Lebensdaten
1818 – 1895
Geburtsort
Prenzlau (Uckermark)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Lampen- und Lüsterfabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135666597 | OGND | VIAF: 28295347
Namensvarianten
  • Ditmar, Karl Friedrich Jakob Rudolph
  • Ditmar, Karl Rudolph
  • Ditmar, Karl Friedrich Jakob Rudolph
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Orte

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Zitierweise

Ditmar, Karl Rudolph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135666597.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christoph Frdr. ( 1828), Subrektor am Gymnasium in Prenzlau;
    M Caroline Sophia Ziegler ( 1835);
    1) Wien 1841, 2) Wien 1858 Louise Wedekind;
    S Gerhard (* 1854), Leiter des väterlichen Unternehmens, T (⚭ Hanns Rint, Mitinhaber der Firma);
    E Rudolf (* 1878), Chemiker, Spezialist für Kautschuk.

  • Biographie

    D. kam aus seiner Vaterstadt, wo er die Spenglerei erlernt hatte, nach Wien. Über seine sonstige Vorbildung ist nichts bekannt. In Wien heimisch geworden, gründete er 1840 in der Vorstadt Erdberg eine Werkstätte zur Herstellung von Lampen, deren Entwicklung und fabrikmäßigen Herstellung er seine zielbewußte Lebensarbeit widmete. Sein Unternehmen, das anfangs 20 Arbeiter beschäftigte, konnte er immer wieder vergrößern, so daß es endlich auf 3 Betriebsstätten aufgeteilt werden mußte. D., der stets eine Anzahl von Zeichnern mit Entwerfen neuer Formen und Baumuster von Lampen beschäftigte, erzeugte zunächst einfache Rübölleuchter, dann Öl-Moderateurlampen und seit 1860 Petroleumlampen, die er mit Brennern eigener Erfindung ausstattete und aus denen er endlich Petroleumgaslampen entwickelte. In einer von D. in Znaim gegründeten Tonwarenfabrik wurden auch Lampenkörper aus Fayence und Steingut hergestellt, die dazu beitrugen, daß seine Lampen wegen ihrer dem Zeitgeschmack entsprechenden Form bekannt und beliebt wurden. D.s an der Dochtstellschraube angebrachte Schutzmarke - ein Rad, an dessen Felge ein Flügel angesetzt war - wurde bald weit über die Grenzen Österreichs bekannt. Es kam dazu, daß dieses von ausländischen Konkurrenten gefälscht wurde, da die Käufer in Indien ausschließlich Lampen mit diesem Warenzeichen verlangten. D. gründete je eine Lampenfabrik in Mailand und Warschau, sowie eine Niederlassung in Berlin. Auf der Weltausstellung in Wien 1873 zeigte er seine Erzeugnisse in einer „wahrhaft großartigen Exposition“, die einzig in ihrer Art, die gerechte Anerkennung auch von seiten der ausländischen Industriellen fand. D. wurde Mitglied der Donauregulierungs-Commission und Curator des Österreichischen Handelsmuseums, sowie Vizepräsident der Niederösterreichischen Escompte-Gesellschaft, nach 1860 in den Wiener Gemeinderat und bald darauf auch in den Niederösterreichischen Landtag entsandt. Nach seinem Tod führten sein Sohn und sein Schwiegersohn das Unternehmen, das damals über 700 Arbeiter beschäftigte, weiter. Sie bauten die Verkaufsorganisation auf breitester Basis aus und gründeten Niederlassungen in Schanghai und Kalkutta. 1907 wurde die Firma (ohne die Warschauer Fabrik) in die R. Ditmar-Gebrüder Brünner AG umgewandelt und ging 1940 in der Austria-Email AG auf.

  • Literatur

    Nachruf, in: Neue Freie Presse, Wien, v. 22.3.1895;
    ÖBL.

  • Porträts

    Lith. v. A. Dauthage, 1863 (P -Slg. Österr. Nat.-Bibl. Wien).

  • Autor/in

    Erich Kurzel-Runtscheiner
  • Zitierweise

    Kurzel-Runtscheiner, Erich, "Ditmar, Karl Rudolph" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 747 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135666597.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA