Lebensdaten
1735 – 1786
Geburtsort
Burkhardtsdorf
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Bibliothekar ; Germanist
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 135707838 | OGND | VIAF: 3697088
Namensvarianten
  • Canzler, Karl Christian
  • Canzler, Karl Christian
  • Canzler, Carl Christian
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Canzler, Karl Christian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135707838.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Canzler: Karl Christian C., Bibliothekar, geb. zu Burkhardsdors bei Chemnitz, 30. Sept. 1735 (30. Sept. 1733 in Meusel's Lexikon ist falsch; nach den Dreßdnischen Frag- und Anzeigen Nr. 44 vom 31. Oct. 1786 starb er im|52. Jahre seines Alters), zu Dresden 16. Oct. 1786, war der älteste Sohn von Johann George C., Erb- und Lehnrichter zu Burkhardsdorf. Er besuchte 1745—1753 die Schule zu Chemnitz als Mitschüler des berühmten Philologen Heyne, darauf nach einander die Universitäten zu Wittenberg, Leipzig, Göttingen und Straßburg. Seine akademischen Studien erstreckten sich auf die Fächer der Theologie, Jurisprudenz, Geschichte und Litteratur. Von der Noth, welche die in seine Studienjahre fallenden Kriegsereignisse für ihn und einen jüngeren, mit ihm Zeitlebens eng verbunden gebliebenen Bruder im Gefolge hatten, berichtet sein drei Grafen Brühl gewidmetes Gedicht: „Der betrübte Zustand Sachsens bey Erwägung der so geschwinden und herrlichen Siege der Königlich Französischen Waffen in Deutschland“ (Straßburg, 1757). Seine bibliothekarische Laufbahn trat er 1760 an, als er bei der Zaluski’schen Bibliothek zu Warschau eine Anstellung fand. 1763 kam er dann nach Dresden als Bibliothekar des Ministers Grafen Brühl (der noch in demselben Jahre starb), und nachdem dessen Büchersammlung der kurfürstlichen Bibliothek zu Dresden einverleibt worden war, ward er 1768 an diese letztere versetzt, um bis zu seinem Tode in ihrem Dienste zu verbleiben. A. G. Meißner erwähnt in dem Nachrufe, welchen er in der von ihm selbst und C. gemeinsam herausgegebenen Quartalschrift seinem Freunde und Mitarbeiter gewidmet hat, als selbständig erschienene Schrift desselben nur eine Abhandlung über das deutsche Silbenmaß (anon. „Ueber die deutsche Tonmessung“, 1766). Mehrfach sind ihm Bücher zugeschrieben worden, welche von seinem bereits erwähnten Bruder, dem sächsischen Oberrechnungsrath Johann George C. (geb. 19. Jan. 1740) verfaßt sind. Seine Beiträge zu der angeführten Quartalschrift zeigen, und Meißner bestätigt es ausdrücklich, daß sein wissenschaftliches Interesse hauptsächlich dem Mittelalter zugewendet war. In der That verdient sein Name unter denjenigen genannt zu werden, welche bei der ersten Einführung der altdeutschen Studien betheiligt waren. Ein Zufall, der ihm wenige Tage vor seiner letzten Krankheit bei dem Gebrauche einer Bibliotheksleiter zustieß, soll die Beschleunigung seines Todes verschuldet haben.

    • Literatur

      Meusel, Lexikon (hierzu zur Berichtigung: Meusel, Gel. Teutschl. 4. Ausg. 4. Nachtr. Lemgo 1791. S. 96). (Hasche), Magazin der Sächsischen Geschichte aufs Jahr 1786. Th. 3. Dresden. S. 614—617. Meißner in Für ältere Litteratur und Neuere Lectüre. Quartal-Schrift. Herausgegeben von Canzler und Meißner. 3. Jahrg. 8. Heft. Leipzig 1785 (so!) S. 90—111. Chr. J. G. Haymann, Dresdens Schriftsteller. Dresden 1809. S. 173 ff. F. A. Ebert, Geschichte der Bibliothek zu Dresden. Dr. 1822. S. 83. 87. 102. 233.

  • Autor/in

    F. Schnorr v. Carolsfeld.
  • Zitierweise

    Schnorr von Carolsfeld, Franz, "Canzler, Karl Christian" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 769-770 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135707838.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA