Lebensdaten
1836 – 1898
Geburtsort
Rostock
Sterbeort
Rostock
Beruf/Funktion
Pharmazeut
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116194405 | OGND | VIAF: 14888964
Namensvarianten
  • Dragendorff, Johann Georg Noël
  • Dragendorff, Georg
  • Dragendorff, Johann Georg Noël
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Zitierweise

Dragendorff, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116194405.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (1811–56), Amtsarzt u. Dozent in Rostock (s. BLÄ), S des Landesexecutors Frdr. in Rostock;
    M Ernestine (1809–77), aus Heidelberg, T des Wachsfabrikbesitzers Klingel;
    Karlsruhe 1868 Sophie (* 1848), T des GR Gg. Spohn (1814–82), Jurist, Vorsitzender Rat im badischen Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe (s. Bad. Biogrr. II, 1891, S. 449 f.);
    4 S, u. a. Ernst (1869–1938), Dr. phil., Archivar in Rostock (s. Wi. 1935), Hans s. (2).

  • Biographie

    D. absolvierte seine Apothekerlehrzeit, Apothekergehilfen- und Studienzeit in Rostock, ging nach bestandenem Examen 1858 auf 2 Jahre als Apotheker nach Heidelberg und wurde bei seiner Rückkehr 1860 Assistent am Chemischen Institut der Rostocker Universität. 1861 zum Dr. phil. promoviert, wurde er 1862 als Redakteur der pharmazeutischen Zeitschrift für Rußland sowie zur Ausführung gerichtschemischer Untersuchungen nach Petersburg berufen, von wo aus er nach überaus erfolgreicher Tätigkeit 1864 als Professor für Pharmazie nach Dorpat ging. Dort bildete er das bis dahin kleine Pharmazeutische Institut zu einer der bedeutendsten Forschungsstätten und, da er ein glänzender Pädagoge war, auch Lehrstätte aus, an der Studenten aus aller Welt eine hervorragende pharmazeutische Ausbildung erfuhren. Es gibt nichts auf pharmazeutischen Gebiet, mit dem der rastlos Tätige sich nicht beschäftigt hätte. Eine besondere Vorliebe indessen besaß er für chemische Pflanzen- und für toxikologisch-gerichtschemische Untersuchungen, auf welchem Gebiet er viele wichtige Alkaloidreaktionen erarbeitete, die in Mercks Reagenzverzeichnis 1939 angeführt sind. Weiterhin beschäftigte er sich mit der Untersuchung zahlreicher Nahrungs- und Genußmittel sowie etlicher Mineralwässer und gründete in seinem Institut sogar ein Laboratorium für Bakteriologie. Als die Zarenregierung begann, die deutschen Lehrstuhlinhaber in Dorpat durch Russen zu ersetzen, trat D. von seinem Ordinariat zurück und begab sich wieder nach Rostock, wo er das Manuskript für sein postum erschienenes, in seiner Reichhaltigkeit auch heute noch unübertroffenes Handbuch (Die Heilpflanzen der verschiedenen Völker und Zeiten, 1898) fertigstellte.|

  • Werke

    Verz. in: Hist. Stud. a. d. Pharmakol. Inst. Dorpat III, 1893, S. 102 ff.

  • Literatur

    Pharmazie 7, 1952, S. 498-502 (P);
    A. Tschirch, Hdb. d. Pharmakognosie I, Abt. 2, 1932, S. 1040 (L);
    Pogg. III, IV;
    BLÄ II.

  • Porträts

    G. Reber, Gal. hervorragender Therapeutiker u. Pharmakognosten d. Gegenwart, Genf 1897, S. 13.

  • Autor/in

    Wilhelm Katner
  • Zitierweise

    Katner, Wilhelm, "Dragendorff, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 99 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116194405.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Dragendorff: Georg D., Pharmakolog, langjähriger Professor der Pharmacie in Dorpat, wurde am 8. April 1836 in Rostock geboren, wo er auch seine Studien, besonders unter Franz Schulze machte und 1861 Dr. phil. wurde, während ihm die medicinische Doctorwürde erst 1872 honoris causa von der Münchener Universität verliehen wurde. Seine philosophische Inauguralabhandlung hatte eine Untersuchung über die Einwirkung des Phosphors auf einige kohlensaure und borsaure Salze zum Gegenstande. Schon 1864 erhielt D. einen Ruf als ordentlicher Professor für Pharmacie nach Dorpat, wo er bis zum Jahre 1894 thätig war, bis er aus politischen Gründen genöthigt wurde, seinen Abschied zu nehmen. Er zog sich dann nach Rostock zurück und blieb hier wissenschaftlich beschäftigt bis zu seinem am 7. April 1898 eingetretenen Tode. Dragendorff's Hauptwerk, das den Abschluß seiner eigentlichen Lebensaufgabe bildet, erschien erst nach dem Tode des Verfassers, nämlich die umfangreichen und mit einer überwältigenden Fülle gelehrten Materials ausgestatteten „Heilpflanzen der verschiedenen Völker und Zeiten. Ihre Anwendung, wesentlichen Bestandtheile und Geschichte“ (Stuttgart 1898), ein Nachschlagewerk ersten Ranges, das für lange Jahre, ja selbst dauernden Werth behalten wird. Von Dragendorff's pharmakologischem Wissen und seinem schriftstellerischen Fleiß legt ferner die beträchtliche Reihe kleinerer und größerer von ihm veröffentlichter Arbeiten Zeugniß ab, von denen als Monographien erschienen sind: „Die gerichtliche chemische Ermittelung von|Giften“ (St. Petersburg 1876, 2. Aufl.); „Beiträge zur gerichtlichen Chemie“ (daselbst 1871); „Die qualitative und quantitave Analyse von Pflanzen und Pflanzentheilen"(Göttingen 1882).

  • Autor/in

    Pagel.
  • Zitierweise

    Pagel, Julius Leopold, "Dragendorff, Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 48 (1904), S. 69-70 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116194405.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA