Lebensdaten
erwähnt 1451, gestorben 1480
Beruf/Funktion
lüneburgischer Staatsmann
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138419728 | OGND | VIAF: 89963584
Namensvarianten
  • Mölen, Albert van der
  • Albert, van der Mölen
  • Mölen, Albert van der

Orte

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Zitierweise

Mölen, Albert van der, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138419728.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Mölen: Albert van der M., am 3. September 1480, aus dem alten mächtigen Patrizier- (Salzjunker-) Geschlechte Lüneburgs und zwar dem seit 1297 nachweisbaren Zweige mit den drei Mühlrädern, war nächst Johann Springintgut (s. d.) der bedeutendste Staatsmann dieser Stadt im „Prälatenkriege“, der auch nach jenes Tode die Herrschaft der Stadt über die wichtige „Sülze“ (Saline) durchsetzte und durch Verhandlungen mit den Fürsten und dem Papste, namentlich aber den Hansestädten die auswärtigen geistlichen Pfannen-Eigenthümer ("Pleter-Prälaten") zwang, die gesammten Stadtschulden zu übernehmen und abzutragen. Durch Springintgut's tragischen Tod ist dessen Name vorzugsweise in die zahlreichen Volkslieder jener Zeit übergegangen; der van der Mölen's aber zurückgetreten. So scheint er auch der wesentliche Betreiber des festen Zusammenschlusses jenes aus den Salzpfannenpächtern oder Sülf- oder Salzjunkern entstandenen Patriciats in der St. Theodori-Gilde gewesen zu sein, wodurch dessen feste Herrschaft in der Stadt bis zur Reformationszeit hin gesichert wurde. Er ward zu Rath gekoren 1446, Bürgermeister 1453, ging als Gesandter nach Rom, hatte das herzogliche Schloß Winen in Pfandbesitz, wurde in dem communistisch auslaufenden Prälatenkriege 1455 entsetzt, und wieder eingesetzt durch herzogliches Eingreifen am St. Theodorustage (9. November) 1456. Einer seiner Hauptgegner war seines eignen Stammes, Johann van der M., der Großsohn des seit 1354 genannten, seit 1358 als Rathsherr, seit 1369 als Bürgermeister vorkommenden Ritters Heinrich v. d. M., der in dem berühmten Ueberfall von 1371 in Vertheidigung der Stadt sein Leben verlor. Johann trat 1420 in den Rath, hielt sich aber als nahe verschwägert mit dem Hauptführer der Prälaten, Dietrich Schaper, zu dessen Partei gegen den Rath. Deshalb 1451 entsetzt und in sein Haus „eingelegt“, wurde er im Aufruhr 1455 Bürgermeister im „neuen Rath“, dann aber nach dessen Sturz 1456 verbannt. Er starb in Uelzen. Dieser Zweig der van der Mölen starb 1577 aus, der andere, mit drei Jungfernköpfen im Wappen, war schon 1484 erloschen. Ein Register der Sülzeinkünfte der v. d. M. ist im Manuscript in der Bibliothek des mecklenburgischen Vereins für Geschichte und Alterthum in Schwerin erhalten, in demselben sind die den Prälatenkrieg betreffenden Volks- und Spottlieder verzeichnet.

    • Literatur

      J. H. Büttner, Genealogiae etc. der .... lüneburgischen adlichen Patriziergeschlechter, Lüneb. 1704 Fol.; Mittendorf im Vaterländ. Archiv des histor. Vereins für Niedersachsen, 1843; Volger, Patrizier, S. 14; Lisch, Jahrb. und Jahresb. 1838, Bd. III, B, S. 32—34. K. Goedeke, Gesch. d. deutschen Dichtung, § 141, S. 262, 264.

  • Autor/in

    Krause.
  • Zitierweise

    Krause, "Mölen, Albert van der" in: Allgemeine Deutsche Biographie 22 (1885), S. 94 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138419728.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA