Dates of Life
1855 – 1911
Place of birth
Witten/Ruhr
Place of death
Braunfels/Lahn
Occupation
Montanindustrieller
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 137706138 | OGND | VIAF: 81855054
Alternate Names
  • Kaiser, Eduard
  • Caiser, Eduard

Places

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Citation

Kaiser, Eduard, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137706138.html [29.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    1886 Emilie Helling (1826-n. 1911);
    2 T.

  • Biographical Presentation

    Nach Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger absolvierte K. eine Kaufmannslehre bei der Steinkohlenzeche „Elisabeth“ in Essen. Es folgten mehrere kaufmännische Tätigkeiten im Ruhrkohlenbergbau. 1885 übernahm er als Bergwerksdirektor die Leitung des damals städtischen Osnabrücker Steinkohlenbergwerks am Piesberg bei Osnabrück. Seinen Anregungen gemäß wurde diese Zeche 4 Jahre später an den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein verkauft. Er selbst trat damit als kaufmännischer Direktor und stellvertretendes Vorstandsmitglied in den Dienst des neuen Eigentümers. Getragen von dem Vertrauen der Bankwirtschaft, übernahm er 1895 die Leitung der Buderus’schen Eisenwerke in Wetzlar; von 1901 bis zu seinem Tod war er alleiniger Vorstand. Georg Jantzen und Heinrich Jansen standen ihm dabei als stellvertretende Vorstandsmitglieder zur Seite. – Es gelang K. während dieser 16 Jahre, der Gesellschaft eine sichere Grundlage zu geben und sie auszubauen. So wurde die bei der Roheisenerzeugung anfallende Hochofenschlacke zu Schlackensteinen und Eisenportlandzement verarbeitet. Den Fortschritten bei der Gichtgasverwertung widmete er große Aufmerksamkeit und machte sie beim Bau einer elektrischen Kraftzentrale in Wetzlar nutzbar. Vor allem aber erkannte K. die großen Vorteile der Weiterverarbeitung des Roheisens in eigenen Gießereien. Deshalb betrieb er in starkem Maße die Angliederung von solchen Gießereibetrieben, die besonders viel Roheisen verbrauchen. Zu diesem Zweck wurde 1900 bei der Sophienhütte in Wetzlar eine Röhren- und Maschinengießerei errichtet. Das Jahr 1905 brachte die Wiedervereinigung mit den Eisenwerken Lollar, einem Werk zur Herstellung von Heizkesseln und Radiatoren. Zwei Jahre später wurde die Karlshütte in Staffel bei Limburg den Buderus’schen Eisenwerken einverleibt, eine besonders auf die Herstellung von Abflußrohren und Kanalguß spezialisierte Eisengießerei. Auch für die Rationalisierung des zum Unternehmen gehörenden Erzbergbaus und für Verbesserungen bei der Kalksteingewinnung setzte K. sich nachdrücklich ein. Seinem letzten Vorschlag, durch Erwerb der Bergwerks-AG Massen bei Unna (Westfalen) eine eigene Zeche zu betreiben, stimmte der Aufsichtsrat am Tage seines Todes zu. – Vielseitig war auch K.s Wirken auf sozialem Gebiet. Er regte den Bau von Werkswohnungen, Belegschaftshäusern, sanitären Einrichtungen sowie die Gründung von Unterstützungskassen an und war allgemein bestrebt, die Lebensbedingungen der Arbeiterschaft über die gesetzlichen Forderungen hinaus zu verbessern. Zur Ausbildung befähigter Kinder von Werksangehörigen stellte er einen größeren Betrag für eine Stiftung zur Verfügung, die seinen Namen erhielt. K. hat in zahlreichen Wirtschaftsverbänden der Roheisen- und Gießereiindustrie mitgearbeitet. Die Industrie- und Handelskammer Wetzlar verdankt ihm ihr Entstehen; er war ihr Vorsitzender bis zu seinem Tod. In Fragen der Verkehrswirtschaft hat er sich ebenfalls für seine engere Heimat hervorgetan.

  • Literature

    Stahl u. Eisen 31, 1911, S. 1203 (P);
    Vom Ursprung u. Werden d. Buderus’schen Eisenwerke Wetzlar II, 1938, S. 75-82;
    Buderus-Post 1963, Nr. 6, S. 168 f.;
    BJ 16 (Tl.).

  • Portraits

    Buderus’sche Eisenwerke, Wetzlar;
    Bildarchiv Stahleisen, Düsseldorf.

  • Author

    Günter Bauhoff
  • Citation

    Bauhoff, Günter, "Kaiser, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 34-35 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137706138.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA