Lebensdaten
1938 – 2002
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Essen
Beruf/Funktion
Internist ; Krebsforscher
Konfession
-
Normdaten
GND: 139495584 | OGND | VIAF: 2509033
Namensvarianten
  • Schäfer, Ulrich
  • Schaefer, Ulrich W.
  • Schaefer, U. W.
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Schäfer, Ulrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139495584.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Clemens, Ger.assessor;
    M Luise Kellermann; 2 B;
    1965 Christa Wehling;
    3 S.

  • Biographie

    S. besuchte bis 1949 die Grundschule in Nottuln, danach das Gymnasium in Coesfeld und Münster. Nach dem Abitur leistete er 1958/59 Wehrdienst und studierte anschließend Medizin in Fribourg (Schweiz, 1959/60), Würzburg (1960) und Münster (1965 Staatsexamen u. Promotion, 1967 Approbation). Eine Assistententätigkeit an der Inneren Klinik und Poliklinik (Tumorforschung) des Universitätsklinikums Essen und eine kardiologische Spezialausbildung (seit 1968) an der Med. Universitätsklinik Münster schlossen sich an. 1970-72 arbeitete S. als Gastwissenschaftler und Stipendiat der WHO an der Blutbank in Leiden und dem Radiobiologischen Institut in Rijswijk|(Niederlande), wo er seine wissenschaftliche Tätigkeit auf dem Gebiet der Stammzelltransplantation begann. Ende 1972 setzte S. seine Ausbildung an der Inneren Klinik und Strahlenklinik in Essen fort (1981 Facharzt f. Innere Med.). Als Oberarzt gewann S. 1977-88 Erfahrungen in der klinischen Tumorforschung, habilitierte sich 1977, wurde 1981 apl. und 1982 C3-Professor. Mit seiner Arbeitsgruppe führte er Ende 1975 eine der ersten Knochenmarktransplantationen in Deutschland durch (die erste überhaupt erfolgte 1958 in Frankreich). 1988 erhielt S. die Leitung der neu eingerichteten Abteilung für Knochenmarktransplantationen am Universitätsklinikum Essen, das er zum größten Zentrum dieser Art in Europa ausbaute. Seit 1985 war S. Vorstandsmitglied der „Dt. Arbeitsgemeinschaft für Blutstammzell- und Knochenmarktransplantation“ (1985-93 1. Vors.), 1992-96 Vorstandsmitglied der „Dt. Transplantationsgesellschaft“. Seit 1988 gehörte er dem „Advisory Committee“ der „International Bone Marrow Transplant Registry“ in Milwaukee (USA) an. Zur Entwicklung der Knochenmark- bzw. Stammzelltransplantation trug S. mit wesentlichen wissenschaftlichen Ergebnissen bei. 1972 berichtete er erstmals über die allogene Transplantation kryokonservierter Knochenmarkzellen bei Rhesusaffen. 1992 konnte er zeigen, daß die medikamentöse Hemmung der anaeroben Darmflora die Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion signifikant reduziert. 1995 konnte S. erstmalig Daten über den negativen Effekt einer Interferon-Vorbehandlung bei Knochenmarktransplantation wegen chronischer myeloischer Leukämie vorlegen. 1996 gelang ihm der Nachweis, daß nach allogener Transplantation von Stammzellen aus dem Blut anstelle von Knochenmark die Rekonstitution des Immunsystems wesentlich schneller verläuft. National wie international gehörte S. zu den Pionieren der Knochenmark- bzw. Stammzelltransplantation. Zahlreiche Spezialisten aus verschiedenen Ländern wurden von ihm geschult.|

  • Auszeichnungen

    Dieter Schlag-Preis, Hannover (1984);
    Lisec Artz-Preis, Bonn (1993);
    Wilhelm Warner-Preis, Hamburg-Eppendorf (1994).

  • Werke

    Transplantation kryokonservierter allogener Knochenmarkzellen beim Resusaffen, in: Revue européenne d'etudes cliniques et biologiques 17, 1972, S. 483-88;
    Reduktion d. Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion durch medikamentöse Suppression d. anaeroben Darmflora, in: Blood 80, 1992, S. 2668-76;
    Negativer Effekt d. Interferon-Vorbehandlung b. Knochenmarktransplantation wegen chron. myeloischer Leukämie, ebd. 85, 1995, S. 2981-90;
    Beschleunigte Rekonstitution d. Immunität durch Transplantation v. Stammzellen aus d. Blut anstelle Knochenmark, ebd. 88, 1996, S. 2775-79.

  • Literatur

    G. Ehninger, in: FAZ v. 27.8.2002.

  • Autor/in

    Thomas Büchner
  • Zitierweise

    Büchner, Thomas, "Schäfer, Ulrich" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 512-513 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139495584.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA