Dates of Life
1762 – 1819
Place of birth
Luzern
Place of death
Beromünster
Occupation
Stiftspropst zu Beromünster ; Generalvikar des schweizerischen Teils des Bistums Konstanz
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 11670392X | OGND | VIAF: 194172978
Alternate Names
  • Göldlin von Tieffenau, Franz Bernhard
  • Göldlin von Tiefenau, Franz Bernhard
  • Göldlin von Tieffenau, Franz Bernhard
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Göldlin von Tiefenau, Franz Bernhard, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11670392X.html [02.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    Aus d. Luzerner Zweig;
    V Alois Christof (1720–1805), franz. Oberstlt., Großrat u. Kleinrat in L., S d. Joh. Thüring (1688–1762), Großrat, Kleinrat u. Schultheiß in L.;
    M Regina Balthasar.

  • Biographical Presentation

    G. machte seine humanistischen und theologischen Studien in seiner Vaterstadt und im|Priesterseminar zu Meersburg. Nach der Priesterweihe 1784 war er Vikar zu Wolhusen und Helfer beim hochgelehrten Inwiler Pfarrer Bernhard Ludwig Göldlin. Von ihm empfing er die ersten Anregungen für seine geschichtlichen und literarhistorischen Studien. 1785 wurde G. Pfarrer in Inwil, 1792 Chorherr und Kapitelsekretär, 1803 Propst im adeligen Sankt Michaelsstift Beromünster, damals mit seinen 40 Kollaturen und 21 Kanonikaten das größte Europas, aber wirtschaftlich und geistig zerfallen. Hier entfaltete er eine erfolgreiche Reformtätigkeit, ordnete die bedeutenden Handschriftenbestände der Stiftsbibliothek, verteidigte in den Stürmen der Helvetik mit Mut und Geschick die Rechte der mehr als 800jährigen Korporation und nahm aktiven Anteil an den kirchenpolitischen Kämpfen der Zeit. Wie Johann Michael Sailer, mit dem er persönlich befreundet war, erblickte er im Kampf gegen das extreme Staatskirchentum und in der Förderung eines innerlich erlebten Bibelchristentums seine Lebensaufgabe. 1814 wurde G. zum Generalvikar der von Konstanz abgetrennten Gebiete der Schweiz ernannt. Damit begann für ihn eine schwere Leidenszeit. Endlos zogen sich die Verhandlungen über die Neuordnung der Bistumsverhältnisse in die Länge. Sein Lieblingsgedanke war die Schaffung eines selbständigen Vierwaldstätterbistums mit Sitz in Luzern. Daß dieser weitsichtige Plan sowohl am Widerstand der Regierungen als auch der Kurie scheiterte, zeitigte für die kulturpolitische Entwicklung der Innerschweiz bis heute nachteilige Folgen. G. suchte nach einem mittleren Weg zwischen den staatskirchlichen Tendenzen der damaligen Regierung und dem von Nuntius Testaferrata und der römischen Kurie vertretenen Zentralisationsstreben. Das hat ihm Kritik von beiden Seiten eingetragen. Er starb frühzeitig an der Last einer Bürde, der er trotz seines persönlichen Mutes und seiner lauteren Gesinnung doch nicht ganz gewachsen war.

  • Works

    Geist des sel. Bruders Niklaus von Flüe, 1806, ²1808;
    Versuch e. urkundl. Gesch. d. Dreiwaldstätterbundes, 1808;
    Konrad Scheuber v. Altsellen, 2 T., 1814.

  • Literature

    ADB IX;
    B. Fleischlin, F. B. G. v. Tiefenau, in: Monatrosen d. Schweiz. Studentenver., 1876/77;
    H. Dommann, Vinzenz Rüttimann u. d. luzern. Kirchenpol. d. Mediations- u. Restaurationszeit, in: Zs. f. Schweizer. KG, 1922;
    E. Isele, Die Säkularisation d. Bistums Konstanz, 1933;
    HBLS (auch f. Fam.).

  • Portraits

    Luzern, Zentralbibl., Porträt-Gal. merkwürdiger Luzerner, Nr. 158.

  • Author

    Hans Wicki
  • Citation

    Wicki, Hans, "Göldlin von Tiefenau, Franz Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 515-516 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11670392X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA