Lebensdaten
1608 – 1682
Geburtsort
Brünn
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
österreichischer Diplomat ; kaiserlicher Geheimrat
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 118823795 | OGND | VIAF: 52486348
Namensvarianten
  • Lamberg, Johann Max Graf von
  • Lamberg, Johann Maximilian Graf von
  • Lamberg, Johann Max Graf von
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Lamberg, Johann Maximilian Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118823795.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg Sigmund Frhr. (böhm. Frhr. 1607, 1565-1632), Reichshofrat, Landeshauptm. in Österreich ob d. Enns (s. Dipl. Vertr. I), S d. Sigmund (1536–1616) u. d. Siguna Eleonore Freiin v. Fugger;
    M Johanna (1574–1644), T d. Joh. Wahrmund v. d. Leiter ( 1592), auf Amerang, u. d. Elisabeth v. Thurn;
    - Wien 1635 Rebecca ( 1690), T d. Georg Frhr. v. Würben u. Freudenthal ( 1622) u. d. Helene v. Würben;
    5 S, 5 T, u. a. Franz Josef (seit 1712 Fürst, 1638–1712), Landeshauptm. in Österreich ob d. Enns, Joh. Philipp (s. Einl.), die Töchter heirateten in d. Fam. d. Tilly, Starhemberg, Harrach u. Portia.

  • Biographie

    L. trat nach Abschluß seiner Studien und der Absolvierung einer Kavalierstour, die ihn nach Italien, Frankreich und Spanien geführt hatte, als Kammerherr Ferdinands II. und Ferdinands III. in den Dienst des kaiserlichen Hofes. 1637 wurde er Reichshofrat. April 1640-Febr. 1641 befand er sich in diplomatischer Mission bei der Erzhzgn. Claudia in Innsbruck. Zum Westfäl. Friedenskongreß in Osnabrück wurde er 1644 in der Nachfolge von Johann Weikhard Gf. Auersperg, dessen Tatkraft und Fähigkeiten er jedoch nicht erreichte, als kaiserl. Prinzipalgesandter zu den Unterhandlungen mit Schweden entsandt. Im April 1649 reiste er von Münster ab und hielt sich kurze Zeit in Nürnberg auf, wo die Vereinbarungen zur tatsächlichen „Friedensexecution“ getroffen wurden. Ferdinand III. bestellte ihn nach seiner Rückkehr zum Obersthofmeister des Erzhzg. Leopold, des späteren Kaisers. 1651 reiste L. nach Mantua, um für Ferdinand III. um die Prn. Eleonore Gonzaga zu werben und die Braut dann nach Österreich zu geleiten. 1653-60 weilte er als Botschafter in Spanien. 1657 hatte ihn der Kaiser als Mitglied in den Geheimen Rat aufgenommen und 1661 zum Oberstkämmerer ernannt. Nach dem Sturz des weitaus begabteren Fürsten Lobkowitz wurde L. 1675 Obersthofmeister und brachte es bis zur Würde eines Geheimen Staats- und Konferenzministers. Außerdem war er noch Erbstallmeister in Krain und der Windischen Mark (1661) sowie Erbkämmerer in Österreich ob der Enns (1672). L. hatte seit 1631 die landesfürstliche Herrschaft Steyr in Oberösterreich, wo bereits sein Vater Burggraf gewesen war, pfandweise inne, 1666 erwarb er sie vom Kaiser als Eigentum. Dort errichtete er zusammen mit seinem Haus und Liegenschaften in Wien ein Fideikommiß.

    Zum Aufstieg der Familie trug L., obgleich er nur über durchschnittliche Fähigkeiten verfügte und ohne politischen Ehrgeiz war, entscheidend bei, vor allem durch die höfischen und diplomatischen Dienste unter drei Kaisern. Er war weitgereist, besaß gute Sprachkenntnisse, stand in Briefwechsel mit einigen Gelehrten (z. B. Athanasius Kircher) und erfreute sich ausgedehnter verwandtschaftlicher Beziehungen zu den ersten Familien des österr. Hochadels (z. B. Dietrichstein, Harrach, Portia). L. galt als Vertrauter des Kaisers, wohl dank seiner schlichten Frömmigkeit und erprobten Ergebenheit wie|auch seiner besonderen Vorliebe für das Zeremoniell. Er hinterließ ein Tagebuch, in dem er vor allem seine Eindrücke auf dem Westfäl. Friedenskongreß notierte; es ist ein getreues Spiegelbild seines Verfassers, dem weniger die politischen als die höfischen und gesellschaftlichen Ereignisse beachtenswert erschienen.

  • Werke

    Diarium Lamberg (= Hs. 1495 u. 1496 d. Herrschaftsarchivs Steyr im Oberösterr. Landesarchiv Linz), erscheint im Druck in: Acta Pacis Westphalicae III C 5.

  • Literatur

    ADB 17;
    J. Fiedler, Die Relationen d. Botschafter Venedigs f. Dtld. u. Österreich im 17. Jh. I, 1866, S. 296, II, 1867, S. 50, passim;
    A. F. Pribram, Die Heirat Kaiser Leopold I. mit Margaretha Theresia v. Spanien, in: AÖG 77, 1891, S. 319-75;
    O. v. Gschließer, Der Reichshofrat, Bedeutung und Verfassung, 1942, S. 239-41, 247;
    H. Sturmberger, Das Tagebuch d. Gf. J. M. L., Zur Gesch. d. Westfäl. Friedenskongresses, in: Mitt. d. Oberösterr. Landesarchivs 1, 1950, S. 275-89;
    H. F. Schwarz, The Imperial Privy Council in the 17. Century (Appendix C, Biographical Notes), 1943, S. 274-76;
    Klaus Müller, Habsburg. Adel um 1700, in: Mitt. d. Österr. Staatsarchivs 32, 1979, S. 81 ff.;
    Wurzbach 14;
    Dipl. Vertr. I. -
    Eigene Archivstud.

  • Porträts

    in Wien, Bildarchiv d. Nat.bibl.

  • Autor/in

    Herta Hageneder
  • Zitierweise

    Hageneder, Herta, "Lamberg, Johann Maximilian Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 428-429 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118823795.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA