Lebensdaten
1826 – 1890
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 135705347 | OGND | VIAF: 45525604
Namensvarianten
  • Dreyfus, Jacques

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Dreyfus, Jacques, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135705347.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Isaac, Bankier in Basel, Bürgerssohn aus Sierenz (Elsaß);
    M Judith Bernheim;
    Eva, T des Kaufm. Jakob Sam. Jeidels in Frankfurt u. der Regina Ellissen aus Bankierfamilie in Frankfurt;
    S Isaac (1849–1909) u. E Willy (* 1885, Martha, T des Juweliers Louis Koch in Frankfurt, s. Rhdb.) setzen das Bankgeschäft in Frankfurt fort.

  • Biographie

    D. kam durch Verehelichung nach Frankfurt und gründete hier 1868 ein Bankgeschäft, in das er seinen Sohn Isaac zunächst als Prokurist, seit 1872 als Teilhaber, aufnahm. Dank internationaler, meist verwandtschaftlicher Verbindungen blühte das Unternehmen bald auf. In der Effekten-Arbitrage und im Sortengeschäft, so zum Beispiel bei der Unterbringung französischer Banknoten aus der Kriegsentschädigung 1871/72, errang es rasch Bedeutung. Zurückhaltung von allen spekulativen Risiken bewahrte es in der Gründerzeit vor Rückschlägen und begründete seinen Ruf strengster Solidität. Insbesondere an der Börseneinführung von Eisenbahnaktien und der Konvertierung von Staatsanleihen beteiligt, betätigte sich die Firma von vornherein auch im Konto-Korrent-Verkehr mit Warenhandelsgeschäften und erzielte selbst im interkontinentalen Getreide-Großhandel bedeutende Umsätze. Dieser bankfremde Geschäftszweig wurde erst 1900 aufgegeben.

    Nach dem Tode des Gründers errichtete das Bankhaus 1891 eine Filiale in Berlin, 1897 fusionierte es mit der Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg (später Commerzbank), löste jedoch Ende 1903 die Verbindung wieder. In der Periode der Bankenkonzentration war diese Wiedererrichtung des Privatbankhauses eine höchst ungewöhnliche Operation. Die Firma D. konnte sich bis zu ihrer Zwangsliquidierung 1938 selbständig neben den Großbanken behaupten und eine durchaus eigene, bedeutende Stellung bewahren, da sie den Typus eines Unternehmens repräsentierte, das ganz auf der sorgfältigen Pflege der persönlichen Beziehungen beruhte. Die Grundlagen dazu schuf bereits D. Das von ihm begründete Privatbankhaus hat im internationalen Geschäft lange eine wichtige Rolle gespielt und dadurch bei der Begründung und dem Ausbau einer stattlichen Zahl vornehmlich deutscher Industrieunternehmen wertvolle Hilfe leisten können.

  • Literatur

    Zur Erinnerung an d. Schlußsteinlegung d. neuen Bank-Gebäudes d. Fa. J. D. &
    Co. in Frankfurt a. M., 1914;
    Ansprachen z. Feier d. 50j. Bestehens d. Fa. J. D. &
    Co., 1918;
    Europas Volkswirtsch. in Wort u. Bild, hrsg. v. d. Frankfurter Ztg., 1925/28 (Firmenmonogr. 34).

  • Autor/in

    Franz Lerner
  • Zitierweise

    Lerner, Franz, "Dreyfus, Jacques" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 123 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135705347.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA