Lebensdaten
1789 – 1871
Beruf/Funktion
württembergischer General
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 13692705X | OGND | VIAF: 81190365
Namensvarianten
  • Hamel, Karl von
  • Hamel, Carl von

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hamel, Karl von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13692705X.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Hamel: Karl von H., württembergischer Generalmajor und Stallmeister des Königs, der Erfinder des mechanischen Pferdes, wurde am 17. April 1789 in Anhalt-Köthen geboren. Sein Vater, Stallmeister des Herzogs von Braunschwelg, erzog den Sohn von Jugend auf für seinen eigenen Beruf. Nach Aufrichtung des Königreichs Westfalen trat der letztere als maréchal des logis in das Garde-Chevauxlegers-Regiment, wurde bald Offizier, kam in die Suite des Königs und ward von diesem mit rascher Beförderung und Auszeichnungen bedacht, so erhob ihn der König am 26. August 1813 in den Adelstand 1. Classe. In Jerôme's Memoiren, im 7. Band (Paris 1865) heißt es auf S. 23 von ihm: „Le colonel H. était un modèle de dévouement et de fidélite. Il fut blessé à côté du Roi à Waterloo“. Aus sieben Feldzügen brachte er ehrenvolle Narben heim. Durch die Verhältnisse gezwungen in württembergische Dienste zu treten, in welchen er 1816 als Stabsrittmeister und als Stallmeister des Königs Aufnahme fand, blieb er in diesen bis zu seinem am 18. October 1871 erfolgten Tode, der ihn, wie er es gewünscht hatte, hoch zu Roß, im Sattel traf. — Den Traum seines Lebens, ein Mittel zu schaffen, welches die Möglichkeit biete, dem Schüler der Reitkunst zwei für seinen Zweck wesentliche Eigenschaften, Geschmeidigkeit des Körpers und Geistesgegenwart, auf leichtere, raschere, gefahrlosere und weniger kostspielige Weise zu gewähren, wie diese Erfordernisse durch Hülfe des lebendigen|Pferdes zu erlangen sind, suchte er durch die Herstellung des mechanischen Pferdes zu verwirklichen. Es war dies eine dem Vollblutaraber in allen seinen äußeren Theilen mit großem Scharssinne und vieler Erfindungsgabe nachgebildete Maschinerie, welche auf einer Säule stehend, durch einen unterhalb angebrachten Mechanismus, eine große Zahl derjenigen Bewegungen nachahmt, welche das Pferd, ohne sich von der Stelle zu bewegen, machen kann: das mechanische Pferd schlägt aus, bäumt sich, bockt, stürzt, überschlägt sich, macht kehrt, weicht den Hand- und Schenkelhülfen u. dgl. m. Trotz mancher guten Dienste, welche es zu leisten im Stande ist, hat es sich nicht eingebürgert, hauptsächlich wol, weil seine Leistungen nur einen Theil der reiterlichen Ausbildung, das Festsitzen, fördern, da es fortschreitende Bewegungen nicht ausführen kann und da dem Schüler nur wenig Gelegenheit geboten ist, sein Gefühl zu bilden. Das mechanische Pferd ist in zwölf Exemplaren vorhanden, von welchen das Original sich im königlichen Akademiegebäude in Stuttgart befindet. Eine kritische Beschreibung desselben aus berufener Feder, deren an die Erfindung geknüpfte Hoffnungen allerdings nicht in Erfüllung gegangen sind, findet sich in Streffleur's Oesterreichischer militärischer Zeitschrift, 2. Band des Jahrganges 1862.

    • Literatur

      Nach Familiennachrichten.

  • Autor/in

    Poten.
  • Zitierweise

    Poten, Bernhard von, "Hamel, Karl von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 473-474 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13692705X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA