Lebensdaten
1680 – 1715
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Erzbischof von Trier ; Herzog von Lothringen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119442647 | OGND | VIAF: 52499210
Namensvarianten
  • Karl Joseph
  • Karl V.
  • Karl VI.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Karl Joseph von Lothringen, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119442647.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Karl Joseph, Erzbischof und Kurfürst von Trier 1711—15, zweiter Sohn des Herzogs Karl V. von Lothringen, war bereits Bischof von Osnabrück und von Olmütz, als er am 24. Sept. 1710 von dem damals in Coblenz residirenden Trierer Domcapitel zum Coadjutor und Nachfolger des Erzbischofs Johann VIII. Hugo gewählt wurde. Er hielt am 20. November seinen Einzug in das von den Franzosen besetzte Trier mit Genehmigung Ludwigs XIV. und begab sich von da nach Lothringen, wo ihn die Nachricht von dem am 6. Jan.|1711 erfolgten Tode Johann Hugo's traf, die ihn zu schleuniger und wegen der Gefahr, von den Franzosen aufgefangen zu werden, heimlicher Rückkehr nach Coblenz veranlaßte. Nachdem Kaiser Joseph I. am 17. April gestorben war, begab sich der neue Erzbischof und Kurfürst nach Frankfurt a/M., um dort an der Wahl seines Nachfolgers, Karl VI., theilzunehmen. Er entfaltete bei dieser Gelegenheit eine höchst überflüssige Pracht, die seinem durch die Kriege ausgesogenen Lande einen Kostenaufwand von 40 000 Thalern verursachte. Bei den behufs Beendigung des spanischen Erbfolgekrieges geführten Verhandlungen bemühte sich Kurfürst K. J., zu Gunsten seines Erzstiftes zu wirken und er erlangte endlich im Herbste 1714 die Räumung Triers von Seiten der Franzosen, die von dem nach so langer Zeit wieder aufathmenden Volke durch einen Dankgottesdienst und ein Freudenfest gefeiert wurde. Zwei Tage später hielt der Kurfürst in Begleitung seines Bruders, des Herzogs Franz von Lothringen und des Abtes von Stablo, einen prunklosen Einzug in seine Hauptstadt. Im November des genannten Jahres kam endlich ein Vergleich zwischen den geistlichen und den weltlichen Ständen des Erzstifts zum Abschlusse, durch welchen die lange streitigen, beiderseitigen Leistungen zu den Provinzialbeisteuern festgesetzt wurden. K. J., der nach der mißbräuchlichen Gewohnheit jener Zeiten neben dem Trierer Erzbisthum stets die Bisthümer Osnabrück und Olmütz beibehalten hatte, wurde während eines Aufenthaltes in Wien von den Blattern ergriffen und starb an dieser Krankheit daselbst am 4. Decbr. 1715.

    • Literatur

      Leonardy, Geschichte des trierischen Landes und Volkes. Trier u. Saarlouis 1870.

  • Autor/in

    Endrulat.
  • Zitierweise

    Endrulat, Bernhard Ferdinand Julius, "Karl Joseph von Lothringen" in: Allgemeine Deutsche Biographie 15 (1882), S. 365-366 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119442647.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA