Lebensdaten
1907 – 1970
Geburtsort
Düsseldorf
Sterbeort
Westerland (Sylt)
Beruf/Funktion
Meteorologe
Konfession
-
Normdaten
GND: 132547724 | OGND | VIAF: 52852488
Namensvarianten
  • Scherhag, Richard Theodor Anton
  • Scherhag, Richard
  • Scherhag, Richard Theodor Anton

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Zitierweise

Scherhag, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132547724.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Richard, Kaufm.;
    M Maria Peters;
    1937 Elisabeth Voss.

  • Biographie

    S. studierte 1926-31 Naturwissenschaften in Bonn, Köln und Berlin. Seine Dissertation 1931 bei Heinrich v. Ficker (1881–1957) in Berlin behandelte „Atmosphärische Zustände bei Gewittern“. Nach der Promotion war er in Essen und auf dem Brocken-Observatorium, seit 1933 bei der Dt. Seewarte in Hamburg tätig. Ende 1934 führte S. die Höhenwetterkarte 500 Millibar – damals knapp über der normalen Flughöhe – in den täglichen Dienst ein. 1938 als Leiter der Abteilung Höhenwetterdienst an das Reichsamt für Wetterdienst in Berlin versetzt, entwickelte er die erste brauchbare empirische Konstruktion einer Vorhersagekarte, die mehr als 20 Jahre in Gebrauch blieb. Er baute seine von Vilhelm Bjerknes (1862–1951) übernommene Analysenmethode mit graphischen Rechenverfahren weiter aus und bezog auch die Stratosphäre in sein Modell ein. 1948 faßte er seine Erfahrungen in dem Buch „Neue Methoden der Wetteranalyse und Wetterprognose“ zusammen, das seinen Namen international bekannt machte. Mit dieser Schrift habilitierte sich S. 1949 an der Univ. Berlin.

    1948 übernahm S. die Leitung einer Zweigstelle des Dt. Wetterdienstes in der US-Besatzungszone in Bad Kissingen, deren tägliche Wetterberichte mit Höhenkarten rasch weltweite Anerkennung fanden. 1952 folgte S. dem Ruf auf ein Ordinariat für Meteorologie an der FU Berlin, wo er neben einem lokalen Wetterdienst ein Universitätsinstitut aufbaute, in dem alle Zweige der praktischen Meteorologie erforscht wurden. Er entdeckte 1952 das „Berliner Phänomen“, plötzliche Warmlufteinbrüche von oben in die winterliche Stratosphäre. Jede technische Neuerung wurde ausgenutzt und das Beobachtungsprogramm erweitert durch die Radarbeobachtung von Niederschlägen, zur künstlichen Radioaktivität in der Atmosphäre (Atomtests) und des Staubgehalts der Luft. Mit seinen Monatsübersichten über die Witterungsanomalien der ganzen Nordhalbkugel einschließlich der Tropenzone setzte S. völlig neue Maßstäbe hinsichtlich Genauigkeit, Aussagekraft und Vollständigkeit.|

  • Auszeichnungen

    o. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. u. Lit., Mainz (1959).

  • Werke

    Weitere W Die Entstehung d. im „Tagl. Wetterber.“ d. Dt. Seewarte veröff. Höhenwetterkarten u. deren Verwendung im Wetterdienst, in: Meteorol. Zs. 53, 1936, S. 1-6;
    Die explosionsartigen Stratosphärenerwärmungen d. Spätwinters 1951/52, in: Berr. d. Dt. Wetterdienstes in d. US-Zone, Nr. 42, 1952;
    Über d. Luftdruck-, Temperatur- u. Windschwankungen in d. Stratosphäre, 1959;
    Einf. in d. Klimatol., 1960, ³1964;
    Grundlagen d. Wettervorhersage, in: Linke-Bauer, Meteorol. Tb. 1, ²1962.

  • Literatur

    Mitt. d. Verbands dt. Meteorologen 57, 1970, S. 15-20;
    Mitt.b. d. Dt. Weterdiensts 18, 1970, S. 37-39 (P);
    H. Hugo, L. Klauser, in: Beil. z. Berliner Wetterkarte, 1970 (W-Verz. ebd. 1971, H. 1);
    H. Flohn, in: Meteorol. Rdsch. 24, 1971, S. 65-67;
    Wi. 1967;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1970;
    Pogg. VII a;
    R. F. Paulus u. F. Ziemann, Meteorologen u. Meteorologinnen aus d. dt. Sprachraurn, 1998.

  • Autor/in

    Gustav Hofmann
  • Zitierweise

    Hofmann, Gustav, "Scherhag, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 694-695 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132547724.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA