (Danatbank), in Berlin gründete. Das notwendige Startkapital erhielten „Schwarz, Goldschmidt & Co.“ von der „Hannoverschen Bank“ und der „Hildesheimer Bank“ sowie dem „Bankhaus Albert Hornthal & Co“. Neben dem Kuxenhandel und dem Effektenkommissionsgeschäft war das Bankhaus auch im industriellen Gründungsgeschäft tätig und vermittelte bei der Entstehung der „Universum Film AG“ (UFA) 1917 zwischen den beteiligten Filmfirmen und der Obersten Heeresleitung; S. gehörte seit 1921 dem Aufsichtsrat der UORG an.

    Nachdem Goldschmidt 1918 in den Vorstand der „Nationalbank für Deutschland“ gewechselt war, führte S. das Bankhaus – nunmehr als Kommandite der Nationalbank und später der Danatbank – äußerst erfolgreich weiter. 1921 dehnte er sein Geschäftsfeld durch die Übernahme des Bankhauses „Stenger, Hoffmann & Co.“ Berlin/Essen auch auf das Ruhrgebiet aus, so daß seine Firma zu den|bedeutendsten Privatbankhäusern gehörte und u. a. auch an der Kapitalisierung der „Vereinigten Stahlwerke“ 1926 führend beteiligt war.

    S. hatte zahlreiche Aufsichtsratsmandate inne und war Vorsitzender der Interessengemeinschaft Berliner Privatbankiers (1930), Mitglied der Berliner Industrie- und Handelskammer (1929) und des Centralverbandes des Dt. Bank- und Bankiergewerbes (1909). Während seiner langjährigen Tätigkeit im Präsidium der Berliner Börse (1930 Vizepräs.) förderte er als ausgewiesener Kenner aller technischen und organisatorischen Fragen des Finanzgeschäfts tatkräftig die Pläne zu einer Börsenreform. Sein privates Engagement galt v. a. den sozialen und kulturellen Belangen der Berliner jüd. Gemeinde (Slg. Jüd. Not; Encyclopaedia Judaica). Als Kommandite der Danatbank war das von S. geleitete Bankhaus unmittelbar von der Bankenkrise des Jahres 1931 betroffen. S. leitete 1932 die Geschäfte von Schwarz, Goldschmidt & Co. auf das Berliner „Bankhaus E. J. Meyer“ über und trat in dessen Leitung ein.

  • Literatur

    Europas Volkswirtsch. in Wort u. Bild, Btrr. z. Wirtsch.erkenntnis, hg. v. d. Frankfurter Ztg., 1925/26, S. 73;
    K. Kreimeier, Die Ufa-Story, 1992, S. 36 u. 40 f.;
    Wenzel;
    Rhdb. (P);

    Qu Hist. Archiv d. Dresdner Bank AG, Frankfurt, Bestand Schwarz, Goldschmidt & Co.

  • Autor/in

    Michael Jurk
  • Zitierweise

    Jurk, Michael, "Schwarz, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 6-7 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1081158840.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA