Lebensdaten
1926 – 1998
Geburtsort
Limburg/Lahn
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Journalist ; Medienmanager ; Programmdirektor des ZDF
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124600301 | OGND | VIAF: 44372826
Namensvarianten
  • Schardt, Alois Bernhard
  • Schardt, Alois
  • Schardt, Alois Bernhard

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Schardt, Alois, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124600301.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton (1887–1953), Händler;
    M Anna Maria Schneider (1897–1992);
    1950 Maria Gotthardt (1924–94), Buchhändlerin;
    1 S Andreas (* 1953), RA, 2 T Barbara (* 1950), Journalistin, Susanne (* 1959), Kulturanthropologin.

  • Biographie

    Im 2. Weltkrieg als Luftwaffenhelfer und Soldat im Einsatz, studierte S. nach dem Abitur 1947-50 Kulturwissenschaften in Bamberg, Erlangen und Frankfurt, 1954-56 außerdem Psychologie in Bonn (1956 Dipl.-Psychol.). Seine Berufslaufbahn begann er bereits 1951 in der CDU-Bundesgeschäftsstelle als persönlicher Referent von Bruno Heck (1917–89), 1957 wechselte er zum Zentralkomitee der Dt. Katholiken in Bad Godesberg. In beiden Institutionen richtete er ein Kulturreferat ein. 1961 ging er zum Bayer. Rundfunk (BR), zunächst als leitender Redakteur für Kultur- und Bildungspolitik im Hörfunk, bis ihn 1964 BR-Intendant Christian Wallenreiter (1900–80) beauftragte, die Hauptabteilung Kultur und Erziehung im Bayer. Fernsehprogramm aufzubauen. Ein Jahr später begann S., das Studienprogramm und die spätere Hauptabteilung „Tele-Kolleg“ zu entwickeln. Als Rundfunkjournalist gehörte er zeitweise auch zum engeren Beraterkreis Helmut Kohls (* 1930) auf dessen Weg in die Bundespolitik. Eine neue Aufgabe übernahm S. 1968 als Chefredakteur der Wochenzeitung „Publik“. Nachdem das als „linkskath.“ geltende Blatt 1971 auf Beschluß der dt. Bischöfe wegen Geldmangels wieder eingestellt wurde, kam S. zum Zweiten Dt. Fernsehen (ZDF). Dort leitete er zunächst die Redaktion Kinder und Jugend und trat 1973 die Nachfolge von Dieter Stolte (* 1934) als Leiter der Hauptabteilung Programmplanung an. Als Intendant Karl-Günther v. Hase 1982 von Dieter Stolte abgelöst wurde, rückte S. in das Amt des Programmdirektors nach. In seiner Amtszeit war er insbesondere im Bereich der „gehobenen“ Unterhaltung mit Serien-Klassikern wie „Die Guldenburgs“, „Die Schwarzwaldklinik“, „Diese Drombuschs“ oder „Das Traumschiff“ erfolgreich. Daneben|engagierte sich S. v. a. für Ratgeber- und Lebenshilfe-Sendungen (ZDF-Suchtwoche; Kontakte). Als Programmdirektor beachtete er die Wechselbeziehung zwischen Fernsehen und Gesellschaft und bereitete so das ZDF auf den Wettbewerb mit den kommerziellen Programmanbietern vor. S. versuchte angesichts einer immer komplexeren Lebenswirklichkeit die ratgebende Funktion des Fernsehens zu verstärken und den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft durch Verstärkung der emotionalen Komponente zu festigen. Im Ruhestand seit 1988 blieb S. mit einem Lehrauftrag in Sozial- und Kommunikationswissenschaften an der Univ. Mannheim sowie als Berater für die Taurus-Film GmbH der Münchner KirchGruppe der Medienwelt weiter verbunden.|

  • Auszeichnungen

    Theodor-Heuss-Preis (1972);
    BVK I. Kl. (1985);
    Bayer. Verdienstorden (1987);
    Wilhelm-Leuschner-Medaille (1990);
    Walter-Dirks-Preis (1995);
    Plakette d. Ges. f. mittelrhein. KGesch. (1996).

  • Werke

    u. a. Wohin steuert d. CDU?, 1961;
    Um d. freie Zeit, 1962;
    Bildungspol. – aber wie?, 1964;
    Kulturpol. in Europa, 1966;
    Theorie u. Praxis e. christl. Partei, in: R. Wisser (Hg.), Pol. als Gedanke u. Tat, 1967, S. 199-213;
    Bildung durch Fernsehen, in: W. Brüssau, D. Stolte u. R. Wisser (Hg.), Fernsehen, Ein Medium sieht sich selbst, 1976, S. 291-300;
    Konkurrenz oder Kontrast: Die Planung, in: F. Hufen u. W. Lörcher (Hg.), Phänomen Fernsehen, Aufgaben, Probleme, Ziele dargest. am ZDF, 1978, S. 345-65;
    Programm u. Publikum, Der ständige Versuch e. Annäherung, Reden u. Btrr. über d. öffrechtl. Fernsehen, 1986;
    Europa auf d. Bildschirm, Szenarium d. europ. Fernsehwirklichkeit, hg. mit H.-G. Brüske, 1986.

  • Literatur

    FAZ v. 2.11.1996;
    D. Stolte, Ehren-Worte, Porträts im Umfeld d. ZDF, 2002, S. 52-63;
    Munzinger.

  • Autor/in

    Markus Schächter
  • Zitierweise

    Schächter, Markus, "Schardt, Alois" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 566-567 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124600301.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA