Lebensdaten
1904 – 1965
Geburtsort
Dirschau/Weichsel
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118566822 | OGND | VIAF: 8179614
Namensvarianten
  • Krieger, Arnold

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Krieger, Arnold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118566822.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Wilhelm (1875–1942), Lehrer;
    M Alma Alice Raatz (1877–1945), Erzieherin;
    1) 1926(?) ( 1941) Charlotte Sonja Raykowski, 2) 1942 Tuja Koutny aus Wien;
    1 T aus 1), 3 T aus 2).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Thorn und Stettin (Abitur 1920) studierte K. in Greifswald, Göttingen und Berlin Philologie. Erste literarische Erfolge ließen in ihm Mitte der 20er Jahre den Entschluß reifen, als freier Schriftsteller zu arbeiten. Sein erstes Drama, „Opfernacht“, wurde 1927 in Stettin uraufgeführt. Auch als Lyriker und Erzähler bereits bekannt, zog er 1932 nach Rauchfangswerder b. Berlin und konnte mit dem Verlag Rowohlt einen Vertrag für die Veröffentlichung von drei Romanen abschließen, die 1934 erschienen. Da K. als Rowohlt-Autor und auf Grund seiner internationalen Esperanto-Korrespondenz von den Nationalsozialisten überwacht und in seinem Wirken beschnitten wurde, wollte er nach Dänemark emigrieren. Dieser Plan wurde 1937 durch Entzug des Passes vereitelt. K. übersiedelte nach Misdroy (Insel Wollin), wo er unbehelligt arbeiten konnte. Einflußreiche Freunde, darunter Hans Carossa, ermöglichten die Veröffentlichung der Lyrikbände „Das erlösende Wort“ (1941) und „Das schlagende Herz“ (1944). Auf der Flucht 1945 gelangte K. nach Süddeutschland und schließlich in die Schweiz, wo es ihm jedoch nicht gelang, als Schriftsteller eine Existenz zu gründen. Die Erfahrungen dieser Jahre gingen ein in den autobiographischen Roman „Zwei zogen aus“ (1953). 1953 wählte K. – auf Einladung des dortigen Oberbürgermeisters – Darmstadt als Wohnort und gründete 1957 den Verlag „Studio Schaffen und Forschen“. In dichter Folge publizierte er nun Romane und Erzählungen, in denen Fragen von zeitgeschichtlicher Problematik aufgegriffen werden, religiös fundierte Lyrik voll Preisung des Lebens (Reichtum der Armen, 1958), Dramen, Hörspiele (Hörspiele I-XII, gedr. 1964), aber auch Essays zur Neuordnung des Zusammenlebens der Völker (Stärker als die Übermacht, 1960). Ideen seiner Gründung „Weltbund freier Menschen“ (1959) und seines Projekts „Lambarene in Europa“ wirken in neueren Bestrebungen ähnlicher Art fort. Den größten Erfolg erreichte K. mit seinem auf Tatsachen beruhenden Afrika-Roman „Geliebt, gejagt und unvergessen“ (1955), von dem in mehreren Auflagen über eine Million Exemplare verkauft worden sind. Mit Liza, einer Eingeborenen aus fürstlichem Geblüt, schuf er hierin eine Symbolgestalt des leidenden afrikan. Menschen. – Aus dem Nachlaß erschien 1980, mit Zeichnungen von R. O. Einsiedel, K.s Erzählung „Der Weg zum Jordan, Jesus Weg vor der Taufe“. 1967 wurde der „Freundeskreis Arnold Krieger e. V.“ gegründet, der sich um die Pflege und Verbreitung von K.s Werk bemüht.

  • Werke

    Weitere W u. a. Dramen: Fjodor u. Anna, 1935;
    Unter d. Nesselbäumen, 1963. -
    Romane: Mann ohne Volk, 1934, ²1957 u. d. T. Hendrik u. Sannah;
    Spielraum f. Monika, 1934;
    Das Blut d. Lysa Gora, 1934;
    Empörung in Thorn, 1939;
    So will es Petöfi, 1942, ²1950 u. d. T. Mein Leben gehört d. Liebe, ³1956 u. d. T. Sein Leben war Liebe;
    Befreiung wunderbar, 1951;
    Terra Adorna, 1954;
    Das Haus d. Versöhnung, 1956;
    Der Scheidungsanwalt, 1957;
    Hilf uns leben, Cordula, 1959;
    Der Kuckuck u. d. Zerreißprobe, 1963. -
    Das Märchenbuch von heute, Märchen d. Gegenwart, 1958. -
    Hrsg.;
    Das eigentl. Leben, 1952 (nur 3 Hefte ersch.);
    Das freie Leben, Eine unabhängige Monats-Zs., 1959 (nur 3 Hefte ersch.).

  • Literatur

    H. Rauschning, Die Sendung A. K.s, in: Westpreußen-Jb. 16, 1966;
    F. Seefeldt, A. K., Ein Versuch d. Zusammenschau v. Mann u. Werk, 1966;
    I. Fischer-Belilowsky u. a., Erinnerungen an A. K., 1977 (P);
    W. Samel, Gedanken z. Werk A. K.s, in: A. K., 75. Geb.tag, Ausst.kat. Darmstadt 1979, S. 9-37 (P);
    K. Schramm, ebd., S. 164-74;
    H. Schumacher, A. K., 75. Geb.tag, Deutscher u. Weltbürger „Geliebt, gejagt u. unvergessen“ 1980.

  • Autor/in

    Margarete Dierks
  • Zitierweise

    Dierks, Margarete, "Krieger, Arnold" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 43-44 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118566822.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA