Lebensdaten
1888 – 1935
Geburtsort
Neuengronau bei Kassel
Sterbeort
Braunschweig
Beruf/Funktion
Philosoph ; Pädagoge ; Pädagoge ; Klassischer Philologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117134759 | OGND | VIAF: 32357178
Namensvarianten
  • Moog, Wilhelm
  • Moog, Willy
  • Moog, Wilhelm
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Moog, Willy, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117134759.html [13.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Emil, Lehrer in N., später in Griesheim b. Darmstadt;
    M Caroline Faßbinder;
    Darmstadt 1919 Mathilde (1884–1958), Aquarellmalerin, T d. Eisenbahn-Ing. Louis Buss (1850–1915) in Darmstadt u. d. Sophie Vaeth;
    1 T.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Neuen Gymnasium in Darmstadt 1906 studierte M. in Gießen, Berlin, München und zuletzt wieder in Gießen Philosophie, deutsche und klassische Philologie und Kunstgeschichte. In Gießen promovierte er 1909 bei Karl Groos mit der Arbeit „Das Verhältnis von Natur und Ich in Goethes Lyrik, eine literarpsychologische Untersuchung“. 1910 legte er in Gießen die Prüfung für das höhere Lehrfach in Deutsch, Latein und Griechisch ab, worauf die praktische Ausbildung im Schuldienst folgte. 1913 ließ er sich vom Schuldienst beurlauben, um u. a. in Berlin philosophischen Studien nachzugehen. Die baldige Einberufung zum Kriegsdienst hinderte ihn nicht, in dieser Zeit eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten zu veröffentlichen, u. a. über die Lehre vom Krieg bei Kant und Fichte sowie Aufsätze aus dem Grenzgebiet von Philosophie, Psychologie und Pädagogik. Die Habilitation für Philosophie und Pädagogik erfolgte 1919 an der Univ. Greifswald mit der Schrift „Logik, Psychologie und Psychologismus, Wissenschaftssystematische Untersuchungen“, die im selben Jahr etwas erweitert auch als Buch erschien. M. griff damit in die damals besonders durch Husserl aktuelle Kontroverse um das Verhältnis von Psychologie und Logik ein, das durch eine Ausdehnung auf wissenschaftssystematische Untersuchungen erhellt werden sollte. Er vertrat eine vermittelnde Position, die Psychologie und Logik weder in gegenseitiger Abhängigkeit noch Beziehungslosigkeit sieht und sowohl den naturalistischen Psychologismus der Logik als auch den abstrakten Logizismus ablehnt. Die öffentliche Probevorlesung mit dem Titel „Das Verhältnis der Philosophie zu den Einzelwissenschaften“ schloß sich als die Bearbeitung der allgemeineren Problematik daran an.

    1922 wurde M. ao. Professor in Greifswald, 1924 o. Professor der Philosophie und Pädagogik an der TH Braunschweig, wo er bis zu seinem Tode blieb. Aus der Zeit nach seiner Habilitation stammen mehrere Werke zur Pädagogik und zahlreiche Arbeiten zur Geschichte der Philosophie. In der systematischen Pädagogik betonte M. die Zusammengehörigkeit von Pädagogik und Philosophie, wobei er auf seine Untersuchungen über das Verhältnis der Philosophie zu den Einzelwissenschaften zurückgreifen konnte. Seine „Geschichte der Pädagogik“ zeichnet sich durch zuverlässige Kenntnis der Quellen aus. In der Geschichte der Philosophie lag M.s Schwerpunkt in der Neuzeit. Zusammen mit M. Frischeisen-Köhler bearbeitete er Bd. III von Ueberwegs „Grundriß der Geschichte der Philosophie“ (121924). Den folgenden Zeitraum erschließen ein Buch über „Hegel und die Hegelsche Schule“ (1930, Neudr. 1973, span. 1932) sowie zwei zusammenfassende Darstellungen der Philosophie des 20. Jh. Trotz seines kurzen Lebens konnte M. mit seinen wissenschaftssystematischen und philosophiegeschichtlichen Werken einen bedeutenden Platz im wissenschaftlichen Leben der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen einnehmen.

  • Werke

    Weitere W u. a. Kants Ansichten üb. Krieg u. Frieden, 1917;
    Fichte üb. d. Krieg, 1917;
    Über Spaltung u. Verdopplung d. Persönlichkeit, 2-31921;
    Philos., 1921 (Forschungsberr.);
    Die dt. Philos. d. 20. Jh. in ihren Hauptrichtungen u. ihren Grundproblemen, 1922;
    Grundfragen d. Päd. d. Gegenwart, 1923;
    Phil. u. päd. Strömungen d. Gegenwart in ihrem Zusammenhang, 1926;
    Geschichtsphilos. u. Geschichtsunterricht in ihren wichtigsten Problemen, in: Hdb. f. d. Gesch.lehrer, hrsg. v. O. Kende, Bd. 1, I, 1927;
    Gesch. d. Päd. II: Die Päd. d. Neuzeit v. d. Renaissance bis z. Ende d. 17. Jh., 1928, III: Die Päd. d. Neuzeit v. 18. Jh. bis z. Gegenwart, 1933 (I nicht ersch.), neu hrsg. v. F. J. Holtkemper, ⁹1991;
    Das Leben d. Philosophen, 1932;
    Der Bildungsbegriff Hegels, in: Verhh. d. Dritten Hegelkongresses v. 19. bis 23. April 1933 in Rom, hrsg. v. B. Wigersma, III, S. 168-86, 1934, Neudr. in: J.-E. Pleines, Hegels Theorie d. Bildung II, Kommentare, 1986, S. 69-85. – Hrsg.: Gesch. d. Philos. in Längsschnitten. 11 Bde., 1931-36;
    Jbb. d. Philos., begr. v. M. Frischeisen-Köhler, 3, 1927 (letzter Bd.).

  • Literatur

    Btrr. z. Gesch. d. Carolo-Wilhelmina, hrsg. v. K. Gerke, IX, 1991, S. 179 f.;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931;
    Ziegenfuß;
    Lex. d. Päd., ³1963.

  • Autor/in

    Helmut Schneider
  • Zitierweise

    Schneider, Helmut, "Moog, Willy" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 67-68 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117134759.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA