Lebensdaten
1861 – 1945
Geburtsort
Fritzow (Pommern)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Mediävist ; mittellateinischer Philologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118973320 | OGND | VIAF: 14903269
Namensvarianten
  • Strecker, Karl Henning Matthias
  • Strecker, Karl
  • Strecker, Karl Henning Matthias
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Strecker, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118973320.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus seit etwa 1600 in Stettin ansässiger Pastorenfam.;
    V Karl Friedrich Wilhelm (1823–1901, 1850–90 Pastor in F., S d. Franz Gottlieb (1779–1868, aus Weichmühl, 1806–52 Pastor in F., 1835–37 Verw. d. Superintendentur in Cammin, Begründer d. Lehrerseminars in Cammin (s. L), u. d. Charlotte Amalie Wilhelmine Crohn (1787–1868;
    M Mathilde Lemcke (1833–1925;
    Ur-Gvv Karl August (1741–83, seit 1766 Pastor in Weichmühl, später in Königsmühl (Kr. Cammin);
    B Georg Franz August (1853–1938, 1890–1921 Pastor in|F., Heimatforscher, Chronist, Johann Joachim Carl (* 1858), Pastor in Batzwitz (Kr. Greifenberg), Franz Joachim Friedrich (* 1865), Pastor;
    1893 Helene Caroline Auguste Beckerhoff (1868–1941), aus Hamm;
    2 S, 1 T Hildegard (1894-n. 1945), führte S.s Haushalt, Studienrätin in B.

  • Biographie

    Zunächst von seinem Vater unterrichtet, trat S. 1875 in das Bugenhagen-Gymnasium in Treptow/Rega ein, wo er von dem Latinisten Rudolf Bouterweck gefördert wurde. Nach dem Abitur 1879 ging er zum Studium der Rechte nach Straßburg und leistete zugleich als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst. Anschließend wechselte er zum Studium der Klassischen und Germanischen Philologie 1881 nach Berlin und 1882 nach Greifswald. Dort wurde S. in das Hauptseminar von Adolph Kießling und Ulrich v. Wilamowitz-Moellendorff aufgenommen, die auch seine Dissertation über die von Lykophron, Euphron und Eratosthenes überlieferten Fragmente zur attischen Komödie betreuten (gedr. 1884). Gleichzeitig besuchte S. Alexander Reifferscheids germanistische Seminare. An der Doktordisputation nahm u. a. sein späterer Berliner Kollege und Freund, der Sprachwissenschaftler Wilhelm Schulze (1863–1935), teil. 1885 legte S. das Staatsexamen für die Fächer Griechisch, Latein und Deutsch ab und unterrichtete an Gymnasien in Greifswald (1886–87), Dortmund (1887–06) und Berlin (1906–09). Mit textkritischen Studien zu „Waltharius“ und Hrotsvit erschloß sich S. 1898–99 bzw. 1906 ein neues wiss. Betätigungsfeld. Nach Berlin ließ sich S. versetzen, um das durch den Tod von Paul v. Winterfeld (1872–1905) verwaiste Fach mittellat. Philologie zunächst mit einem Lehrauftrag zu vertreten. 1909 wurde er auf das ehemalige Extraordinariat v. Winterfelds berufen und 1923 zum persönl. Ordinarius ernannt. Seine Lehrtätigkeit wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, den er von Anfang bis Ende zunächst als Seconde-Leutnant, ab April 1915 als Hauptmann der Landwehr mitmachte.

    S. war den MGH lebenslang verbunden: 1907–12 war er Mitarbeiter an den „Poeti latini“, 1912–35 leitete er diese Abteilung und war Mitglied der Zentraldirektion. Er leistete als akribischer Texteditor (z. B. Froumund, 1925; Carmina Cantabrigensia, 1926; Ecbasis, 1935) Beachtliches und verfaßte eine vielbenutzte „Einführung ins Mittellatein“ (1928, ³1939, engl. u. franz. Überss.). Seine Textausgaben bestechen durch Scharfblick und Treffsicherheit des Urteils und sind das Ergebnis der von ihm entwickelten Synthese zwischen philologischer und historischer Editionsarbeit. S. hatte zahlreiche Schüler (Norbert Eickermann, Karl Fiehn, Edwin Habel, Karl Langosch, Hans Walther u. a.) und genoß im In- und Ausland hohes Ansehen. 1929 wurde S. emeritiert. Nachdem sein Wunschkandidat Otto Schumann (1888–1950) nicht berufen und der Lehrstuhl umgewidmet worden war, war die mittellat. Philologie bis 1970 in Berlin nicht mehr vertreten.

  • Auszeichnungen

    A Rr.kreuz d. Albrechtsordens 1. Kl. mit Schwertern u. Krone;
    E. K. 2. Kl.;
    korr. Mitgl. d. Pontificia Acc. degli Arcadi, Rom (1928) u. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1938);
    Ehrenmitgl. d. Reichsinst. f. ältere Dt. Gesch.kde. (MGH).

  • Werke

    Weitere W in FS Studien z. lat. Dichtung d. MA, 1931 (P);
    Corona Quernea, 1941 (P);
    – Nachlaß: MGH, Archiv, München.

  • Literatur

    N. Fickermann, in: DA 8, 1951, S. 266 f.;
    F.-R. Hausmann, Das Fach Mittellat. Philol. an d. dt. Universitäten, 2010, S. 56–85;
    zu Franz Gottlieb:
    H.-D. Wallschläger, Aus d. KGesch. d. Synode Cammin, Der Fritzower Pastor F. G. S., in: Camminer Heimatgrüße 420, 1999, S. 7 f.

  • Autor/in

    Frank-Rutger Hausmann
  • Zitierweise

    Hausmann, Frank-Rutger, "Strecker, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 525-526 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118973320.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA