Lebensdaten
1942 – 1970
Geburtsort
Mainz
Sterbeort
Monza (Italien)
Beruf/Funktion
Rennfahrer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119343185 | OGND | VIAF: 22949132
Namensvarianten
  • Rindt, Jochen

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Zitierweise

Rindt, Jochen, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119343185.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1903–43), aus Mainz, Gewürzmühlenbes. (in Hamburg ?);
    M Ilse Martinowitz (1913–43), aus Graz, Dr. iur.;
    1967 Nina Lincoln, aus Espo (Finnland), Fotomodell, T d. Curt (Curre) Richard Lincoln (1918–2005), finn. Rennfahrer;
    1 T.

  • Biographie

    Nach dem Tod der Eltern bei der Bombardierung Hamburgs wuchs R. bei seinen Großeltern mütterlicherseits in Graz auf. Schon in frühester Jugend begeisterte er sich für den Automobilsport und unternahm erste Fahrten zwischen Graz und Bruck mit Schulfreunden wie dem späteren Sieger der 24 Stunden von Le Mans, Helmut Marko. 1962 gewann er sein erstes Rennen auf einem Alfa Romeo Giulietta TI bei der „Semperit Rallye“ vom Bodensee zum Neusiedlersee. In die Formel 1 stieg er 1963 mit seinem Cooper FJ bei einem nicht zur Weltmeisterschaft (WM) zählenden Rennen in Zeltweg (Fluglatz) ein. 1964 gelang ihm der erste große Sieg in einem Formel 2-Rennen in Christal Palace (GB) gegen Konkurrenten wie Jim Clark, Graham Hill und Denis Hulme. Bis 1970 gewann R. 29 Rennen der Formel 2-Klasse.

    Sein Formel 1-Debüt auf einem Brabham BT-11 fand am 23.8.1964 ebenfalls in Zeltweg (Flugplatz) statt. Der große Durchbruch in seiner Karriere gelang 1965 mit seinem Sieg beim 24 Stunden-Rennen von Le Mans gemeinsam mit dem Amerikaner Masten Gregory auf Ferrari 250 LM. Im selben Jahr veranstaltete R. zum ersten Mal die „Jochen Rindt Show“, eine Rennwagenausstellung, welche zum internat. Publikumsmagneten wurde. Seine ersten WM-Punkte in der Formel 1 errang er 1965 beim Großen Preis von Deutschland auf einem Cooper-Climax. 1966 wurde R. Dritter in der Formel 1-WM. Nach zwei weniger erfolgreichen Jahren in der Formel 1 (1967 11. WM-Rang auf Cooper Climax, 1968 12. WM-Rang auf Brabham) unterschrieb er 1969 einen Vertrag beim engl. Traditionsrennstall Lotus. Beim Großen Preis der USA in Watkins Glen feierte R. auf Lotus 49 B seinen ersten Grand Prix-Sieg in der Formel 1 und beendete die Saison 1969 als WM-Vierter. Sein größter Sieg in der Formel 1 gelang ihm 1970 in Monte Carlo, als er nach einer grandiosen Aufholjagd den führenden Jack Brabham in der letzten Kurve in einen Fahrfehler trieb und das Rennen für sich entscheiden konnte. Nachdem R. in Holland, Frankreich, England und Deutschland vier Siege in Serie auf seinem neuen Lotus 72 erringen konnte, lag er uneinholbar an der Spitze der Formel 1-WM-Wertung. Bei seinem letzten Rennen, dem Großen Preis von Österreich auf dem neuen Kurs in Zeltweg, schied er wegen Motorschadens aus. Nach dem Bruch einer Bremswelle verunglückte R. im Abschlußtraining zum Großen Preis von Italien beim Anbremsen zur „Parabolica“ tödlich und wurde postum zum Weltmeister der Formel 1 in der Saison 1970 ernannt. Der „James Dean des Motorsports“ beeinflußte als Wahlösterreicher die Entwicklung des Motorrennsports sowie die Entscheidung für den Bau des A1 Österreichrings.|

  • Auszeichnungen

    Gedenktafel in Graz, Ruckerlberggürtel 16 (2000).

  • Literatur

    H. Prüller, J. R., Tribut an e. Weltmeister, 1970;
    ders., J. R., d. James Dean d. Formel 1, 1995;
    A. Henry, J. R., Reportage e. Karriere, 1970;
    ders., J. R., 1990;
    E. F. Neger, J. R., Aus d. Leben d. unvergessenen Weltmeisters, 1999 (Dok., P);
    Harenbergs Personenlex. 20. Jh. (P).

  • Autor/in

    Erich F. Neger
  • Zitierweise

    Neger, Erich F., "Rindt, Jochen" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 627-628 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119343185.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA