Lebensdaten
um 1652 – 1703
Geburtsort
Luxemburg
Sterbeort
Cochem/Mosel
Beruf/Funktion
Kapuziner ; religiöser Volksschriftsteller ; Konventuale ; Schriftsteller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100108253 | OGND | VIAF: 61890677
Namensvarianten
  • Dionysius von Luxemburg
  • Dionysius, von Luxemburg
  • Dionysius, Luxemburgensis
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Zitierweise

Dionysius von Luxemburg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100108253.html [16.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus armer Fam.; Eltern unbekannt.

  • Biographie

    Am 1.5.1669 in die Rheinische Kapuzinerprovinz eingetreten, studierte D. seit April 1672 Philosophie und Theologie im Ordensstudium zu Bingen und Mainz und war hier und in anderen wichtigeren Klöstern (Ehrenbreitstein, Trier) angesehener Prediger sowie Guardian in den Klöstern Worms (1690–91), Bensheim (1699–1702) und Cochem (seit Herbst 1702). Er entfaltete neben P. Martin von Cochem und in dessen Geisteshaltung eine rege schriftstellerische Tätigkeit durch Veröffentlichung von, zum Teil oft aufgelegten, polemischen, katechetischen, aszetischen, hagiographisch-legendarischen und homiletischen Werken „in ungehemmt populärem Stil von prachtvoller Frische …, deren ganzer Ton heute noch als Muster sprachschöpferischer Urkraft gelten kann“, ist aber durchaus nicht „eigentlicher literarischer Vorläufer“ (J. Mumbauer), sondern Nach- und Mitläufer des älteren Martin von Cochem. Wegen seines bis ins Ende des 18. Jahrhunderts oft aufgelegten Erstlingswerkes „Leben Antichristi“ (Frankfurt 1682) zählt er zu den letzten Vertretern der mittelalterlichen Prophetie.

  • Werke

    Weitere W Neue Legend d. Heiligen, Frankfurt 1684, viele Aufl., bes. in d. Neubearb. durch Martin von Cochem;
    Kunst nimmer zu sündigen … Beschreibung d. vier letzten Dingen deß Menschen, Ellwangen 1685;
    Jährl. Sechstägige Übung. Dillingen 1687;
    Sicherer Himmels-Weeg, ebd. 1687;
    Entdeckter Höllen-Weeg, ebd. 1688;
    Der große Marian. Calender, ebd. 1695, 1727;
    Der große Catechismus, Mainz 1698, 1727;
    Die güldene Legend v. Christo, Frankfurt 1698;
    Die güldene Legend v. Unser lieben Frauen, ebd. 1698, 1727. - Gedr. W-Verz. bei Hierotheus Confluentinus (s. L.) u. Bernardus a Bononia ist ungenau, vollständigere hs. W-Verz. mit Nachweis d. Fundorte;
    Archiv d. Rhein.-Westfäl. Kapuzinerprov., Koblenz-Ehrenbreitstein, u. Bibliogr. Sektion d. Hist. Inst. d. Kapuzinerordens, Rom.

  • Literatur

    ADB V;
    Hierotheus Confluentinus, Provincia Rhenana Fratrum Min. Capucinorum, Heidelberg 1735, ²1750;
    Bernardus a Bononia, Bibl. Scriptorum Ord. Min. S. Francisci Capuccinorum, Venedig 1747;
    B. v. Mehr, Das Predigtwesen in d. Köln. u. Rhein. Kapuzinerprov. im 17. u. 18. Jh., Rom 1945 (L);
    LThK.

  • Autor/in

    Bonaventura von Mehr OFM Cap
  • Zitierweise

    Mehr OFM Cap, Bonaventura von, "Dionysius von Luxemburg" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 735 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100108253.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Dionysius von Luxemburg, Capuziner, eifriger Prediger und Volksschriftsteller, 11. Februar 1703 als Guardian des Cochemer Convents, desselben, welches namentlich durch P. Martin von Cochem eine gewisse Bedeutung für die Moselgegend erhielt. Unter seinen Erbauungsschriften sind zu nennen: „Leben Antichrist:", 1682; „Der große Marianische Calender, d. i. denkwürdige Historien der Jungfrau Maria", 2 Bd. 1695, ein Werk voll bedenklichster Wundergeschichten und unsagbarer Leichtgläubigkeit. Ferner: „Die vier letzten Dinge", 1685; „Schatz der k. Lehre", 1697; „Goldene Legende" etc., „Sonn- und Feiertagspredigten“, 1687; „Großer Catechismus“, 1698.

  • Autor/in

    Kraus.
  • Zitierweise

    Kraus, Franz Xaver, "Dionysius von Luxemburg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 248 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100108253.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA