Lebensdaten
1809 – 1895
Geburtsort
Poplar bei London
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schiffsbauer ; Maschinenbauer ; Reeder
Konfession
-
Normdaten
GND: 139551778 | OGND | VIAF: 84238983
Namensvarianten
  • Ruston, Joseph John I
  • Ruston, Joseph John
  • Ruston, Joseph J.

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Zitierweise

Ruston, Joseph John I, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139551778.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V John J. I, Bes. e. Schiffswerft in P.;
    M N. N.;
    3 B u. a. John J. II (1820–73), Schiffsbaufachmann, bis 1841 b. Boulton & Watt in Soho b. London, dann Mitarb. in R.s Schiffahrtslinien, techn. Leiter d. Werft in d. Schwarzlackenau b. Floridsdorf, Teilh. d. Masch.bauuntern. Ruston & Co. in Prag u. d. Dampfschiffahrtslinie am Traunsee (Oberösterr.);
    1848 Isabella Elisabeth Hepbourn ( 1849, 1] John Andrews, 1787–1847, Bes. e. Werft in Wien-Neu-Leopoldau, erhielt 1839 e. Privileg f. d. Schiffahrt auf d. Moldau u. auf d. Elbe v. Prag bis z. sächs. Grenze, s. M. Bermann, Österr. Biog. Lex., 1851);
    N Joseph J. II (1857–1934), seit 1894 Teilh., seit 1895 Alleininh. d. Dampfschifffahrtslinie am Traunsee.

  • Biographie

    Der als Schiffszimmermann und Maschinenbauer ausgebildete R. wurde 1832 von „Boulton & Watt“ in London abgesandt, um eine leitende Stellung in der Werft von John Andrews in Wien-Neu-Leopoldau zu übernehmen. Hier entstand u. a. das Dampfschiff „Nador“, ehe die Werft wegen der Aufschüttung des Nordbahndammes 1837 aufgegeben werden mußte. 1839 wurde unter der Leitung R.s am Traunsee das Dampfschiff „Sophie“ fertiggestellt, 1840 entwarf er für die Elbschiffahrt die „Bohemia“, die 1840/41 in Prag Karolinenthal (Karlín) gebaut wurde. 1850 beteiligte sich R. gemeinsam mit seinem Bruder John an dem Maschinenbauunternehmen „Ruston & Evans“ (seit 1854 „Ruston & Co.“) bei Prag. Der Betrieb wurde zu einer weltbekannten Maschinenbaufirma, die durch die Erzeugung von Schiffsmaschinen Österreich von Importen aus Großbritannien unabhängig machte und sich durch innovative Lösungen beim Bau von Zuckerfabriken, Wasserturbinen, Dampfmaschinen und im Brückenbau profilierte. 1869 zog sich R. aus der Leitung zurück, der Betrieb ging in der „Prager Maschinenbau AG, vorm. Ruston & Co.“ auf.

    Die Brüder R. betrieben 1854-59 eine Schiffswerft bei Klosterneuburg und 1857-73 eine von „Breitfeld & Evans“ übernommene Werft in der Schwarzlackenau bei Floridsdorf; die Leitung hatte R.s Bruder John. Hier wurden zahlreiche Dampfschiffe, Schleppkähne und Pontons für die österr. Binnenschiffahrt und den Nahen Osten gebaut. R. erwarb nach dem Tod seiner Frau von den Erben John Andrews die Rechte für die Elbeund Traunseeschiffahrt, erstere gab er 1851 nach der Fertigstellung der Eisenbahnlinie Dresden-Prag auf und konzentrierte sich auf den Traunsee, wo sein Bruder John stiller Teilhaber wurde. 1894 trat R.s Neffe Josef als|Teilhaber in die Traunseeschiffahrt ein, die er seit 1895 allein weiterführte.

    R. gehörte zu den bedeutendsten jener Unternehmerpersönlichkeiten, die im Vormärz aus Großbritannien in die Habsburgermonarchie gekommen waren und hier zum technischen Fortschritt beitrugen. Er wirkte als Pionier des Maschinenbaus, des Schiffbaus und der Binnenschiffahrt. Der von ihm bei Prag gegründete Betrieb wurde zu einem der bedeutendsten Maschinanbauunternehmen im Donauraum.

  • Literatur

    75 J. Masch.bau, Prager Masch.bau AG vormals R. & Co., o. J.;
    F. Krackowizer, Gesch. d. Stadt Gmunden in Ober-Österr., 2, 1899, S. 258 ff.;
    H. Smital. Gesch. d. Großgde. Floridsdorf, 1903, S. 218 f. u. 335 ff. (P);
    E. Kurzel-Runtscheiner, J. J. R. u. John J. Ruston, in: Btrr. z. Gesch. d. Technik u. Ind. 21, 1931/32, S. 97 ff.;
    ÖBL (L);
    F. Uhlir. in: Unser schönes Floridsdorf 28, H. 4, 1994, S. 775-96 (P);
    V. Karlicky a kol., Svet okridleneho sipu, Koncer Škoda Plzen 1918-1945, 1999, S. 38, 512 ff.;
    J. Geršlová, M. Sekanina, Lex. nasich hospodarskych dejin, 2003, S. 372; |

  • Quellen

    Qu Österr. StA, Haus-, Hof- u. StA, Wien; Stiftsarchiv Klosterneuburg, Niederösterr.; Archiv d. TU Wien; Archiv Ruston, Brüssel; Techn. Mus. Wien (Nachlaß).

  • Autor/in

    Andreas Resch
  • Zitierweise

    Resch, Andreas, "Ruston, Joseph John I" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 302-303 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139551778.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA