Lebensdaten
1914 – 1987
Geburtsort
Sankt Petersburg
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
Diplomat
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 139821244 | OGND | VIAF: 102664281
Namensvarianten
  • Ruete, Hans Hellmuth
  • Ruete, Hans-Hellmuth

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Zitierweise

Ruete, Hans Hellmuth, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139821244.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alfred (* 1882), aus Hamburg, Dr. med., 1921 o. Prof. f. Dermatol. in Marburg (s. Fischer; Kürschner, Gel.-Kal. 1931);
    M Margarita Bohnstedt;
    1948 Ruth Arfsten;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    R. wuchs in Marburg auf und studierte dort sowie in Lausanne und Kiel Rechtswissenschaften. 1938 legte er das Referendarsexamen ab und wurde zum Dr. iur. promoviert (Der Einfluß d. abendländ. Rechts auf d. Rechtsgestaltung in Japan u. China, 1940). Während eines Studienaufenthalts 1939 in Japan wurde er vom Ausbruch des 2. Weltkriegs überrascht. Nach seiner Rückkehr 1941 zum Wehrdienst einberufen, erlitt er im Herbst 1944 eine schwere Verwundung. 1949 legte R. das 2. jur. Staatsexamen ab und wurde Richter beim Landgericht in Gießen. Im Herbst 1950 wechselte er zum Bundesjustizministerium, zwei Jahre später in den Auswärtigen Dienst und ging als Gesandtschaftsrat nach Tokio. Seit Frühjahr 1956 im Sowjetunion-Referat des Auswärtigen Amts, übernahm R. dessen Leitung im Sept. 1958 als Legationsrat I. Kl. Nach der Teilnahme an einem einjährigen Kurs des „Center for International Affairs“ der Univ. Harvard wurde er 1961 als Generalkonsul nach Kalkutta entsandt. Drei Jahre später übernahm er als Ministerialdirigent die stellvertretende Leitung, im Sept. 1966 als Ministerialdirektor die Leitung der Politischen Abteilung II des Auswärtigen Amts. R.s besonderes Engagement galt den Kontakten zur DDR und zu den Warschauer-Pakt-Staaten. Im Jan. 1967 vereinbarte er mit Rumänien die Aufnahme diplomatischer Beziehungen, und ein Jahr später erreichte er die Wiederaufnahme der 1957 abgebrochenen Beziehungen zu Jugoslawien. Den Abschluß der Verträge mit Moskau und Warschau am 12.8. bzw. 7.12.1970 erlebte er bereits als Botschafter in Paris (seit Juni 1970). Im Nov. 1972 übernahm R. die Leitung der neu eröffneten Botschaft in Warschau. In dieser Position hatte er entscheidenden Anteil am Zustandekommen der Abkommen mit Polen vom 9.10.1975 über die Gewährung eines Finanzkredits und über Unfall- und Rentenversicherung sowie eines Protokolls zur Regelung der Ausreise in die Bundesrepublik. Er leistete auf diese Weise einen maßgeblichen Beitrag zur dt.-poln. Aussöhnung. Von April 1977 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Ende 1979 vertrat R. die Bundesrepublik als Botschafter in London.|

  • Auszeichnungen

    Gr. BVK (1975).

  • Literatur

    K. Bednarz, in: Die Zeit v. 19.3.1976;
    FAZ v. 16.4.1977;
    Mitt.bl. d. AA 35, H. 3 v. 27.7.1987 (Nachruf);
    Akten z. Auswärtigen Pol. d. Bundesrep. Dtld., 1964 ff., hg. i. A. d. AA v. Inst. f. Zeitgesch., 1995 ff.;
    Wi. 1985;
    Munzinger;
    Th. Bringmann, Hdb. d. Diplomatie 1815-1963, 2001.

  • Autor/in

    Ilse Dorothee Pautsch
  • Zitierweise

    Pautsch, Ilse Dorothee, "Ruete, Hans Hellmuth" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 229-230 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139821244.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA