Dates of Life
unbekannt
Occupation
Industrielle ; Unternehmer
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 119232081 | OGND | VIAF: 30342184
Alternate Names
  • Rieter
  • Riether

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Rieter, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119232081.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Die Familie soll von Johannes von Riedt (Anf. 16. Jh.), Chorherr auf dem Hl. Berg zu Winterthur, der sich zur Zeit der Reformation verheiratet hatte, abstammen. Sie zerfällt in zwei Hauptlinien: Hans (16. Jh.), vermutlich ein Sohn des vorigen, erbaute 1558 die Werd- bzw. Rietermühle, welche bis 1850 im Besitz der Familie blieb. Hans Heinrich (1751–1818, s. ADB 28; ThB; Biogr. Lex. Schweizer Kunst), Schüler von Anton Graff (1736–1813) und als Porträtist und Landschaftsmaler bekannt, war 1780-1818 Lehrer an der Zeichenschule in Bern. Johann Jakob (1762–1828, s. ADB 28) gliederte seinem 1790 gegründeten Kolonialwarengeschäft den Handel in roher Baumwolle an und betrieb Baumwollspinnereien, in Töss b. Winterthur verband er eine Spinnerei mit einer mechanischen Werkstatt. Sein Sohn Heinrich (I.) (1788-1851, s. ADB 28), 1827-31 Stadtrat von Winterthur, baute diese Spinnerei zur leistungsfähigsten Feinspinnerei des Kontinents sowie die anfänglich nur für den Eigenbedarf arbeitende mechanische Werkstatt zu einer bedeutenden Maschinenbauwerkstatt aus. Nach der ursprünglich eher breiten Produktpalette (u. a. Waggonbau f. d. erste schweizer. Eisenbahn) konzentrierte sich die Fa. J. J. Rieter unter Heinrichs (I.) Sohn Heinrich (II.) Peter (1814–89) v. a. auf den Bau von Textilmaschinen. Heinrich Peter war 1862 Mitgründer der Bank in Winterthur (später Schweiz. Bankgesellschaft, heute UBS) und 1875 der Schweiz. Unfallversicherungsgesellschaft („Winterthur“) sowie deren erster Verwaltungsratspräsident; 1878-89 war er schweizer. Ständerat. Sein Bruder Jakob Melchior (1811–76, s. L) betrieb seit 1849 einen bekannten Musikverlag in Winterthur und verlegte u. a. Werke von Berlioz, Brahms, Kirchner und Schumann (der Verlag wurde 1917 vom Verlagshaus C. F. Peters in Leipzig übernommen). Jakob Melchior gründete nach der Eröffnung einer Zweigstelle in Leipzig (1862) 1866 die „Leipziger Allgemeine musikalische Zeitung“, die bis 1882 in seinem Verlag erschien. In der 4. Generation waren die vier Söhne von Heinrich (II.), Heinrich (III.) (1838-1901), Bruno (1840–89), Oskar (1844–1913) und Max (1848–1907) aktiv in der Geschäftsleitung. 1899-1925 war Benno (1870–1925) als letzter Repräsentant der Familie im Management. Die „Rieter Holding AG“ ist heute weltweit führender Anbieter von Spinnereimaschinen.

    Zurückgehend auf Heinrich (1652–1715), Kupferschmied, Groß- und Kleinrat, gehört auch Adolf (1817–82), Teilhaber des großen Fabrikations- & Exporthauses „Gebr. Greuter & Rieter“ in Winterthur. Da er keine Möglichkeit sah, in der Firma seines Vaters Johann Heinrich (1790–1870) Karriere zu machen, wechselte er 1841 zur Rotfärberei „Ziegler & Cie.“ (seit 1858 Rieter, Ziegler & Cie.) und erweiterte das Geschäft mit Fabriken in Richterswil und Württemberg. Er kaufte 1871 die 1853-57 von Leonhard Zeugheer (1812–66) erbaute Villa des Ehepaares Wesendonk in Zürich Enge (heute Rietberg-Mus.).

  • Literature

    175 J. Masch.fabrik Rieter, 1970;
    A. J. Furrer, 200 J. Rieter 1795-1995, 1995;
    HBLS;
    zu Jakob Melchior:
    P. Sulzer, Das verleger. Werk Jakob Melchior R.-Biedermanns, in: Winterthurer Jb. 1973, S. 67 ff.;
    ders., Johannes Brahms u. Jda R., in: Winterthurer Jb. 1974, S. 47 ff.;
    H. Joelson-Strohbach, Der Winterthurer Musikverl. J. M. R.-Biedermann, in: Librarium 1990, in: Librarium Jg. 34. H. 1, 1991;
    ders., R.-Biedermann-Monogr. mit Verlagsverz. (in Vorbereitung);
    MGG;
    Riemann, Erg.bd.;
    New Grove²;
    zu Adolf:
    C. Escher, Die Villa Rieter in Zürich, auch Villa Wesendonk gen., 1912.

  • Author

    Urs Widmer
  • Citation

    Widmer, Urs, "Rieter" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 612 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119232081.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA