Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Siebenbürger Familie
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1020721324 | OGND | VIAF: 233014920
Namensvarianten
  • Schullerus

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Zitierweise

Schullerus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020721324.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Der Mundartforscher und Volkskundler Adolf (1864–1928. s. W, L). Sohn des Pfarrers Gustav Adolf (1838–1900, s. ÖBL), ist das bedeutendste Mitglied der seit dem 17. Jh. im Hermannstädter Raum beheimateten Pfarrers- und Lehrerfamilie. Er studierte Theologie und Germanistik in Bern, Leipzig und Budapest, wurde 1886 in Leipzig zum Dr. phil. promoviert, war danach als Lehrer in Agnetheln und Hermannstadt tätig und wurde 1900 Pfarrer in Großschenk, 1907 Stadtpfarrer in Hermannstadt, 1922 Bischofsvikar (Dr. theol. h. c. Leipzig 1909). 1892-1927 redigierte er das „Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürg. Landeskunde“, 1908 brachte er die erste Lieferung des „Siebenbürg.-Sächs. Wörterbuchs“ heraus. 1918 wurde er zum Vorsitzenden des Sächs. Zentralausschusses gewählt, der sich im Jan. 1919 für den Anschluß Siebenbürgens an Rumänien entschied. Als Senator 1919-26 setzte er sich für die Belange der dt. Bevölkerung ein. Seine Cousine Pauline (1858–1929, s. W, L), Tochter des Pfarrers Johann Joseph (1833–1904), sammelte die volkstümlichen Namen der in Siebenbürgen vorkommenden Pflanzen, Insekten und Vögel und untersuchte deren Bedeutung für Brauchtum und Volksglauben. Außerdem gab sie rumän. Märchen in dt. Übersetzung heraus. Adolfs Bruder Fritz (1866–98, s. W, L), der sich in Budapest und München zum Maler ausbilden ließ, überzeugte durch eine eigenständige lyrische Bildsprache. Werke von ihm (Porträts, Interieurs, Landschaften u. Historienbilder) befinden sich u. a. im Brukenthal-Museum, Hermannstadt, und in der Schwarzen Kirche, Kronstadt. Seine Nichte Trude (1889–1981, s. L) studierte Malerei und Graphik in München und Leipzig. 1930-48 leitete sie in Hermannstadt den Arbeitskreis für Volkskunstschaffen. Ihre Landschafts- und Blumenbilder sowie ihre Porträts zeigen den Einfluß Cézannes und Gaugins. Anna Schuller-S. (1869-1951, s. W, L), Schwester von Adolf und Fritz, machte sich durch ihre Mundarterzählungen einen Namen.

  • Werke

    zu Adolf: Unsere Volkskirche, 1898;
    Die Augustana in Siebenbürgen, 1923;
    Siebenbürg.-Sächs. Volkskunde im Umriß, 1926;
    zu Pauline:
    Pflanzen in Glaube u. Brauch d. Siebenbürger Sachsen, in: Archiv f. Landeskunde NF 40, 1916-21;
    zu Anna.
    Ausgew. Schrr., hg. v. M. Markl, 1972.

  • Literatur

    zu Adolf: C. Göllner, A. S., Sein Leben u. Wirken in Wort u. Bild. 1986 (Bibliogr. P);
    K. K. Klein, in: Südostdt. Vj.schr. 13, 1964, S. 82-89;
    St. Sienerth. Der Btr. v. A. S. z. Erforsch, d. volkskundl. Beziehungen in Siebenbürgen, in: Forschungen z. Vnlks-u. Landeskunde 27, Nr. 2, 1984. S. 55-60;
    H. Glass, Zerbrochene Nachbarschaft, Das dt.-jüd. Verhältnis in Rumänien 1918-1938. 1996: DBJ X, S. 256-58 u. Tl. (W. L);
    ÖBL (W, L);
    Siebenbürger Sachsen (L, P);
    BBKL IX (W, L); – zu Pauline: ÖBL (W. L);
    Siebenbürger Sachsen: – zu Fritz: V. Roth. F. S., Ein siebenbürg.-sächs. Künstlerleben, 1908;
    E. Antoni, in: Forschungen z. Volks- u. Landeskunde 23, 1980 (W. L);
    W. Myß, Kunst in Siebenbürgen. 1991;
    ÖBL (W, L);
    Siebenbürger Sachsen (W. L. P); – zu Trude: J. Fabritius-Dancu, T. S., 1974 (P);
    W. Myß, Kunst in Siebenbürgen. 1991;
    A. u. G. Möckel (Hg.), T. S. 1889-1981, 2005 (W, L, P);
    Siebenbürger Sachsen (W, L. P); – zu Anna:
    M. Markl, in: Transsylvanica 1, Studien z. dt. Lit. aus Siebenbürgen, 1971. S. 51-106;
    J. Wittstock u. K. Speck, in: Die dt. Lit. d. Siebenbürger Sachsen in d. J. 1849 bis 1918, hg. v. C. Göllner u. J. Wittstock, 1979, S. 314 ff.;
    Siebenbürger Sachsen (W. L).

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Schullerus" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 684 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020721324.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA