Lebensdaten
1785 – 1844
Geburtsort
Darmstadt
Sterbeort
Darmstadt
Beruf/Funktion
Physiker
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 118608053 | OGND | VIAF: 18014872
Namensvarianten
  • Schleiermacher, Ludwig
  • Schleiermacher, L.
  • Schleiermacher, L. J.
  • mehr

Quellen(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Schleiermacher, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118608053.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Schleiermacher: Ludwig S., geboren am 28. Mai 1785 zu Darmstadt (Sohn des Geh. Cabinetssecretärs des Großherzogs von Hessen, späteren Wirkt. Geh. Rath Ernst Chr. Fr. Adam S.). erhielt eine sorgfältige Erziehung am Gymnasium zu Darmstadt und wurde bereits 1806 nach beendeten Studien als Lehrer der Mathematik und Physik an diesem Gymnasium angestellt. 1808 wurde ihm zugleich die Aufsicht über das zum großherzoglichen Museum gehörende phhsikalische Cabinet anvertraut, welches unter seiner Leitung durch viele ausgezeichnete Instrumente bereichert wurde. 1810 erhielt S. den Titel Hofkammerrath, 1811 wurde er Oberbaurath, 1821 Oberfinanzrath. 1823 legte er seine Stelle am Gymnasium nieder, da er zu vielen anderen amtlichen Verrichtungen hinzugezogen wurde, welche die gleichzeitige Erfüllung seiner Lehrpflichten erschwerten. 1832 erhielt S. den Charakter eines Geh. Oberfinanzrathes und wurde Mitglied der Collegial-Prüfungscommission der Candidaten des Finanz- und technischen Faches. Endlich bekleidete er von 1838 ab mit dem Amtstitel eines Oberbaudirectors die Stelle eines Vorsitzenden in der Oberbaudirection. S. starb am 13. Februar 1844 zu Darmstad.

    Als Gelehrter und Schriftsteller hat sich S. zunächst durch seine Arbeiten aus dem Gebiete der Optik bekannt gemacht. Aufsätze im IX. und X. Bde. von Baumgartner's und Ettingshausen's Zeitschrift (1831—32) erschienen zusammengefaßt in einer Schrift: „Analytische Optik“, Darmstadt 1842. In Poggendorff's Annalen Bd. XIV ist von ihm eine unvollendet gebliebene Arbeit: „Ueber den Gebrauch der analytischen Optik bei der Construction optischer Werkzeuge und über die Uebereinstimmung der dadurch erhaltenen Werkzeuge mit der Erfahrung“ veröffentlicht. Diese Schriften haben die Theorie des Aplanetismus und der Achromasie wesentlich gefördert. Ein besonderes Verdienst erwarb sich S. durch die Regulirung des Maaßsystems im Großherzogthum Hessen, welche er im Vereine mit Chr. Ludw. Phil. Eckhard im Auftrage seiner Regierung durchführte. Es war dies in Deutschland die erste Maßregulirung, durch welche eine einfache Beziehung zum metrischen Systeme herbeigeführt wurde; Baden folgte erst 8 Jahre später. S. und Eckhard sorgten dafür, daß auf die mindest drückende Weise die Austauschung der alten Maaße gegen die neuen vor sich ging, auch ließen sie, als ein noch heute nachahmungswerthes Beispiel, an den Rathhäusern aller bedeutenderen Orte Etalons der neuen Maaße befestigen. Die wissenschaftliche Feststellung der Normalmaaße wurde von beiden Gelehrten durchgeführt. Diese Arbeiten sind in einer Schrift geschildert, welche 1820 zu Darmstadt unter dem Titel erschien: „Gedrängte Uebersicht des früheren und jetzigen Zustandes des Maaß- und Gewichtswesens in dem Großherzogthum Hessen“. Bei dieser Gelegenheit hatten S. und Eckhard Veranlassung, eine genaue Untersuchung über die Capillardepression des Quecksilbers im Barometer anzustellen, deren Ergebniß noch jetzt als gültig anzusehen ist.

    Scriba, biogr-.lit. Lexicon der Schriftsteller des Großherzogthums Hessen II, 641. — Augsb. Allgem. Zeitung 1844, Nr. 51. — Neuer Nekrolog der Deutschen XXII, 144. — Gehler, Physik. Wörterb. VI, 1369.

  • Autor/in

    K.
  • Zitierweise

    K., "Schleiermacher, Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 31 (1890), S. 457 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118608053.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA