Lebensdaten
1824 – 1909
Geburtsort
Königsberg (Preußen)
Sterbeort
Straßburg
Beruf/Funktion
klassischer Philologe ; Professor der klassischen Philologie in Königsberg und Straßburg
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118693433 | OGND | VIAF: 217780625
Namensvarianten
  • Friedländer, Ludwig Heinrich
  • Friedländer, Ludwig
  • Friedländer, Ludwig Heinrich
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Zitierweise

Friedländer, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118693433.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hirsch F. (1791–1871), Kaufm., S d. Handelsmanns Haymann F.;
    M Emma Levia (1801–63),| T d. Matth. Levin Perlbach;
    Ov Ludw. Herm. (1790–1851), Prof. d. Med. (s. ADB VII);
    Schw Pauline (1827-1908, Aug. Hirsch, 1894, Prof. d. Med. in Berlin, s. ADB 50);
    Königsberg 1856 Laura (* 1831), T d. Gutsbes. Carl Heinr. Gutzeit;
    K u. a. Paul (1857–1923), Prof. d. Chemie u. chem. Technol. in Darmstadt, Teerfarbstoffchemiker (Synthese d. Thioindigo), Vf. u. Hrsg. umfassender W üb. Teerfarbenfabrikation (s. DBJ V [Tl. 1923, W, L ]; Pogg. IV-VI), Charlotte ( Gg. Dehio, 1932, Kunsthistoriker, s. NDB III).

  • Biographie

    Ein wohlhabendes und kultiviertes Elternhaus förderte in dem begabten Jungen jene künstlerische Aufnahmebereitschaft, die F. später befähigte, nicht nur die Welt, deren Überlieferungen er prüfte, anschaulich zu erfassen, sondern auch schwierigstes Material lichtvoll zu ordnen. Dem Einfluß seines Onkels Hermann auf sein Leben hat er im 1. Kapitel seiner „Erinnerungen, Reden und Studien“ (1905) ein schönes Denkmal gesetzt. Im Friedrichskollegium zu Königsberg ist er zuerst seinem Lehrer K. Lehrs begegnet, der von da an F.s Laufbahn fürsorglich gefördert hat. Als Student hörte F. zunächst bei ihm und Ch. A. Lobeck, dann 3 Semester in Leipzig bei Gottfried Hermann. Aus der Kritik an dessen Schule erwuchs ihm die Erkenntnis des eigenen Ziels: „… die sittlich-ästhetische Betrachtung des Altertums, zu der mir alle übrigen Teile der Wissenschaft … nur als notwendige Vorbereitungen erscheinen …“. F. habilitierte sich 1847 in Königsberg mit einer Schrift über griechische Grabreliefs. Einem 1jährigen Italienaufenthalt (1853/54) folgten noch mehrere Reisen dorthin. Über seine Beobachtungen finden sich einige Essays (Aus Italien, 1902; Reisen in Italien in den letzten 3 Jahrhunderten, 1875, dann erweitert, unter anderem) in seinen „Erinnerungen …“, die überhaupt in F.s umfassende Interessen den besten Einblick bieten. Mit dem Ordinariat übertrug man ihm die Professur für Eloquenz (1858). Als erster Philologe der Albertina vertrat F. gleichzeitig die Archäologie und hat in seine Vorlesungen, besonders nach Lobecks Rücktritt (1857), einen Themenkreis einbezogen, der von griechischer Religionsgeschichte bis zu römischer Numismatik, zu Epigraphik und Topographie reichte. Unter Lehrs' Einfluß entstanden Arbeiten über Gegenstände der Homerphilologie (Ausgaben des Nikanor, 1850, und Aristonikus, 1853); die Hauptmasse seiner Untersuchungen widmete er jedoch den „Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms“, die außerordentliche Verbreitung fanden. Nach seiner Emeritierung (1892) siedelte F. nach Straßburg über.

  • Werke

    Weitere W u. a. Doppelte Rezensionen in Ilias u. Odyssee, 1849;
    Über d. krit. Benutzung d. Homerischen ἅπαξ είρημένα, 1851;
    Darst. a. d. Sittengesch. Roms in d. Zeit d. Augustus bis z. Ausgang d. Antonine, 1862, 1 Bd., bald um 2 Bde. verm., ab 8. Aufl. 4 Bde., 9-101921-23, besorgt v. G. Wissowa (P in I), Abdr. d. Bde. 1-3, ²1957, engl. Übers. d. 7. Aufl. 1908–13, franz. 1865-74, u. a. auch Ungar., etwa 1899;
    Jberr. üb. d. röm. Satiriker, in: Bursian-Jberr. 1, 1873, u. vielen folgenden Bänden;
    Erklärende Ausgg. d. Martial, 2 Bde., 1886;
    Petronius, Cena Trimalchionis (mit Übers.), 1891, ²1906, Neudruck Amsterdam 1960;
    Juvenal, 2 Bde., 1895.

  • Literatur

    A. Ludwich, in: Bursian-Jberr. 45, Nekr., 1911, S. 1-24 (W);
    O. Hirschfeld, Kleine Schrr., 1913, S. 923 ff.;
    P. Stengel, in: BJ XV, S. 221-37 (u. XIV, Tl. 1909, L);
    The Universal Jewish Enc. IV, 1941.

  • Porträts

    in: Imagines Philologorum, hrsg. v. A. Gudeman, 1911, S. 33.

  • Autor/in

    Peter Wülfing-von Martitz
  • Zitierweise

    Wülfing-von Martitz, Peter, "Friedländer, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 453-454 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118693433.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA