Lebensdaten
1869 – 1945
Geburtsort
Werdau bei Zwickau
Sterbeort
Zwickau
Beruf/Funktion
Textilunternehmer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 139600205 | OGND | VIAF: 101322862
Namensvarianten
  • Schmelzer, Carl Otto
  • Schmelzer, Otto
  • Schmelzer, Carl Otto
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Zitierweise

Schmelzer, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139600205.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus sächs. Textilfabrikantenfam.;
    V Carl Hermann (1826–88), Fabrikbes. in W., S d. Carl Gottlieb, Fabrikbes., Gründer e. Spinnerei in W., Stadtkämmerer;
    M Marie Wetzel (1846–1925), T d. Müllers in d. Angermühle b. W.;
    Bockwa 1893 Gertrud, T d. Ernst Kurt Kaestner, Kohlenwerksbes. in Bockwa b. Z.;
    2 S Otto (* 1895), KR, Heinrich (* 1903), 2 T u. a. Elisabeth (1897–1927, Werner Fraustadt, * 1886, Dr. iur., Reg.rat in d. Amtshauptmannschaft Bautzen, S d. Friedrich Fraustadt, 1855–1927, Dr. iur., Kreishptm. in Z.);
    Vt N. N., Mitinh. d. Fa. C. Schmelzer sen.;
    N Christoph (s. 2); Schwager Carl Stauß ( vor 1930), Bes. d. Rr.guts Wiesenburg, das S. 1930 erwarb; Verwandter N. N. Stauß, Bes. d. Rr.guts Marienthal, dessen e. Hälfte S. 1922 erwarb.

  • Biographie

    Nach Beendigung seiner Schulausbildung in Werdau (seit Ostern 1875 1. Bürgerschule, seit 1879 Realschule II. Ordnung) trat S. 1884 in die väterliche Spinnerei ein und wurde durch den frühen Tod seines Vaters 1888 mit seinem Vetter Mitinhaber. Nach dem Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger 1888/89 übernahm er 1890 die alleinige Führung des Unternehmens „C. Schmelzer sen.“ und erbaute im selben Jahr die Kammgarnspinnerei in Lichtentanne, wohin er auch übersiedelte. 1897 wurde er nach dem Tode seines Vetters Seniorchef der Firma, die sich zu einem der bedeutendsten Unternehmen Westsachsens entwickelt hatte. 1902 initiierte er den Aufbau eines Elektroenergienetzes, 1903 wurde der erste größere Dieselmotor in Betrieb genommen, 1907 die erste 30 KV-Hochspannungsfernleitung in Deutschland errichtet, um elektrische Energie aus dem Elektrizitätswerk an der Pleiße in die Kammgarnspinnerei Lichtentanne zu übertragen. 1914-18 leistete S. Kriegsdienst. Die Kammgarnspinnerei Lichtentanne, die er bis zu seinem Tod geleitet hatte, wurde 1946 enteignet und in einen volkseigenen Betrieb (VEB Kammgarnspinnerei Zwickau, Werk Lichtentanne) umgewandelt, nach 1991 stillgelegt.

    S. war auch kommunalpolitisch tätig und hatte zahlreiche Aufsichtsratsposten inne (Aufsichtsratsvors. bei Sächs. Waggonfabrik AG Werdau 1903–28, Geraer Strickgarnfabrik Gebr. Feistkorn AG 1914, Zwickauer Fahrzeugfabrik AG 1917, Pilotwagen AG Pannewitz 1924–31).

    Er übte auch verbandspolitische Tätigkeiten aus, u. a. seit 1901 Vorstandsmitglied, seit 1912 Vorstandsvorsitzender des Vereins Dt. Wollkämmer und Kammgarnspinner, 1914-20 Vorstandsmitglied des Arbeitgeberverbandes der Dt. Textilindustrie. 1920-33 gehörte er dem Reichswirtschaftsrat (finanz- u. soz.pol. Ausschuß) als Vertreter Sachsens an, seit 1925 bis zur dessen Auflösung durch die NS-Regierung war er Mitglied im Hauptausschuß des Reichsverbandes der Dt. Industrie.

  • Auszeichnungen

    sächs. KR (1912);
    mehrere Kriegsauszeichnungen;
    Offz. d. sächs. Albrechts-Ordens (1918);
    Mitgl. d. I. Kammer d. sächs. Ständeverslg. (1918);
    Ehrenbürger d. Gde. Lichtentanne (1936).

  • Literatur

    A. Lindner, Gesch. u. Stammreihen d. Vogtländ. Geschl. S. insbes. d. Hauses Michael S. Werdau, o. J. [1940] (P).

  • Autor/in

    Hans-Jürgen Beier
  • Zitierweise

    Beier, Hans-Jürgen, "Schmelzer, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 129 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139600205.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA