Lebensdaten
1811 – 1878
Geburtsort
Frankfurt am Main
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Dramatiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11642155X | OGND | VIAF: 74602675
Namensvarianten
  • Reinhardt, Philipp Jacob
  • Reinhardt, Philipp Jakob
  • Reinhard, P. J.

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Reinhardt, Philipp Jacob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11642155X.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Reinhardt: Philipp Jacob R., Schauspieler und Bühnenschriftster, geb. am 6. Mai 1811 in Frankfurt a. M., am 10. August 1878 in Hamburg. Seine schauspielerische Thätigkeit, die er später aufgab, führte ihn anfänglich weit in der Welt umher. Auch in Amerika nahm er längeren Aufenthalt. Als Regisseur trat er zuerst am Carltheater in Wien, später 1864—65 am Stadttheater in Bremen hervor. Dazwischen hatte ihn der Weg auch nach London an das Majesty-Theater geführt. 1866—67 war er Regisseur des Berliner Victoriatheaters, von da ab bis 1873 leitete er das Woltersdorfftheater mit glücklichen Erfolgen. Das Volksstück von Willen und Pohl: „Auf eigenen Füßen“ erzielte unter Reinhard's Regie den größten Erfolg, den ein Volksstück bis dahin in Berlin überhaupt errungen hatte. Von Berlin berief ihn 1874 Pollini nach Hamburg an das Stadttheater, das damals umgebaut wurde. Die Stellung eines Büreauchefs daselbst mußte er indessen wegen Krankheit bald aufgeben; er zog sich in bescheidenere Wirkungskreise zurück; am Stadttheater in Crefeld und am Hoftheater in Sondershausen war er noch 1875—76 artistisch thätig. Während seines späteren abermaligen Aufenthalts in Hamburg mußte er das Freimaurerkrankenhaus aufsuchen, wo er starb. — R. war ein thatkräftiger, kluger und umsichtiger Regisseur und Bühnenleiter und hat manches hübsche Talent der deutschen Bühne zu reiferer Entwicklung gebracht, namentlich Ernestine Wegener. Mehrere Stücke sind von ihm und dem Wiener Possenautor Karl Juin gemeinschaftlich verfaßt ("Ein alter Corporal"; „Wie man Raben sängt“ etc.). Zahlreiche Uebersetzungen, die sich auf deutschen Bühnen eingebürgert haben, stammen von ihm ("Die Erzählungen der Königin von Navarra"; „Die Cameliendame"; „Diane de Lys"; „Der natürliche Sohn“ etc.). 1871 war er einer der eifrigsten Vorkämpfer für die Constituirung der „deutschen Bühnengenossenschaft“, zugleich ihr erster Generalsecretär, und bis zu seinem Tode ist er ein verdienstvoller Förderer ihrer humanen Interessen geblieben. Auf dem Michaelkirchhofe in Hamburg liegt R. begraben.

  • Autor/in

    Alwill Raeder.
  • Zitierweise

    Raeder, Alwill, "Reinhardt, Philipp Jacob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 28 (1889), S. 67 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11642155X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA