Lebensdaten
um 1295 – 1383
Geburtsort
Wilburgstetten
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Bischof von Eichstätt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129306665 | OGND | VIAF: 23215349
Namensvarianten
  • Raben
  • Raban Truchseß von Wilburgstetten
  • Truchseß von Wildburgstetten, Raban
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Zitierweise

Raban, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129306665.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus ritterschaftl. Geschl., ehem. Ministerialen d. Grafen v. Oettingen, benannt nach Burg Wildburgstetten b. Dinkelsbühl;
    V N. N.;
    M N. N., aus d. Ministerialengeschl. v. Pfahlheim.

  • Biographie

    R., 1315 als Student an der Univ. Bologna immatrikuliert, wurde spätestens 1318 Kanoniker und Kustos des Säkularkanonikerstiftes Feuchtwangen. Seit 1342 war er Domherr, seit 1353 Dompropst in Eichstätt und vielfach in der Bistumsverwaltung tätig. 1342-44 und 1364-66 ist er als Administrator des Bistums Regensburg nachweisbar. Wenige Tage nach dem Tod des Eichstätter Bf. Berthold am 16.9.1365 wurde R. als 70jähriger vom Eichstätter Domkapitel zum Nachfolger gewählt. Bereits am 1.10. reiste er nach Avignon, wo er die – wahrscheinlich wegen seines hohen Alters – von Karl IV. gehegten Bedenken gegen seine Erhebung ausräumen konnte. Am 18. Dez. wurde R. von Papst Urban V. providiert und am 21. Dez. am päpstl. Hof zum Bischof geweiht. Zurückgekehrt, geriet er mit dem Domkapitel bald in Streit über die Frage der Mitregierung und die Aufteilung der Einkünfte. 1376 kam es unter Mitwirkung Karls IV. zu einer Gütertrennung. R. erwies sich als geschickter Verwalter und Wirtschafter, dem eine Reihe von Erwerbungen gelang, von welchen die Burg (castrum) Greding die bedeutendste war. Das Verhältnis zu Bayern blieb, besonders wegen des langdauernden Streites um die Erbschaft, welche der letzte Hirschberger Gf. Gebhard, Sohn der Wittelsbacherin Sophie, 1304 Eichstätt hinterlassen hatte, gespannt; auch der Bau bzw. Ausbau der Burgen in Hirschberg, Nassenfels, Kipfenberg u. a. bot zusätzlichen Konfliktstoff. Durch seine Beteiligung an mehreren Landfrieden suchte er politische Gegengewichte gegen Bayern aufzubauen.

    In Eichstätt selbst entfaltete R. ebenfalls eine rege Bautätigkeit: Der heutige gotische Hallenbau des Domes, den sein Nachfolger Friedrich v. Oettingen (1383–1415) vollendete, geht auf ihn zurück. Als bfl. Stadtresidenz kaufte er den „neuen Hof bei der Spitalbrücke und baute die Befestigungsanlagen der Willibaldsburg aus. Er soll auch das 1366 durch Brand zerstörte Dominikanerkloster aus eigenen Mitteln wiederhergestellt haben. Gegen die „Brüder vom freien Geiste“ in Eichstätt ging er 1381 vor, ohne sie auf Dauer zur Aufgabe ihrer Lehren bewegen zu können.

  • Literatur

    J. Sax, Die Bfe. u. Reichsfürsten v. Eichstädt 1, 1884, S. 256-65;
    G. C. Knod, Dt. Studenten in Bologna, 1899, S. 632, Nr. 4011;
    Die Kunstdenkmäler v. Bayern, Mittelfranken 1: F. Mader, Stadt Eichstätt, 1924, S. 35 f., 487 u. ö.;
    E. Gebele, in: Lb. Bayer. Schwaben VII, 1959, S. 37-80 (P);
    Gatz IV. |

  • Quellen

    Qu Gesta episcoporum Eichstetensium continuata, MGH SS 25, S. 599-602.

  • Porträts

    Miniatur im Pontifikale Gundekarianum, Bl. 29, Abb. in: Das „Pontifikale Gundekarianum“, hg. v. A. Bauch u. E. Reiter, Faks.bd., 1987.

  • Autor/in

    Alfred Wendehorst
  • Zitierweise

    Wendehorst, Alfred, "Raban" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 60 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129306665.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA