Lebensdaten
erwähnt 1055, gestorben 1094 oder 1104
Beruf/Funktion
bayerischer Graf ; Graf von Pottenstein
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 131907328 | OGND | VIAF: 77460173
Namensvarianten
  • Boto
  • Poto, Pottenstein, Graf
  • Botho, Kärnten, Pfalzgraf
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Boto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131907328.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Boto, bairischer Graf aus dem pfalzgräflichen, im Chiemgau, Salzburggau und in Kärnthen wurzelnden Hause der Aribonen, von dessen Ahnherrn Aribo noch im 12. Jahrhundert Volkslieder sangen, wie er auf der Jagd von einem wilden Wiesent getödtet worden sei. Erst nach dem Tode des Vaters, des Pfalzgrafen Hartwig II., hatte die Mutter, die Sächsin Friderun, B. zur Welt gebracht. Er gewann bald den höchsten Ruhm ritterlicher Schönheit, Stärke und Tapferkeit, war aber auch litterarisch nicht ungebildet. Als im J. 1060 das dem Könige Andreas von Ungarn gegen Bela zu Hülfe gesandte deutsche Heer auf dem Rückzuge an der Grenze der Ostmark, wahrscheinlich bei Wieselburg, von Bela angegriffen und fast völlig aufgerieben wurde, wobei auch König Andreas den Tod fand, nahmen B., damals in der ersten Kraft der Jünglingsjahre, und Markgraf Wilhelm der Thüringer auf einer Höhe Stellung und vertheidigten sich vom Abend bis zum Sonnenaufgang, ringsum einen Wall von feindlichen Leichen aufthürmend. So oft die ungeheuere Ueberzahl der Feinde auch anstürmte, diese zwei Tapferen ließen sich nicht bewältigen, bis sie am Morgen, dem Hunger, nicht dem Schwerte weichend, den Kampf aufgaben gegen das feierliche Versprechen der Freiheit, das vom Gegner ehrenvoll gehalten ward. Voll Bewunderung solchen Heldenmuthes erbat sich Bela's Sohn Geisa die Hand seiner Schwester Sophia für den Markgrafen Wilhelm. „Von Boto's Ruhm“, sagt Eckehard von Aurach, „ist ganz Deutschland und Italien voll; die Ungarn aber haben seine Stärke so gefühlt, daß man ihn dort als einen Abkömmling der alten Giganten betrachtet.“ Um 1070 nennt sich B. urkundlich nach der zwischen Baireuth und Forchheim gelegenen Burg Pottenstein, die wol von ihm als Gründer den Namen trägt, später auch als Albuinstein erscheint und im 12. Jahrhundert an das Bisthum Bamberg kam. Im J. 1094 stiftete er für sich und seine Gemahlin Judith, wahrscheinlich Tochter des Markgrafen Otto von Schweinfurt, Begräbniß und Jahrtag im fränkischen Kloster Theres.

  • Autor/in

    Riezler.
  • Zitierweise

    Riezler, Sigmund Ritter von, "Boto" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 200 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131907328.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA